Wie einige schon mitbekommen haben, musste ich in geschäftlich in die USA reisen. Besser gesagt nach Tuscaloosa in Alabama, Fans des Collage Footballs kennen diese Stadt.
Aber beginnen wir von vorn. Nach drei Wochen Urlaub und einer sehr stressigen ersten Woche im Geschäft (inkl. Wochenendarbeit), konnte ich mich am Dienstag endlich den wichtigen Dingen meiner Reise widmen, das Packen der Koffer. Nach erfolgreich bestandenem PCR-Test auf den Corona-Virus (diesen muss jeder machen, egal ob er geimpft oder genesen ist), konnte es endlich losgehen. Besser gesagt losfahren.
Gestartet bin ich am Mittwoch um 5:30 Uhr mit der Bahn Richtung Hauptbahnhof. Dort wurde ich von der Mutter einer meiner ehemaligen Football-Kids empfangen (Sie arbeitet am Bahnhof). Was ein Glück war, da ich mich sonst auf der Baustelle S21 bestimmt verlaufen hätte. (Vielen Dank dafür!) Mit dem ICE ging es dann gemütlich Richtung Frankfurt, mit dem Gedanken, 2 ½ Sunden am Flughafen sind ausreichend, um sich auch noch was zu Essen zu holen. Ich hatte noch nicht gefrühstückt. Der Online-Check-In am Dienstag hat leider nicht funktioniert, sodass ich mich vor Ort einchecken musste. Zum Glück hatte ich schon einen Sitzplatz bei der Reservierung zugesichert bekommen. Wie es so ist, war der Check-Inn Schalter am Flughafen gnadenlos überfüllt, aber ich hatte Glück, da ich der erste in der Schlange war, der zur Business-Klasse Check-Inn umgeleitet worden war. Also ging das dann doch recht schnell (45 Minuten). Nach dem Check In bin ich direkt zur Passkontrolle für außereuropäische Flüge. Mein Glück, es war nur ein Schalter offen. (Aussage eines Polizeibeamten: Chronisch unterbesetzt und alle Einheiten wurden nach NRW verfrachtet, weil es dort die Überschwemmungen geben hat). Durch die Passkontrolle durch, ging es los zum Gate. Einmal um die halbe Welt, zumindest aber bis zum Ende des Flughafens. Ich hatte das Gate gerade erreicht, ging es auch schon mit dem Boarding los. Also gerade rechtzeitig am Flieger angekommen. (Man merke, ich hatte immer noch nichts zum Essen!)
Auf gings in die Luft. Ein Vorteil hatte es, da ich einen doppelten Sitzplatz hatte. (A330 hat eine Doppelreihe am Fenster, ich hatte auch den Gang-Platz). Nach zehn Flug und zwei sehr dürftigen Mahlzeiten später, wenn man es so nennen darf, ging es am Flughafen Atlanta zuerst zur Gepäckausgabe und danach zur Immigration (Einwanderungsbehörde der USA). Diese war, zu meinem Erstaunen, sehr schnell erledigt. Zwei Fragen, was man hier macht und wo man wohnt dann wurde man wieder weitergeschickt. Man hört ja sonst allerlei Geschichten, dass die Immigration sehr böse sein kann. Danach durch zwei Türen und man steht in der Eingangshalle in Atlanta. Ich war erstaunt, dass es keinen grünen und roten Ausgang gibt.
Mit dem Shuttlebus zu „Rent-a-Car“ Station und einen Mietwagen bekommen. Das System ist ein wenig anders als in Deutschland. Man bekommt eine Kategorie und in dieser stehen die Fahrzeuge. Man sucht sich einfach eins raus und fährt los. Ich hatte Pech, es gab kein typisches Ami-Auto, sondern nur ein Toyota Corolla.
Immer noch hungrig ging es auf die Interstate (die Autobahn in den USA) und dann bei nächster Gelegenheit raus und ab zu Wendys. Mein erstes Essen in den USA. Ein Burger aus einem Schnellrestaurant. Immerhin kann man dieses nicht mit den Schnellrestaurants in Deutschland vergleichen. Eher mit einem Burger-Restaurant daheim, aber halt mit McDonalds Atmosphäre.
