Nach 13 Jahren geht es wieder einmal nach Norwegen, für Susanne und Stella das erste Mal.
Unser Tripp auf der Karte:
https://www.polarsteps.com/SusanneGr%C3%A4ber/12808070-nordtrip?s=178AAEEB-B084-47C4-9747-C35BB448DD55
Ein kleiner Reisebericht in Bildern gibt es hier auf youtube >>>
1. Stopp: Thüngen
Für die fast 1300 Kilometer von Stuttgart bis zur Fähre nach Hirtshals haben wir uns 6 Tage vorgenommen. In der inzwischen üblichen Besetzung mit Susanne, Steff und Stella sind wir an Monis Geburtstag, am 8. August, gestartet. Der erste Stopp war bei Martina und Dieter, die freundlicherweise für Moni einen herzlichen Geburtstagsempfang gestalteten.
2. Stopp: Seesen
Am nächsten Morgen fuhren wir gut gesättigt (Martina hat wie immer sehr, sehr gut gekocht) auf den nächsten Abschnitt unserer Reise: den Campingplatz Heberbaude in Seesen/Harz. Durch Zufall wählten wir diesen sehr kleinen, aber mit unglaublich viel Liebe gestalteten, Campingplatz. Noch nie haben wir einen so bis ins kleinste Detail dekorierten Duschcontainer vorgefunden. Susanne, Moni und Stella sind auf der Gassigehrunde rund um die nahegelegenen Fischteiche zwar klatschnass geworden, das tat unserer guten Laune aber keinen Abbruch. Leider standen wir hier nur für eine Nacht, aber bestimmt nicht das letzte Mal.
3. Stopp: Weddelbrook
Nach einer ziemlich heftigen Fahrt mit vielen Staus und Umwegen ließen wir Hamburg hinter uns. Der Verkehrsfunk meinte 1,5 Stunden dauert die Durchfahrt durch den Elbtunnel und die Fahrt dauerte wirklich sehr lange bis wir den Campingplatz Vogelzunge in Weddelbrook endlich erreichten. Ironie des Schicksals: Wir sind ausgerechnet, trotz der Staus, in der Mittagspause angekommen. Hier gibt es einen kleinen Badesee, leider dürfen Hunde da nicht rein, aber ein schöner Weg führt drumherum.
https://www.campingplatz-vogelzunge.de/
4. Stopp: Horsens
Horsens Dänemark – trotz Dauerbaustelle auf der dänischen Autobahn von der Grenze bis nach Horsens ging es ganz gut mit dem Verkehr in Dänemark, allerdings 80 km/h sind schon sehr ermüdend (sleep car Modus). Direkt am Meer gelegen standen wir auf sehr großen Stellplätzen. Trotz kurzer Abschnitte waren wir inzwischen vom Fahren ziemlich fertig und gingen abends in eine Pizzeria mit sehr guten Google-Bewertungen – diese konnte wir danach nur bestätigen. Die Calzone war mit locker 500 Gramm Kochschinken wahrlich gut gefüllt. Voll, satt und müde ging es dann ins Bett. Am nächsten Morgen auf der Gassigehrunde hatte Susanne ein skurriles Erlebnis. Ca. 15 Autos fuhren Richtung Strand und daraus stiegen 25 Dänen (Ü 70) mit Crocs und Bademantel aus. Auf dem Steg ließen sie ihre Hüllen fallen und sprangen so wie Gott sie schuf ins Meer.
https://www.horsenscitycamping.dk/de/
5. Stopp: Hirtshals
Am 6 Tag erreichten wir endlich Hirtshals. Noch eine Nacht auf dem Hirtshals Camping und am nächsten Morgen sollte es auf die Fähre gehen, 6:30 Uhr aufstehen, ganz schön heftig. Nach der Ankunft und nach einem Cappuccino fuhren wir noch nach Skagen, genauer Grenen. Hier treffen Ost- und Nordsee aufeinander. Danach machte Moni noch fast die Nacht durch, da bis Dänemark Polarlichter zu sehen waren. Bei Polarlichtern und Elche ist sie halt einfach nicht zu bremsen. Wir anderen haben es verschlafen.
https://www.hirtshals-camping.de/
Links die Nordsee und rechts die Ostsee – hier in Skagen treffen sie aufeinander. Leider im Bild nicht richtig zu sehen: durch die unterschiedlichen Salzgehalte der beiden Meere ist eine Trennlinie deutlich sichtbar.
