Praefatio
Nachdem Rainers Vater ins Krankenhaus musste und Rainer selber eine nicht so erfreuliche Diagnose (komplizierte Achillessehnen OP im Dezember) bekommen hatte, sind wir trotzdem wie geplant gestartet. Ohne Ziel durch Frankreich und nur der erste Campingplatz war von daheim gebucht. Animiert durch die „Tour de France“ waren vor der Abfahrt immerhin das Jura und die Alpen im Gespräch. Mit an „Bord“ sind, wie die letzten Jahre, unsere Freunde Susanne und Steff, natürlich mit „Rainers“ Hund Stella.
Riquewihr
Um Pforzheim zu vermeiden, sind wir ganz gemütlich über die B 10 bis zur A 5 gefahren. Eine gute Entscheidung – wir waren immer am Rollen und es dauerte auch nur ca. 30 Minuten länger als über die Autobahn. Auf dem wirklich netten und sauberen Platz angekommen (Camping Riquewihr – https://campingriquewihr.com) waren die erste beiden Nächte zum Runterkommen gedacht. Dies tat uns allen sehr gut. Auch das Städtchen Riquewihr präsentierte sich bei super tollem Wetter. Alte Fachwerkhäuser, viele Gassen mit Restaurants und Geschäften in den Innenhöfen und unzählige Touristen erwarteten uns dort. Im Anschluss ging es noch nach Zellenberg. Dies liegt gleich um die Ecke und trotz alter Fachwerkhäuser befanden wir uns alleine in der Stadt. Wie ausgestorben, nur ein Hotelrestaurant hatte geöffnet. Man konnte aber nicht einmal sehen, ob überhaupt ein Gast da war. Susanne und Moni zog es von dort zu Fuß zum Campingplatz, während die beiden Herren sich bequem mit dem Auto dorthin zurückbrachten.
Besançon
Der nächste Ort auf unserer Reise sollte nicht allzu weit weg liegen und da bot sich Besancon an. 175 Kilometer entfernt und eigentlich rast man immer nur auf der Autobahn dran vorbei. Der Stadtcampingplatz (Camping de Besancon – https://www.campingdebesancon.com) lag direkt beim Freibad und war trotz naher Bundesstraße sehr ruhig. Zu früh angekommen gab es am Restaurant gleich mal einen Cappuccino und das Tagesessen. Spaghetti gehen doch immer.
Am nächsten Tag fuhren wir Richtung Innenstadt und Zitadelle. Glücklicherweise landeten wir an einem kostenlosen Parkplatz in der Nähe vom Sightseeing-Zügle. Auf dem Weg sahen wir die erste Besonderheit: einen Tunnel unter der Zitadelle für Boote, Fußgänger und Radfahrer. Mit dem Zügle fuhren wir dann durch die Altstadt hinauf zur Zitadelle. Zwar ist die Stadt alt, aber schon komplett mit Häusern aus Stein und der Charme von Riquewihr war einfach nicht vorhanden. Nach der informativen Rundfahrt ging es noch ein Stück hinein in die Altstadt und auf dem Markt gab es gleich mal einen 18 Monate alten Comte. Unseren Cappuccino gab es im nächsten Bistro und schon war der Tag wieder vorüber.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz schauten wir noch auf einer Lamafarm vorbei. Leider durften wir mit Hund nicht rein – es wurde 3 Stunden vorher ein Lama geboren. Immerhin aus der Ferne konnten wir es fotografieren.
Val Dessus
Nun waren wir am Ende der Welt mitten im Jura angekommen. Auf dem Weg dorthin konnten wir, durch die Berge hindurch, schon die ersten Spuren der „Tour de France“ entdecken. Die immer noch angemalten Straßen zeigten dies deutlich. Campingplatz Relais de léventail Camping du Hérisson (https://camping -du-herisson.idama.fr). Auf der schmalen Zufahrt ging bei Susanne und Steff gleich mal ein Wohnwagenspiegel im Gegenverkehr verloren, dank eines unachtsamen Fahrers. Der Platz selber war aber richtig gut. Zwar alte Toiletten, aber immer sauber und ein sehr gutes Bistro am Platz. Der keine 900 Meter entfernte Kaskaden-Wasserfall war allerdings durch die Trockenheit nur noch ein winziges Rinnsal. Für den nächsten Tag zog es zum Aussichtspunkt der vier Seen. Jeder See hat einen anderen türkisenen Farbton und es war herrlich anzusehen.
