Inzwischen sind fast fünf Wochen seit meiner Abreise in Deutschland vergangen, mittlerweile habe ich mich also eingelebt.
In den letzten zwei Wochen haben wir an den Wochenenden nichts unternommen, so dass ich auch dafür keine Reiseberichte geschrieben habe.
Als kleiner Zwischenstand:
Ich bin vor drei Wochen in das Apartment umgezogen, in dem es eine eingerichtete Küche gibt. Endlich wieder etwas kochen und was „halbwegs“ Anständiges zum Essen bekommen. Wenn wir schon beim Essen sind, die komplette Essenskultur in den USA ist sehr verschieden zur europäischen/deutschen Küche.
Größter Unterschied: Wenn man hier sich zum Essen in einem Restaurant verabredet, dann isst man und geht danach wieder. Es ist hier sehr unüblich, nach dem Essen noch eine Stunde oder länger sitzen zu bleiben und etwas zu trinken. Es ging sogar schon so weit, dass wir nach der zweiten bestellten Runde Getränke nach dem Essen einfach die Rechnung gebracht wurde, ohne dass wir diese bestellt hätten. Auf unserer Nachfrage hin, warum wir zahlen sollen, wurden wir darauf hingewiesen, dass noch mehr Leute etwas zu Essen haben wollen. Für mich ist das ein höflicher Rausschmiss.
Eine andere Sache Essen zu gehen, sind die Fast-Food-Ketten. Diese sind, zumindest im umkreis von Tuscaloosa, überall anzufinden. Die bekanntesten wären da McDonalds, BurgerKing, FiveGuys und Wendy’s. Wobei es letzteres nicht in Deutschland gibt. Es gibt noch ganze andere Läden, für jede Geschmacksrichtung. Sei es deftig und BBQ-mäßig über die regulären Burgerläden bis hin zum Waffelhouse, in dem das Essen sehr süß ist, wie der Name schon sagt.
Aber genug vom Essen: Nach einigen Wechseln in den Apartments, die die Firma angemietet hat, wohnen wir jetzt zu dritt in einem 3-Zimmer-Apartment. Die Wohnung ist, nach Aussage einer Freundin, sehr amerikanisch eingerichtet. Danke an Claudi für diese Einschätzung. Eine Küche mit Kühlschrank, Backofen und Herd. Wobei der Herd aussieht, als wäre er aus den 1950/1960er Jahren ausgeliehen. Die Sofas sehen moderner aus, und sind auch sehr bequem. Fast als würde man darin versinken. In meinem Zimmer habe ich ein Bad mit angeschlossen, was ich allein nutze. Die anderen beiden Mitbewohner, teilen sich das andere Bad. Das Einzige, was wirklich wichtig ist, ist die funktionierende Klimaanlage. Was bei den Temperaturen zwischen 30 und 40°C sehr angenehm ist.
Leider ist es auch sehr schwül. Das heißt, zu den hohen Temperaturen kommt auch noch sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Diese bewegt sich im Normalfall zwischen 60 und 80 %. Und wenn es regnet, dann richtig. Das ist kein lauer Sommerregen wie in Deutschland, sondern es klatscht richtig runter.
Da kommen wir auch schon zu letzter Woche. Es war ein Sturm in der Karibik angekündigt, der auch die Inseln dort getroffen hat. Gut, dass sich der Sturm, bis er in Tuscaloosa angekommen war, gelegt hatte. Wir hatten ein sehr starkes Gewitter, aber das war dann auch schon alles.
Das Arbeiten mit den deutschen und amerikanischen Kollegen geht Hand in Hand, und die Baustellensprache ist auch unter uns „Deutschen“ immer Englisch. Somit habe ich kaum Gelegenheit in Deutsch zu sprechen. (Was sich bestimmt positiv auf meine Englischkenntnisse auswirkt).
Mit dem hiesigen Dialekt hapert es aber noch ziemlich. Wenn sich hier zwei „Einheimische“ untereinander unterhalten, kannst du nur ab und zu mal einzelne Wörter aufschnappen und dir daraus etwas zusammenreimen. Das ist so ähnlich, als wenn sich jemand in einem dir unbekannten deutschen Dialekt unterhält.
Wenn es wieder etwas Interessantes zu berichten gibt, werde ich mich melden.
Liebe Grüße
Sebastian