Gestärkt ging es weiter nach Tuscaloosa. Das Autofahren in den USA ist völlig anders als in Europa. Überholen darf man links, rechts, und vermutlich auch obendrüber. LKW fahren auf allen Spuren und in die im Mittelstreifen zwischen den Fahrspuren würden wir deutschen eine 6-Spurige Autobahn bauen. Außerdem lässt die Qualität der Straßen sehr zu wünschen übrig.
Die Landschaft, in Atlanta und Alabama ist wie in Mitteleuropa. Man könnte meinen man ist im Schwarzwald. Ansonsten ist die Landschaft sehr grün und waldig.
Im Hotel angekommen, gab es ein kleines Problem. Meine Reservierung ging nur an mich und nicht an das Hotel. Somit wussten die nicht, dass ich komme und ein Zimmer für 9 Nächte brauche. Zum Glück war das recht schnell geklärt, da sie noch ein Zimmer frei hatten. Sehr müde bin ich aufs Zimmer gegangen, und bin sofort eingeschlafen. Mit der Zeitverschiebung war es erst 20 Uhr. Aber ich habe ja 7 Stunden dazubekommen. (War also fast 24 Stunden wach). Ein Vorteil, das Bett ist sehr bequem, nicht nur in der ersten Nacht, sondern auch nach 3 Nächten immer noch.
Am nächsten Tag ging es erstmal zum Frühstück (sehr dürftig im Hotel, abgepackte Muffins, ein bisschen Obst und ein paar Getränke). Nach dieser Ernüchterung habe ich beschlossen auswärts Essen zu gehen. Auf der Suche bin ich bei einem Jack’s gelandet – wieder ein Schnellrestaurant, aber mit großer Frühstückskarte. Dieser lag auf dem Weg zum Drogentest. Jeder in den USA muss einen Drogentest machen, wenn man angestellt werden will. Dieser ist ein Schnelltest auf verschiedene Drogen. Danach ging es zum ersten Mal ins Werk zur Arbeit. Da ich nur als Besucher da war, durfte ich erstmal nicht arbeiten. Ein kurzer Rundgang und Vorstellung aller am Projekt Beteiligten, dann durfte ich auch schon wieder gehen.
Mit einem halben Tag frei, war es erstmal notwendig, den Kühlschrank zu füllen. Also ab zum Einkaufen. Ich wollte schon immer mal zu Wallmarkt. Und ja die Wallmarkt-Kunden, die man immer mal wieder sieht, gibt es wirklich. (Amerika sei Dank). Dieser Wallmarkt ist nach Angaben ein kleinerer Markt, aber immer noch größer als die Einkaufsläden in Frankreich (für alle Osterurlauber, zum Vergleich fast doppelt so groß wie der Géant in Hyères).
Am nächsten Tag ging es zum Badging. Das ist der Werkszutritt. Bei diesem muss man ein Film von ca. 30 Minuten anschauen, und danach einen Fragebogen ausfüllen. Und dann zum ersten Mal arbeiten.
Meine ersten Eindrücke aus Amerika. Alles ist groß, größer am größten. Von Umweltschutz habe die hier vor Ort keine Ahnung, alles in Plastik und Einwegverpackungen. Die Klimaanlagen laufen dauerhaft, und abstellen von Auto-Motoren wird überbewertet. Die meisten kaufen sich was zu essen To-Go stellen sich auf den Parkplatz, lassen das Auto laufen (Klima), und essen gemütlich. Was bei den Spritpreisen auch kein Wunder ist. ($ 2,99 pro Gallone, umgerechnet ca. 0,80 ct pro Liter Benzin). Die Preise für alles andere sind ca. 10 – 15 % teurer als in Deutschland. Also ähnlich wie in Frankreich.
Ich werde ich wieder melden, wenn ich Zeit habe.
Liebe Grüße
Sebastian
Viel Spaß trotz der Arbeit.