Die Lichtblicke, die ich erwartet hatte, wurden sehr schnell wiederdunkel. Ich hatte keine Tagschicht. Also hieß es, wieder die Nächte um die Ohren schlagen.
Nach der kurzen Woche und einer „kurzen“ Nachtschicht am Freitag (auf Samstag), ging es am Samstag endlich zu dem, weswegen ich gerne in die USA gegangen bin: Ein American Footballspiel!Und dann auch noch das beste College Team der USA, die Alabama Crimson Tide. Dieses ist das Team der University of Alabama.
Eine kleine Erklärung, für alle die sich nicht im College Football auskennen: In den USA haben die Hochschulen sehr große Sport-Abteilungen und die Mitwirkenden in diesen Sport-Programmen werden wie Halb-Götter behandelt. Zum Teil sind das größere Stars, wie NFL-Spieler, oder im Vergleich zu Deutschland, wie Fußball Nationalspieler.
Leider war die Nachtschicht nicht so kurz wie erhofft und somit bin ich erst gegen 2 Uhr rausgekommen. Eine viel zu kurze Nacht später, wurde der Samstag mit Eiern und Speck gestartet. Man sollte eine gewisse Grundlage schaffen, da die College-Spiele normalerweise recht flüssig werden. Aber im Stadion ist das Trinken von Alkohol verboten. Davor aber nicht. Daraus hat sich das Tailgating entwickelt. Beim Tailgating trifft sich das ganze Stadion und noch mehr vor dem Stadion/Zufahrtsstraßen usw. um vor dem Spiel im Stadion zu grillen und etwas zu trinken. (Etwas viel zu trinken.) Manche besorgen sich noch nicht mal Tickets, sondern reisen nur zum Tailgating an.
Wir sind also um 10 Uhr von einem netten Kollegen Richtung Stadion gefahren worden. Dort angekommen haben wir uns das erste Bier gegönnt. Stilecht in einem roten Pappbecher. Wieder so ein amerikanisches Gesetz, du musst den Alkohol verstecken. Entweder die ganze Flasche in einer Tüte (Small Brown Bag) oder in einem roten Becher. Was dann jeder weiß, aber man sieht es nicht, dass Alkohol getrunken wird.
Nach einem gemütlichen Spaziergang und mehreren Bieren später ging es dann ins Stadion. Um 15 Uhr war Kick-Off. Aber es handelte sich nur um ein Pre-Season Game (Vorbereitungsspiel). Es war klar, wer das Spiel gewinnen würde. Somit hatte man Zeit, die ganze Atmosphäre des Stadions und des Spiels in sich aufzusaugen. Und ich musste feststellen, die Amerikaner machen alles noch „größer“ und noch „besser“ und noch „toller“. Beim ersten Punkt muss ich zustimmen. Bei den anderen beiden Punkten gibt es Abzüge in der B-Note.
Im Stadion haben wir uns noch was zu Trinken geholt (non-Alk) und haben uns dann auf die Plätze gesetzt. Im Rang die erste Reihe. Ein Bombenblick in das 110 000-Personen-fassende Stadion und damit auch einen guten Überblick über das Spielfeld. Das nächste Highlight an diesem Tag war die Marching-Band der University of Alabama. Diese haben in der Halbzeit eine Riesenshow abgezogen – mit Formationslauf und Cheerleadern. Das war fantastisch.
Am nächsten Tag haben mein Mitbewohner und ich noch einen Faulen auf der Couch gemacht, bevor es am Montag für den Kollegen zum letzten Arbeitstag ging, bevor er wieder nach Hause musste/durfte. Er hat zwei Wochen „Fronturlaub“ bevor er wieder zurück muss.
Ich habe die Woche in der Nachtschicht verbracht und am Wochenende wieder gearbeitet. Zusätzlich musste ich am Sonntag auch meine Sachen packen, da ich am Mittwoch die Woche drauf zurückbeordert wurde.
So geht meine Zeit in den USA langsam dem Ende zu.
Am Dienstag war ich kurz auf der Arbeit um mich dann „ausgeschlafen“ auf die Heimreise zu machen. Und so ging es ganz unspektakulär am Mittwoch mit dem Mietwagen zurück nach Atlanta zum Flughafen. Dort angekommen war die Rückgabe vom Auto so schnell, dass ich es fast nicht mitbekommen habe. Ins Parkhaus fahren, alles aus dem Auto rausholen und weggehen.
Somit bin ich mit dem Bus-Shuttle zum Terminal gefahren, Einchecken und Sicherheitskontrolle waren innerhalb von 20 Minuten erledigt. Nach der Wartezeit ging es in den Flieger und zurück nach Deutschland. Ich konnte leider im Flieger nicht richtig schlafen und so bin ich morgens um 6 Uhr sehr müde gelandet.
Nach einer kurzen Passkontrolle war mein Koffer der erste, der am Band angekommen ist. Schnell zum Bahnhof gelaufen und den ICE nach Stuttgart genommen. In Stuttgart angekommen hat mich mein Cousin abgeholt und war so lieb mich nach Hause zu fahren. Übermüdet und fertig habe ich mich danach erstmal zwei Stunden ins Bett gelegt.
Ein Fazit wird demnächst folgen.
Liebe Grüße
Sebastian