Wasserfall normalerweise im Sommer – und unten heute.
Saint-Jean-de-Chevelu
Über 100 Kilometer quer durchs Jura, so gottverlassen hatten wir uns die Gegend nicht vorgestellt. Hier langweilen sich sogar die Kühe auf der Weide. So was von toter Hose hatten wir vier echt noch nie erlebt. Einfach nichts und das auf diese Entfernung – Wahnsinn. Auf dem Campingplatz (Camping des lacs – https://www.camping-lacs-savoie.com) mitten in den französischen Savoien angekommen, zeigte uns die Wetter-App furchtbare nächste Tage an, zum Glück kams anders. Geregnet hatte es nur in der Nacht und somit konnten wir am nächsten Tag ein Stück zum Col de Chat hochlaufen um dann später die ganze Strecke mit dem Auto zu fahren. Rainers Fuß hielt so sieben Kilometer und dann war Schluss. Also ging es anschließend über den Pass nach Aix-les-Bains, der Riviera der Alpen, mit dem Auto einen Cappuccino am See trinken. Beim Weg über den Pass hatten wir eine herrliche Aussicht über den gesamten See. Nun war auch schon die erste Woche vorbei.
Badesee vom Campingplatz.
Der Berg ruft. Mit Rainers kaputtem Fuß zwar nicht ganz bis oben geschafft – sind trotzdem mit einer schönen Aussicht belohnt worden.
Kurvig, eng und steil – hier ganz normale Straßen.
Zur Belohnung am Ende des Tages noch ein Käffchen und ein Crepes.
L’Alpe d‘Huez
Unser gewählter Campingplatz (Camping la Rencontre du Soleil – https://www.rencontre-du-soleil.com/fr) lag in Le Bourg d’Oisans in den französischen Alpen und direkt in der ersten von 21 Kurven hinauf nach L’Alpe d’Huez. Die Strecke über fast 14 Kilometer überwindet 1118 Höhenmeter in den Skiort der seine Berühmtheit ausschließlich über die immer wiederkehrende Bergankunft der Tour de France erhielt. Also machten auch wir uns auf den Berg zu erklimmen, natürlich mit dem Auto. Unterwegs haben wir über 100 Radfahrer*innen überholt, die sich tapfer nach oben gekämpft haben. Den Rekord hält bisher Marco Pantani – er fuhr 1997 in 37:35 Minuten hinauf.
Oben auf ca. 2000 Meter angekommen fanden wir zum Glück einen Parkplatz und Susanne und Rainer beschlossen noch mit der Seilbahn auf den Pic Blanc (3300 Meter) zu fahren. Auf dem Gipfel war es erstaunlich mild. Leider hatten wir keine Fernsicht und so war der Traum, einen Blick auf den Mont Blanc zu erhaschen, passé. Am Berg hatte es noch am Vortag geschneit, während es im Tal fast 30 Grad waren. Schön ist L’Alpe d’Huez nicht, wie wohl die meisten Skiorte auf der Welt, aber halt berühmt. Nach einem Cappuccino zog es uns auch wieder zum Campingplatz und Moni ins dortige Schwimmbad.
Erwähnenswert die extrem unterschiedlichen Temperaturen. Morgens zum Frühstück (9 Uhr) knapp über 10 Grad und mittags dann an die 30 Grad Celsius. Das Ganze bei einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Kostete uns der Platz in der ersten Nacht noch 45 EUR pro Stellplatz, so hatten wir Dank ACSI ab der zweiten Nacht nur 18 EUR zu zahlen.
Die Ruhe dort veranlasste uns einen Ruhetag einzulegen und dieser wurde gekrönt von einer Flugshow mit allen möglichen Militärflugzeugen und der berühmten französischen Fliegerstaffel, die mit ihren Düsenjägern die Tricolore an den Himmel zauberten. Und das alles bei einem Käffchen im Campingstuhl vor dem Wohnwagen.