6. Stopp: Fähre Hirtshals nach Kristiansand (Norwegen)
Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen. 7:30 fing das Einchecken an für die Fähre. Wir hatten Mega-Glück und konnten als Erste auf die Fähre fahren. Dank Monis Sprint hatten wir wunderbare Sitzplätze in der Launch. Kurz vor Abfahrt haben wir dann Stella doch noch aus dem Auto geholt und einfach unter unserem Tisch versteckt. Sie hat drei Stunden auf dem Teppichboden geschlafen und keiner hat sie entdeckt. Beim Abfahren waren wir dann wieder die Ersten, auch die Zollanmeldung vom Hund war schnell und unkompliziert. Die Anfahrt zum Campingplatz Kristiansand Feriesenter war problemlos zu finden, allerdings stehen wir auf Womo-Plätzen mit Kunstrasen. Mal sehen was die nächsten Tage hier so zu bieten haben.
7. Stopp: Kristiansand
Der Campingplatz Feriesenter war gerade einmal 15 Minuten entfernt vom Zentrum in Kristiansand und eigentlich wollten wir am ersten Tag nichts unternehmen. Doch dann lockte uns das noch trockene Wetter in die Stadt. Klein, übersichtlich, aber wirklich hübsch, präsentierte sich die Innenstadt mit einer Fußgängerzone und einer Fischmarkthalle. Erfrischend: keine Hochhäuser und die Häuser in den typisch nordischen Farben: rot, gelb, blau und weiß. Immerhin gab es für Moni und Rainer zwei neue Elchtassen und zum Kaffee war auch schnell was eingekauft. Insgesamt braucht man aber keine 2 Stunden um alles gesehen zu haben.
In der Nacht, Rainer war gerade eingeschlafen, erlebten Moni, Susanne und Steff ihr Donnerwetter. Die halbe Nacht drehte sich ein Gewitter genau über den Wohnwagen. Heftige Blitze, Donner und Starkregen machten ein Schlafen unmöglich, wie gesagt, bis auf Rainer – er verschlief alles.
Flaschenpost unter der Markise.
Lindesnes und Mandal
Lindesnes – der südlichste Punkt Norwegens
Am nächsten Tag fuhren wir zum südlichsten Punkt Norwegens nach Lindesnes und zum dortigen Leuchtturm.
Überrascht hat uns allerdings, dass das komplette Gebiet rund um den Leuchtturm Eintritt kostet, dafür war aber der Parkplatz kostenlos. Übrigens sind es von hier wohl genau 2518 Kilometer bis zum Nordkapp. Das Wetter war auch noch sonnig und trocken. So konnten wir den Leuchtturm samt Berg erklimmen. Seit dem Jahre 1776 standen hier zwei Leuchtfeuer und seit 1918 ein Leuchtturm, die zwei Leuchtfeuer waren notwendig damit man Lindesnes nicht mit Hirtshals in Dänemark verwechselt. Auch der Aufwand war enorm: der jährliche Verbrauch an Kohle betrug 250 Tonnen. Diese mussten in Eimern unten vom Meer hochgetragen werden.
Mandal
Weiter gings zu einem kurzen Stopp in Mandal. Hier sind wir auf einen sehr teuren Kaffee eingekehrt. Mandal hat eine sehr kleine Fußgängerzone mit kleinen Geschäften, die zum Bummeln einladen. Eigentlich ist das Gebiet für seine schönen Badestrände bekannt, allerdings war das Wetter nicht einladend genug, diese auch schwimmend zu erkunden.
Nach einem schönen Tag kam am Nachmittag Regen auf, der immer heftiger wurde. Obwohl wir auf Beton und Kunstrasen standen war „Land unter“ und wir mussten in die Wohnwagen flüchten. Da half dann auch die Markise nicht mehr wirklich.
Impressionen im Film:
8. Stopp: Olberg – etwas südlich von Stavanger
Zum Hohn war am Morgen, nach einer sehr nassen Nacht, gutes Wetter mit blauem Himmel und leider Fahrtag. Immerhin waren wir dadurch sehr früh auf dem Olberg Camping angekommen und bekamen zwei super Plätze direkt nebeneinander. Hier konnten den schönen Tag hier am Strand bei 18 Grad und sehr kaltem starken Wind genießen. Zumindest in dicken Klamotten konnte man es aushalten. Zum Abendessen gönnten wir uns vom Strandhus einen leckeren Burger mit Pommes.
https://www.jarenfri.no/olberg-camping
Stavanger
Geplant war eine Fahrt in den Lyseboten mit dem Highlight Preikestolen. Leider waren alle Touren an diesen Tag bei schönem Wetter bereits ausgebucht und somit war klar: Wir schauen uns das Städtchen an. Eine wirklich bezaubernde Altstadt, wie wir feststellten, besonders die Ovre Holmegate. Bunt, viele kleine Läden und jede Menge Restaurants und Cafés. Der Friseur Tom Kjorsvik hatte 2005 die Idee, das Viertel interessanter zu gestalten und ließ alle Häuser in unterschiedliche Farben anstreichen – wir sind der Meinung: Das ist sehr gut gelungen. Zumindest wir haben uns hier sehr wohlgefühlt.
Weiter ging es, natürlich nach einem Cappuccino und Wiener Bröd, zum Dom, der der Sage nach bereits 1125 erbaut wurde. 1272 brannte die Kirche nieder und wurde in der heutigen Form wieder aufgebaut. Auf dem Weg zum Parkplatz entdeckten wir noch eine Bäckerei, die Sauerteigbrot backte, wirklich lecker, allerdings mit 7 EUR der Leib nicht gerade günstig. Eine herrliche Abwechslung zu dem Brot, das meist die Eigenschaften von Toastbrot hat.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz haben wir noch die „Drei Schwerter im Fels“ angeschaut. Ein Denkmal, das an die Vereinigung der drei Wikingerstämme durch Harald Schönhaar erinnern soll. Diese waren weit größer als wir erwartet hatten. Wir ließen uns von den Hinweisschildern zu Sehenswürdigkeiten leiten und landeten dann im Vorgarten eines Hauses neben dem eine Felswand aufragte, die mit nordischen Symbolen aus der Bronzezeit verziert war. Nicht gerade das Highlight des Tages, aber wir waren dort!
Für den nächsten Tag konnten wir dann doch noch Tickets für den Lysebotn ergattern. Zum Glück gab es an diesem Tag die angekündigte Regenpause von 15 bis 18 Uhr. Unter der Lysefjord Brücke hindurch, an zwei wilden Ziegen vorbei (die kommen immer ans Schiff, da sie von der Crew gefüttert werden), zum Preikestolen – und der mitten in den Wolken. 90 EUR pro Person und das Highlight versteckt sich. Immerhin gab es dann noch den Hengjanfossen – einen kleinen Wasserfall. Auf dem Rückweg zum Hafen hatten wir dann aber doch noch Glück. Die Wolken waren verschwunden und der Preikestolen präsentierte sich in seiner ganzen Pracht. Auf über 600 Meter Höhe konnte man sogar die Besucher an der Felskante entlang spazieren sehen.
Preikestolen und der Hengjanefossen (Wasserfall).
Impressionen im Film:
9. Stopp: Bergen
Der Campingplatz Grimen Motel & Camping empfing uns zwar noch trocken, aber dann ging es los. Mit, zum Teil, sehr heftigen Regenschauern überstanden wir den nächsten Tag mit Wäsche waschen und trocknen (hier kostenlos), Spiele spielen und essen. Und warteten sehnsüchtig auf den trockenen Tag für den Ausflug nach …
Bergen
Der Tag des Abwartens hat sich gelohnt. Ein Sonnentag – und der wettertechnisch beste Tag überhaupt in Norwegen bisher – und dies in Bergen, die für ihren Regenreichtum bekannte Stadt. Der Floyen (Hausberg von Bergen) wolkenfrei und nach der Fahrt mit der Seilbahn hinauf, wurden wir mit einem fantastischen Ausblick belohnt.