L’Ape d’Huez und die 21 Kurven hinauf.
Jede Kurve ist einem Fahrer gewidmet – diese hier Marco Pantani.
Oben angekommen kann man sich gebührend feiern lassen.
Noch weiter oben gab es dann eine Schneeballschlacht.
Im Tal waren es um die 30 Grad Celsius.
Und wieder keinen Blick auf den Mont Blanc. Dafür haben wir ihn getrunken. Bier aus Mont Blanc Gletscherwasser.
Große Flugschau überm Campingplatz. Bequem im Campingstuhl mit einem Cappuccino zuschauen hat was.
Mont Ventoux
Ausgeruht ging es nun auf eine etwas größere Etappe. 273 Kilometer waren es bis zu unserem nächsten Campingplatz. Dank mehrerer Unfälle auf der Autobahn, ließ uns das Navi gemütlich die freie Landstraße bis nach Vaison-la-Romaine auf zum Teil abenteuerlichen und engen Straßen fahren. Sogar Passagen in zwei mittelalterlichen Städten konnten wir trotz enormer Enge und Gegenverkehr unfallfrei meistern. Nach 4,5 Stunden erreichten wir den Campingplatz Le Voconce (http://www.camping-voconce.com). Auch hier konnten wir den Stellplatz nur mit ein wenig fluchen und viel Geschick unfallfrei erreichen. So – nun waren wir also in der Provence und es war auch endlich gleichbleibend warm. Die nächste Flugshow gab es dann gleich am nächtlichen Himmel. 52 Starlink-Satelliten kreuzten exakt über uns um 21:50 Uhr das Firmament, wieder saßen wir im Campingstuhl – bequemer geht es nicht.
Am nächsten Tag rief der Berg. Für unsere Anfahrt wählten die Strecke der Tour de France von 2020. Wir fuhren zuerst über den Col de la Madeleine, um dann von der Südseite den Mont Ventoux zu erklimmen. Der Anstieg ist noch härter als in L’Alpe d’Huez. Über 21 Kilometer und fast 1600 Höhenmeter ging es auf kurvigen Straßen durch den Wald nach oben. Die letzten Kilometer zeigt der Berg sein „weißes“ Köpfchen. Durch den ständigen Wind wächst hier nichts mehr und wer sich dadurch bis nach oben gekämpft hat darf sich, sofern er es nach dem Radfahren noch kann, über eine herrliche Aussicht aus 1900 Metern erfreuen. Zum Glück konnten wir hier auch, zwar ein wenig illegal, aber immerhin parken. Parkplätze gibt es keine mehr ganz oben und der Weg von den offiziellen Parkplätzen wäre sehr weit gewesen und über das Geröll gegangen. Nach einem obligatorischen Gipfelbild und einem Cappuccino ging es dann auf der Nordseite wieder runter. Eine nicht endende steile Straße mit vielen Kurven führte uns dann hinunter, zum Glück ohne wie verrückt rasende Fahrradfahrer – dies hatten wir auch schon so erlebt.
Starlink – wieder eine Flugshow mitten über uns.
Mont Ventoux.
Das obligatorische Gipfelfoto darf auch hier nicht fehlen.
Weitsicht inklusive.
Noch eine Nacht mit Starlinksatelliten und schon geht es für uns weiter.
Arles
Keine drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt lag unser Campingplatz L’Arlésienne (https://www.larlesienne.com). Bis auf den Karaoke-Abend gestern, ist der Stadtcampingplatz ruhig gelegen. Für uns ungewohnt, es ist sehr heiß hier mit einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit. Ist das Meer auch keine 40 Kilometer entfernt, eine Abkühlung kommt von dort nicht.