Im Hafen lagen gleich drei Kreuzfahrtschiffe, die aber mit ca. 9.000 Besuchern nur einen Bruchteil der täglich über 100.000 Besucher nach Bergen brachten. Nach dem Floyen ergatterten wir uns vier Plätze in einem Restaurant auf dem Fischmarkt. Die sehr übersichtlichen Fischteller lagen bei 50 EUR inkl. einer Cola – teuer, aber sehr lecker.
Nachdem der erste Hunger gestillt war, führte unser Weg durch die Altstadt direkt zum Weltkulturerbe – den Bryggen. Seit 1979 steht das Hanseviertel Bryggen, das direkt am Hafen liegt, mit seinen etwa 60 Gebäuden auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO und gilt als bedeutendste historische Sehenswürdigkeit Bergens.
Müde nach der Besichtigungstour, gab es auf dem Campingplatz den Kaffee und das Abendessen noch im Sonnenschein, leider mussten wir am nächsten Tag im starken Regen abbauen.
Impressionen im Film:
Auf dem Weg nach Flam
Der Tvindefossen, er lag einfach so am Wegesrand.
10. Stopp: Flam
Eigentlich hatten wir kein Ziel. Irgendwie Richtung Oslo auf der E16. Dann entdeckte Susanne, dass Flam direkt auf dem Weg liegt und der Campingplatz (Flam Camping & Hostel) wiederrum direkt an der Flambanen, also war das Ziel klar. Der Terrassencampingplatz befand sich genau auf der Höhe des Bahnhofs und der Hammer: direkt zu unseren Füßen lag ein MSC Kreuzfahrtschiff – wow.
Dieses wurde am nächsten Tag gegen eine AIDA ausgetauscht. Leider merkten wir auch gleich den Nachteil: Keine Tickets für die Flambanen. Zu unserem Glück legte die MSC vor der letzten Fahrt ab und wir konnten doch noch in einen ziemlich leeren Zug einsteigen und die Fahrt genießen, übrigens die letzten Tickets. Am nächsten Tag hatte die AIDA schon alle Tickets gebucht. Auch das Wetter hatte sich am Abend wesentlich gebessert.
Sensationell war dann die Fahrt von 2 auf 866 Höhenmeter. Nach 20 Jahren Bauzeit wurde die 20 Kilometer lange Strecke mit 20 Tunneln im Jahre 1941 in Betrieb genommen. Die Fahrzeit in den historischen Wagen beträgt mit einem Zwischenstopp an einem Wasserfall 60 Minuten. Nach einem kurzen Aufenthalt an der Endstation in Myrdal, fuhr der Zug in einer Stunde wieder nach Flam zurück.
Impressionen im Film:
11. Stopp: Leira
Bei Sonnenschein fuhren wir weiter Richtung Oslo. Wieder ohne Ziel, allerdings mit zwei geplanten Highlights. Das Erste kam direkt hinter Flam. Der Laerdaltunnel – er ist mit 24,5 Kilometer der längste Straßentunnel der Welt. Er besitzt sogar drei Rastplätze. Im Tunnel zum Picknicken anhalten wollten wir aber auch nicht. Gleich nach dem Tunnel besuchten wir die Borgund Stabkirche aus dem Jahre 1180. Dunkles geteertes Holz und innen fast kein Licht, prägten eine düstere Erscheinung. Viele Gläubige hatten im Inneren nicht Platz. So um die 25 bis 30 Personen dürften bei einem Gottesdienst Platz gefunden haben und dies nur im Stehen.
Ansonsten gab es wieder einmal viele Tunnel und diesmal sogar Schafe auf Weg durch die Fjorde und über die Pässe. Als wir keine Lust mehr verspürten durch den strömenden Regen zu fahren, entschieden wir uns für Leira und dem Valdras Caming direkt am See.
Auf einen Zwischenstopp eingekehrt in ein Höhencafé auf 880 Meter.