Arles – am Ufer der Rhone gelegen – wurde bereits 600 v. Chr. von den Griechen besiedelt bis dann die Römer kamen. Deren Spuren sieht man bis heute. Das Amphitheater für bis zu 25.000 Zuschauer könnte heute noch die halbe Stadt aufnehmen, Aquäduktreste, die vom Kreisverkehr geteilt wurden, die Thermen von Constantin und ein römisches Theater mit Platz für bis zu 12.000 Zuschauer sind bis heute erhalten. Auch die Kathedrale Saint-Trophime, mit ihren Reliquien, u.a. Knochen von der Heiligen Ursula (somit war nachweislich wenigstens eine Kölnerin vor Moni da) war sehenswert. Dabei dachten wir, dass diese in Köln liegt. Und der 15 Meter hohe Obelisk mit Brunnen auf dem Platz der Republik musste auch bestaunt werden – mit Abkühlung für Stella. Einer der berühmtesten Einwohner: Vincent van Gogh. Im gleichnamigen Café gab es für uns erst einmal eine Erfrischungspause. Aber auch Paul Gaugin und Pablo Picasso lebten zeitweise in Arles. Die Innenstadt lässt sich durch zum Teil enge Gassen gut erkunden. Man wandelt durch die Vergangenheit und zum Glück auch viel im Schatten. Wer weniger Glück mit dem Parkplatz im Zentrum hat, kann bequem mit dem Bus-Shuttle in die Stadt kommen, allerdings sind im Bus Hunde nicht erlaubt.
Das Amphitheater von Arles.
Impressionen aus der Innenstadt.
Der Obelisk mit seinem für Stella erfrischenden Brunnen.
Zerteiltes Aquädukt.
Eine Vielzahl von Reliquienschreine und die Knochen von der Heiligen Ursula.
Les Saintes-Maries-de-la-Mer
Stecher, sprühen, schlafen, schwimmen, sonnen, spielen, schlemmen, schwatzen, schweigen, sinnieren, schmausen, spickeln (beim Wizard), schwarze Sara, saufen – unsere „s“ hier bei den Tagen am Meer am Strand von Les Saintes-Maries-de-la-Mer.
Gleich bei der Ankunft auf dem Camping de la Brise (https://www.camping-labrise.fr) fielen uns die netten Leuchttürme auf dem Platz auf, einem übrigens sehr großen Platz. Schon beim Aufbau ärgerten uns die Schnaken und gegen Abend noch viel mehr. Ebenfalls am Abend stellte es sich heraus, dass die großen Leuchttürme gigantische Insektenfallen sind. Trotzdem haben wir uns prächtig erholt und auch das Bergfest gebührend gefeiert. Übrigens nicht nur wir, auch Stella wurde von den Stechern geplagt.
Es waren es sehr warme Tage am Meer. Tagsüber hatten wir über 35 Grad Celsius und nachts nie unter 25.
Les Saintes-Maries-de-la-Mer ist ein nettes kleines Städtchen mitten in der Camargue. Flamingos, „wilde“ Pferde und Stiere das Markenzeichen. Auch eine Arena für unblutige Stierkämpfe gibt es hier. Einmal im Jahr ist hier die Hölle los. Les Saintes-Maries-de-la-Mer ist Wallfahrtsort für Sinti und Roma. Sie verehren die schwarze Sara, sie wurde zusammen mit zwei Heiligen hier in einem kleinen Boot angespült und war wohl deren Dienerin. Auch eine Kirche ist ihr gewidmet. Im Zentrum, das fußläufig zum Campingplatz liegt, reihen sich ein Lokal und Souvenirshop an den anderen. Zu faul zum Kochen, waren wir auch gleich zweimal dort essen. Übrigens auch an die Stecher gewöhnt man sich irgendwann. Das vor Ort gekaufte Mückenspray erwies sich als effektiv. Leider wohl auch nicht ganz so gesund. Die Armlehnen unserer Campingstühle waren zum Schluss verätzt und auch Rainers Brillenbügel sehen nicht mehr so gut aus. Nach 5 Tagen zog es uns dann weiter.
Gigantische Mückenfallen – genutzt haben sie aber eher nicht.
Ooops – vergessen das Licht auszumachen.
Video: Stella und die Stecher.
Meer war sauber, der Strand schön und es war super warm.
Die schwarze Sara.
Klein und überschaulich das Zentrum.
Als Gulasch oder pur – der Stier hier ist sehr lecker.
Millau
Die Anfahrt war schon einmal gigantisch. In dieser Gegend waren wir noch nie und sie ist wirklich sehenswert. Alleine, dass uns eine auf 70 km/h begrenzte Autobahn in wenigen Kilometer von 0 auf über 800 Höhenmeter gebracht hat, war unglaublich (Anmerkung: unsere Gespanne konnten trotz leistungsstarker Motoren die 70er Grenze nicht erreichen). Gerade noch am Meer und schon im Gebirge. Zudem heißt sie La Méridienne, da sie ziemlich genau auf dem Nullmeridian liegt.
Unser Campingplatz Millau Plage ist, wie viele der Campingplätze hier, direkt an der Tarn gelegen und sehr günstig. Die Stellplätze sind sehr groß und der ganze Campingplatz wurde sehr liebevoll eingerichtet. Von der Rezeption, wo der Unterbau der Theke aus einzelnen Koffern besteht, bis hin zum Sanitärhaus „Americaine“, das Innen ein Kanu mit Bär und Geiern hängen hat.
Das kleine Städtchen Millau an dem Fluss Tarn gelegen ist berühmt für das 2004 eingeweihte Viaduc de Millau. Es ist 2,5 Kilometer lang und mit 343 Metern Höhe die längste Schrägseilbrücke der Welt und das höchste Bauwerk Frankreichs, zudem die höchste Brücke Europas. Sie war uns einen ganzen Tag wert. Von mehreren Aussichtspunkten, über das Infozentrum zur Brücke (eher nicht sehenswert) bis hin zur Bootsfahrt auf dem Tarn unter der Brücke hindurch. Ein sehr ausgefüllter Tag.
Spontan verlängerten wir um eine weitere Nacht. Ziel am nächsten Tag war Aven Armand, eine 200 Meter tiefe Tropfsteinhöhle, die wir über die Schlucht des Tarn angefahren haben. Eine viele Kilometer lange, enge und kurvenreiche Straße. Da kann es einem echt leicht flau im Magen werden. Die Höhle selbst war gigantisch. Erst ging es mit der Standseilbahn 70 Meter in die Tiefe und dann den Rest zu Fuß. Riesige Stalagmiten (einer über 100 m hoch) mit tellerartigen Etagen (das hatten wir so auch noch nicht gesehen) wurden beleuchtet und schillerten rosa, gelb und blau. Gewachsen in tausenden Jahren. Ehrfürchtig blickten wir durch die riesige Höhle, die 30000 m² groß ist. Hier waren wir alle einer Meinung: Eine der schönsten Tropfsteinhöhlen, die wir je besucht haben.
Glücklich und zufrieden kamen wir am Campingplatz an und waren froh über diese Verlängerung, vor allem da es morgen regnen soll – also ein idealer Fahrtag.
Ein genaues Ziel haben wir allerdings noch nicht. Wir fahren so, wie es alle Franzosen machen, einfach mal Richtung Paris.
Die Rezeption – mit viel Liebe gemacht.
Ständiger Begleiter am 1. Tag – das Viadukt von Millau.
Aven Armand – eine wirklich gigantische Höhle.
Beeindruckend auch die Animationen die in der Höhle gezeigt wurden.
Mit der Standseilbahn ging es wieder nach oben und da wartete dann auch gleich eine Belohnung auf uns.
Auf der Autobahn „Richtung Paris“ wurden wir wieder einmal überrascht. Höher und steiler geht es nimmer, dachten wir, aber es kam anders. Insgesamt führte die A75 in Richtung Norden auf zweimal über 1100 Meter. Da sind die Kassler Berge ein Kindergarten dagegen. Unterwegs legten wir dann unser nächstes Ziel fest, mussten wir ja noch 1000 Kilometer bis nach Hause fahren:
Thiers
Der Campingplatz Camping Les Chanterelles (https://camping-leschanterelles.com) wurde vom gleichen Betreiber wie der in Saint-Marie-de-la-Mer betrieben, zum Glück aber ohne Mücken. Der Platz war sauber, an einem See gelegen (wir standen allerdings eher weiter weg vom See, dafür am Schwimmbad, und war alles in allem gut gepflegt). Nur die Duschen lieferten zeitweise eiskaltes Wasser. Erwischt hatte es Susanne und Rainer, die beiden, die Duschwasser unter 38 Grad als Körperverletzung bezeichnen.