12. Stopp: Oslo
Topcamp Bogstad Camping war unser Anlaufpunkt in Oslo, unterhalb des berühmten Holmenkollen, waren noch ausreichend und auch ruhige Plätze frei. Hier waren wir vor Jahren schon einmal, aber es hat sich viel verändert und dies zum Positiven. Insgesamt wurde viel renoviert oder gleich ganz neu gebaut. Die Lage top: direkt vor der Schranke ein KIWI (so eine Art norwegischer ALDI, eine Tankstelle und die Bushaltestelle um in die City zu kommen.
https://www.topcamp.no/topcamp-bogstad
Holmenkollen
Gleich am Ankunftstag machten wir uns nach einem Cappuccino auf, den Berg zu erklimmen, natürlich mit dem Auto. Keine 10 Minuten Fahrzeit ist es vom Campingplatz auf den Holmenkollen. Der Holmenkollen ist der ca. 370 m hohe Hausberg von Oslo und bekannt durch seine Sportstätten und hier ganz besonders der Holmenkollbakken – die Skisprungschanze. Sie ist eigentlich fast von überall in Oslo sichtbar oben auf dem Berg. Die Schanze gilt als älteste Sprunganlage der Welt und wurde mehrfach modernisiert bis zu ihrem heutigen, sehr beindruckenden, Erscheinungsbild. Am Fuße der Schanze befindet sich noch das Biathlon- und Langlaufstadion mit Start- und Ziellinie sowie der Königsloge. Immer wieder einen Ausflug wert.
Oslo City
Oper – Besichtigung mit tragischem Ende
Aus Marmor, Glas, Beton und auch Holz gebaut, liegt die 2008 eröffnete Oper direkt am Fjord in Oslo, den wir nach ca. 30 Minuten Fahrt mit Bus und Metro erreichten. Auch sie ist ein sehr faszinierendes Bauwerk, das man von außen bis aufs Dach begehen kann. Susanne und Moni machten sich auch sogleich auf den Weg, dieses zu erklimmen. Stella und Rainer warteten am Ufer auf deren Rückkehr und diese zog sich. Moni war an einer fiesen, kaum sichtbaren, Kante auf dem weißen Marmorboden umgeknickt und gestürzt. Dies führte uns später dann noch ins Krankenhaus. Diagnose Bänderriss. Noch voll mit Adrenalin, konnten wir aber erst einmal unsere Oslo-City-Tour fortsetzen.
Munch Museum
„Der Schrei“ – fast jeder kennt dieses Bild von Edvard Munch – hängt hier und wird sehr theatralisch alle 30 Minuten für zwei Minuten den Besuchern gezeigt. In einem abgeteilten Raum in völliger Dunkelheit öffnet sich dann eine Vitrine und „Der Schrei“ erscheint immer heller werdend, um dann wieder in der Dunkelheit zu verschwinden.
Das „Rote Rathaus“
Das monumentale Rathaus von Oslo präsentierte sich uns leider eingerüstet, da es gerade renoviert wird. Nur der obere Teil der beiden Türme lugten aus dem weiß umhüllten Gerüst heraus und ansonsten war es geschlossen. Schade. Wo wir aber schon am Hafen waren, fuhren wir mit der Fähre Richtung Fram, Ra- und Kon-Tiki-Museum.
Fram, Ra- und Kon-Tiki-Museum
Diese drei Museen befinden sich auf der Halbinsel Bygdoy. Dank Oslo Card waren die Eintritte und auch alle Verkehrsmittel dorthin gratis. Eigentlich wurde nur so eine Art Einmannzelt aus Beton, Blech und Glas um das Polarforschungsschiff Fram gebaut. Man kann hier das Schiff seit dem Jahre 1936 von allen Seiten betrachten und sogar auf und unter Deck gehen. Man fühlt sich so ein wenig wie Roald Amundsen. Insgesamt hatte das Schiff drei Polarfahrten überstanden. Diese sind auch im Museum umfangreich erläutert. Selbst viele Einrichtungsgegenstände haben die Zeit überstanden und können in der Ausstellung bestaunt werden, so finden sich unter Deck die Kajüten mit Reisekarten und Sextanten, eine Kombüse mit Essen und die Messe mit eingedeckten Tischen. Ebenso gab es Lager mit Robbenfellen und Vorräten. Ein Einblick in den Maschinenraum war auch möglich.