Thiers, die Stadt der Messer, überraschte uns mit kostenlosen Tiefgaragen und einem kleinen Markt, mehr aber auch nicht. Die Fachwerkhäuser sind heruntergekommen, die Stadt verdreckt und ohne ein einziges Stück Grün. Somit ging es, ohne neue Messer, die wirklich schön und günstig waren, wieder zurück auf den Campingplatz.
Thiers – Stadt der Messerschleifer.
Insgesamt aber eher heruntergekommen.
Chalon-sur-Saône
Unser nächstes Ziel war ebenfalls eine etwas größere Etappe entfernt. Die Autobahn wieder ebener und auf dem Weg eine von zwei Fledermausbrücken Frankreichs (Deutschland hat wohl 23) und ihr habt richtig gelesen – Fledermausbrücken. Moni musste auf Rainers Befehl hin noch im Auto googeln – die gibt es wirklich. Sie dienen dazu, dass die Fledermäuse nicht zu niedrig fliegen und in die Autos krachen.
Der Campingplatz Camping du Port de Bourgogne Saint-Marcel (https://www.camping-chalon.com/) lag super nah an der Autobahn, in Gehweite zur Altstadt und trotzdem ruhig direkt an der Saône. Die Altstadt bot Parken im Parkhaus für einen Euro an und war auch zu Fuß relativ schnell durchquert. Uns erwarteten viele alte Fachwerkhäuser. Insgesamt viel liebevoller als in Thiers, allerdings bei weitem nicht so schön wie in Riquewihr am Anfang unserer Reise. Für eine abendliche Runde aber wirklich nett und ausreichend.
Fledermausbrücke
Marnay
Gerade mal 100 Kilometer weiter unser nächstes Ziel. Vor der Abfahrt gingen Susanne und Moni noch beim KIABI shoppen und Rainer sorgte beim Carrefour fürs leibliche Wohl.
Der kleine Ort unweit von Besançon sollte uns für 3 Tage zum Ausruhen und dem Treffen mit unserem Freund Andi dienen. Er stieß am zweiten Tag zum Frühstück dazu, dank problemloser Anreise aus Stuttgart allerdings schon um 8 Uhr (bisschen vor unserer Zeit😊).
Viel hat der Ort nicht zu bieten, eine Kirche, bei der die Zeit im Mittelalter stehen geblieben ist und zwei Bäcker – zumindest einer davon hervorragend!!!
Für die Stellplätze auf dem Woka Camping Vert Lagon (https://camping-vertlagon.com/de/accueil-deutsch/) braucht man schon eher einen Stadtplan. Die beiden Wohnwagen und die inzwischen drei Autos verlieren sich eher auf dem großen Grün.
Frühstück – ab heute mit Andi. Das Baquette bringt Stella.
Warum ist das Baquette lang und rund? Damit es in ein Nutellaglas passt.
Kirche in Marnay aus dem Mittelalter.
Abenspaziergang am Campingplatz.
Übrigens sind hier in Frankreich gerade die Spritpreise um 30 Cent, von staatlicher Seite aus, gesenkt worden und deutlich günstiger als in Deutschland (Diesel für 1,70 €). Bisher hatten wir auch kaum mautpflichtige Straßen benutzt und sind sehr viel Landstraße gefahren, was sich deutlich auch im Spritverbrauch gezeigt hat, trotz der hohen Pässe, die wir bisher gefahren sind. Zum ersten Mal sind wir mit Bip & Go unterwegs, einem kleinen Kästchen mit dem wir durch alle Mautstationen fahren können bzw. könnten. Was bei Susanne und Steff wunderbar klappt, geht bei uns leider nicht. Das Kästchen ist defekt und muss erst einmal ausgetauscht werden.