Nach einer kurzen Stärkung im Museumscafé, besuchten wir noch das Kon-Tiki- und Ra-Museum das gleich neben der Fram erbaut wurde.
Die Kon-Tiki ist ein von Thor Heyerdahl 1947 erbautes Balsaholzfloß. Er und seine Mannschaft segelten damit von Peru über den Pazifik nach Polynesien und wollten beweisen, dass mit den Möglichkeiten eines präkolumbischen Perus vor der Zeit der Inkas eine Besiedlung Polynesiens dank Strömung und Passatwinden von Südamerika aus möglich und sogar wahrscheinlich war. Die Expedition war somit erfolgreich. Man konnte auch viele seiner „Mitbringsel“, z. B. von den Osterinseln bestaunen.
Weitere Projekte waren zwei Papyrusschiffe: die Ra und die Ra II. Nicht optimal gebaut und falsch beladen scheiterte die Ra nach 5000 Kilometern kurz vor dem Ziel. 1970 startete Heyerdahl mit der Ra II erneut und ihm gelang die Fahrt von Marokko nach Amerika und weiter nach Barbados. Somit bewies er den möglichen Kontakt mit Amerika und der Karibik schon weit vor Kolumbus.
Vigelandpark
Bisher lief es für Moni noch so einigermaßen, aber am Vigelandpark angekommen, musste sie mit dem Laufen aufgeben. Susanne und Rainer besichtigten noch den Park und konnten sich vor Fotomotiven kaum retten. Anschließend musste Steff uns „retten“ und abholen, da Moni leider nur noch unter großen Schmerzen auftreten konnte und so ging es direkt ins Krankenhaus.
Der Vigelandpark zeigt 212 Stein- und Bronzefiguren die von 1907 bis 1943 von Gustav Vigeland erschaffen wurden. Die Skulpturen erzählen hauptsächlich den Kreis des Lebens vor allem der 17 Meter hohe Monolith symbolisiert das Leben von der Geburt bis zum Tod. Die berühmteste Figur ist der Sinnateggen (der kleine Trotzkopf) – ein trotzig aufstampfender Bub. Hier soll es Glück bringen seine Hand zu streicheln, dass taten wir, sowie alle anderen auch. Man kann es gut an der blanken Hand des Buben erkennen.
Impressionen im Film:
13. Stopp: Smögen
Nach einer unerfreulichen Diagnose „Bänder kaputt“ und einer Schiene an Monis Fuß, fuhren wir nun nach Schweden, genauer nach Smögen in den Schären ca. 200 km südlich von Oslo. Drei Tage ausruhen waren nun angesagt, übrigens bei schönstem Wetter. Den Regen haben wir irgendwie in Norwegen gelassen. Smögen bezaubert durch seine bunten Häuser, die man über einen Steg am Wasser entlang entdecken kann. In den winzigen Häusern gibt es Eisdielen, Butiken, Restaurants und Souvenirshops. Am Hafen haben wir uns das langersehnte Fischessen gegönnt – war sehr lecker, aber auch teuer.
14. Stopp: Boras – Camping und Tierpark
Ein Campingplatz direkt am Zoo, für uns ein Muss. Der große Platz war fast leer und zum Zoo keine 1000 Meter. Somit machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg in diesen. Und er hat uns richtig überrascht. Zwar relativ klein, aber sehr gepflegt, große Gehege und in die von Felsen durchzogene Landschaft schön integriert. Gleich zu Anfang tummelte sich eine Elefantenherde mit vielen Babys. Aber am meisten beindruckte uns der Bereich der Seehunde. Sie tobten sich in einem bestimmt drei Fußballfelder großen Natursee aus. Ein natürlicher Uferbereich und kein Beton. Unseres Erachtens dürfte das relativ einmalig sein. Neugierig schwammen einige Exemplare auf uns zu, allerdings ließ sich keiner auf einer der Sonnenplattformen nieder, damit wir ihn besser fotografieren konnten.
Seehundbecken
Links ein Tier und rechts ein Tier und unten ein sehr seltenes Exemplar.
Nach einem anstrengenden Tag im Zoo gab es für jeden noch ordentlich Hamburger und in der Nacht wurden wir noch mit Polarlichtern belohnt.
15. Stopp: Ullared – Gekas
Wer in Schweden reist und sich in der Nähe von Göteborg aufhält, für den ist der Gekas in Ullared ein Muss. Der weltgrößte Supermarkt mit einem Tagesumsatz von 8 Millionen Euro zog uns auch dieses Mal wieder an. Zum Supermarkt gehören zudem ein Hotel, Hüttchen und ein großer Campingplatz. Man kann mit den extragroßen Einkaufswagen auch direkt zum Wohnwagen rollen, abgeholt werden diese dann mit einem Bagger und dies im Zwei-Stunden-Takt.
Eigentlich wollten wir unseren bereits verkauften Wohnwagen leerer haben, aber mehrere 100 EUR neuer Klamotten füllen diesen nun wieder an. Einkaufen macht Spaß – zumindest Moni 😉
16. Stopp: Mellbystrand
Der Campingplatz Mellbystrand liegt nur durch eine Düne getrennt direkt an einem der schönsten Sandstrände von Schweden. Sonnenschein, blauer Himmel und 24 Grad Celsius – was will man me(e)hr. Hier genossen wir nun unsere letzten Tage in Schweden. Susanne und Moni konnten sich ein paar Stunden am Strand vergnügen: Sonnen, Lesen und Muscheln sammeln, die es zu Hauf gab.
Am Mittwoch hatten wir die Fähre von Malmö nach Travemünde gebucht und die Anreise von ca. 100 km war bequem am späten Nachmittag zu schaffen.
17. Stopp: Fähre
Erst kurz vor 21 Uhr kamen wir an Bord der Finnswan (329 Meter lang und 4,2 Ladekilometer, was ca. 300 LKW bedeutet, also ziemlich groß) – immerhin noch rechtzeitig für das Abendbuffet. Dieses war ein wenig enttäuschend, das warme Essen war zwar lecker, aber ein wenig im Truckerstyle, eher sehr schwer. Außer zwei Eissorten gab es leider auch keinen Nachtisch. Moni und Susanne haben dann auf dem Sonnendeck noch die Durchfahrt unter der Öresundbrücke genossen, dann gings ins Bett. Wir haben zwar alle geschlafen, aber nicht so erholt, dies hatte unterschiedliche Gründe: das Rauschen der Klimaanlage, das ungewohnte Schaukeln oder das Schnarchen des Partners.
Am nächsten Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang begrüßte uns Travemünde mit dem ehemaligen Maritimhotel und der Passat.
Nach einem sehr einfachen Frühstück gings dann auch schon in die Autos und wir rollten Richtung Stuttgart los – geplant war ein größeres Stück zu schaffen, damit wir noch einen Pause-, Putz,- und Räumtag eingelegen konnten vor dem letzten Stück nach Hause.
18. Stopp Sinntal-Oberzell
Ein netter kleiner Campingplatz mit einer sehr freundlichen Chefin erwartete uns. Wir konnten einen schönen Schattenplatz beziehen. Abends kehrten wir im Felsenkeller ein. Lecker essen gehen, zu für uns Großstädter sehr niedrigen Preisen. Wir haben dann gleich für den Abschlussabend reserviert. Den Freitag haben wir mit putzen und aufräumen, spielen, lesen und Gassi gehen zugebracht.
https://www.campingplatz-sinntal-oberzell.de/
Fazit unserer Tour …
… nach 3900 Kilometern innerhalb von 31 Tagen mit 18 Stopps:
Norwegen hat uns trotz des durchwachsenen Wetters (wieder) begeistert, die schroffe Landschaft würde vor allem Susanne gerne mal bei Sonnenschein sehen. Dennoch hatten wir bei unseren Besichtigungen eigentlich immer Wetterglück, Bergen und Oslo sahen wir sogar im Sonnenschein. Das liebliche Schweden hat uns bei herrlichem Wetter noch einige Ruhetage gebracht. Wir kommen gerne wieder.
Unser Tripp auf der Karte:
https://www.polarsteps.com/SusanneGr%C3%A4ber/12808070-nordtrip?s=178AAEEB-B084-47C4-9747-C35BB448DD55
Vielen Dank fürs Mitreisen
Susanne, Moni, Steff, Stella und Rainer