Kehl
Frei nach dem Motto „quo vadis“ mussten wir am Abfahrtstag noch umdisponieren. Eigentlich wollten wir nach Strasbourg auf den Campingplatz – dieser war aber voll. Gegenüber, auf der anderen Rheinseite, in Kehl konnten wir noch zwei Stellplätze auf einem wirklich tollen, aber nicht günstigen, Campingplatz dem Campingpark Kehl (https://campingpark-kehl.de/) ergattern. Aber nur dank des frühen Anrufs, vor Ort wurden die vor uns Wartenden weitergeschickt. Somit war Frankreich schneller zu Ende als erwartet, wenigstens die Übernachtungen.
Direkt am Rhein gelegen machten wir dann auch nach der Installation, Kaffee und Abendessen auf den Weg am Rheinufer entlang im ehemaligen Landesgartenschaugelände mit noch vielen Kunstskulpturen und der tollen Fußgängerbrücke nach Strasbourg über den Rhein. Brücken verfolgten uns diesen Urlaub so ein wenig.
Am nächsten Morgen gab es Brezeln und Laugenknoten zum Frühstück – das war richtig geil. Nach Wochen mit Baguettes und Croissants ein kulinarischer Hochgenuss. Gut gestärkt ging es dann nach Strasbourg. Die Tiefgarage am Gutenbergplatz war fast direkt am Münster und für unsere Fußkranken Steff und Rainer also ideal gelegen. Am Münster angekommen war es leider geschlossen, dafür wartete das Touristenzügle auf uns. Also dann per Bähnle durch Strasbourg. Die wirklich schöne Altstadt begeisterte uns sofort.
Wieder am Münster angekommen, war es wieder geöffnet und wir konnten es auch innen besichtigen. Andi und Rainer waren fasziniert von der astronomischen Uhr des Strasbourger Münsters – natürlich auch vom Bau an sich.
Anschließend beim obligatorischen Cappuccino auf dem Münsterplatz bemerkten wir, wie viel Glück wir hatten. Wurde doch das Münster erneut für die Öffentlichkeit geschlossen und hunderte von Schulklassen und Kindergartenkinder strömten auf das Münster zu. Sie durften nur in Blockabfertigung hinein, da hätten wir wohl für längere Zeit keine Chance gehabt.
Weiter ging es zu Fuß durch die Altstadt. Über den Gutenbergplatz zur Thomas-Kirche und dem Pont du Faisan (Fasanenbrücke) – einer Drehbrücke über einen kleinen Kanal aus dem Jahre 1888. Wir hatten auch Glück: Ein Boot kam und die Brücke wurde geöffnet. Das Stadtviertel „La Petite France“ war dann auch der Wendepunkt unserer Besichtigung und Zeit etwas zum Essen zu suchen (natürlich Elsässer Flammkuchen – aber nur eine kleine Portion).
Wieder zurück auf dem Campingplatz gingen wir dann noch ins Restaurant auf dem Campingplatz und ließen den Abend gemütlich ausklingen.
Am nächsten Morgen gab es das letzte Mal „quo vadis“. Schlechtes und kaltes Wetter veranlasste uns schon an diesem Samstag heimzufahren. Somit konnte wir alles trocken einräumen und auch noch im Trockenen putzen. Ein wenig hektisch wurde es dann doch noch, da wir eigentlich bis 11 Uhr den Stellplatz räumen mussten und die Zeit echt knapp war. Um halb Zwölf hatten wir es dann doch geschafft.
Und dann schlug noch das Ferienende zu. Staus, Staus, Staus auf der relativ kurzen Strecke Kehl – Stuttgart …
Insgesamt waren wir 2400 Kilometer unterwegs, davon dieses Mal sehr wenige Mautstraßen. Der Spritverbrauch zeigte es, man kann mit Wohnwagen auch unter 10 Liter fahren. Normal haben wir über 12 Liter auf 100 Kilometer.
Nachts am Rhein.
Ein Ufo wird zum Kunstwerk.
Straßbourg
Vielen Dank fürs „Mitreisen“
Susanne, Moni, Steff, Rainer, Stella und Andi