Bis zur Küste

An Monis Geburtstag erreichten wir einen Tag früher als geplant Hirtshals – bei Dauerregen hatten wir keine Lust zum Anhalten und haben nun zwei volle Tage Zeit uns von den Ereignissen der ersten Tage und der ersten 1400 Kilometer zu erholen. Thomas und Moni taten dies gleich bei einem Besuch im Campingplatzhallenbad. Begonnen hatte die Fahrt aber mit einer Übernachtung in Thüngen bei Martina und Dieter – hier waren wir wie immer herzlich willkommen und wohl versorgt.

Angekommen in Köln mussten wir feststellen, dass unser neuer Rentner-Wohnwagen bei seiner ersten richtigen Ausfahrt gleich unter Wasser stand – genauer der komplette Stauraum unter Monis Bett. Nun gab es drei Möglichkeiten: 1. Wasser von außen – also eine schlecht montierte Stauraumklappe, 2. Wasser von innen – aber woher? Und 3. Moni ist schon undicht, was ja im Alter kommen soll.

Immerhin war der dritte Punkt schnell ausgeschlossen und nach einigem Suchen zeigte sich, dass die neue Therme geplatzt war. Monis Onkel – Stammgast bei OBI – ist mit Rainer und Thomas sofort nach einem Kaffee auf dem Campingplatz hingefahren. Mit zwei Stückchen Schlauch, vier Schlauchverbindern und ein paar Schellen, konnten wir die defekte Therme überbrücken (unnötige 12 EUR). Anschließend gab es dann eine Wohnungsbesichtigung bei Nini und Hans (Monis Tante und Onkel). Die neue Wohnung hat eine traumhafte Terrasse (passen locker drei bis vier Biertischgarnituren drauf – Neid), wobei die restliche Wohnung natürlich auch sehr schön und vor allem sehr groß ist. Moni ging sich dann am nächsten Tag sich mit ihren Freunden in Köln amüsieren und Thomas hat mit Rainer einen Herrentag veranstaltet inkl. eines erneuten Besuches bei Nini und Hans mit anschließendem Besuch eines sehr guten Thailänders direkt beim Campingplatz.

Das nächste geplante Treffen war dann in Hamburg. Die 460 Kilometer schafften wir in 5 Stunden und 15 Minuten – tieffliegender Wohnwagen und der Verbrauch hielt sich mit 12,2 Liter noch in Grenzen. Susanne und Michael hatten wir zum Kaffee eingeladen, nachdem wir die Beiden seit Jahren nicht mehr gesehen hatten. Im Sonnenschein saßen wir also zu fünft vor unserem Wohnwagen um dann Monis Geburtstag beim Griechen (Campingplatztipp) vor zu feiern. Was nun kam hatten wir eigentlich noch nie erlebt. Erst wollten wir für alle eine Mezedes bestellen (der angeblich griechische Wirt kannte dies aber gar nicht) – also ließen wir uns die Karten bringen. Bei der Bestellung erfuhren wir, dass von unseren fünf ausgesuchten Gerichten nur zwei da waren – Hackfleisch und Hüftsteak war komplett aus. Also bestellten wir vier Mal den Gyrosteller und für Thomas ein Putensteak. Nach der Vorspeise, die eigentlich nur aus Knoblauch bestand (der Koch hielt Knoblauch wohl für besonders griechisch), obwohl jeder eine andere Vorspeise hatte, kam dann der Beilagen-Salat. Krautsalat mit Tomaten überschüttet mit einem Sahnedressing – armer Krautsalat. Bei der Hauptspeise war dann Thomas Putensteak kalt – nach einer Reklamation war es dann warm – Mikrowelle sei Dank. Als Entschädigung bekam er ein schlumpfblaues 5-Cent-Wassereis. Fazit: Griechisch war hier nur die Landschildkröte und wir zu 100 % das letzte Mal dort. Immerhin hatte sich noch der Kassencomputer verrechnet und wir hatten für 60 EUR fünf volle Mägen – auch noch am nächsten Tag.

Als richtiges Geburtstagsessen gab es dann in Dänemark (Tornby Strand bei Hirtshals) Jungbullen-Hüftsteak 1 kg, gut abgehangen, für uns Drei – angerichtet auf Monis Geburtstagsgeschenk – einem neuen kleinen und somit transportablen Lavasteingrill. Dazu Kartoffeln mit Butterflöckchen, Rose und Sekt aus Frankreich.

Auch der nächste Tag hatte ein traumhaftes Wetter für uns, nur Sonne und strahlendblauer Himmel. Die Temperatur im Schatten wird bei ca. 20 ° liegen, also nicht zu heiß und nicht zu kalt. Ein richtiger Tag zum Erholen nach der ganzen Fahrerei. Highlight des Tages: Grillen am Strand. In Dänemark darf man in der Jammerbucht direkt ans Wasser fahren. Weiter geht es nun nach der Ruhepause mit der Fähre nach Larvik (Norwegen).

Willkommen in Norwegen

Ein Sturm kam in der letzten Nacht in Dänemark noch auf und erwischte unsere Markise. Diese war am Morgen ca. 30 cm eingerissen und somit erst einmal nicht zu gebrauchen. Zudem begleitete uns der Sturm und somit auch heftiger Seegang noch auf den ersten Seemeilen mit der Fähre um dann immer mehr abzuflauen. Der Himmel wurde hier bereits auch immer blauer. In Norwegen angekommen war es einfach nur schön und warm. Beim Verlassen der Fähre fuhren wir auch brav gleich auf die rote Spur (Zoll), da wir ein paar Fläschchen Wein zu viel dabei hatten. Der Zöllner hatte aber gute Laune und wir mussten unseren Trollinger Kriegsberg somit nicht verzollen (normalerweise wären 40 Kr Steuer pro Flasche fällig gewesen – dies entspricht ungefähr 5 EUR).

Ca. 20 km vom Fährhafen Larvik entfernt liegt Nevlunghamn und unser erster Zielort. Wir bekamen auf dem Campingplatz Omlidstranda direkt einen Platz am Meer und dieser war riesig (ca. 10 Meter breit und 30 Meter lang). Das Wetter: einfach nur traumhaft.

Insgesamt gab es vier Buchten auf diesem Campingplatz. Blauer Himmel und richtig warm – nicht umsonst nennt man die Südspitze Norwegens die Cote d´Azur des Nordens. Aber erst mussten wir Nadel und Garn besorgen, damit wir unsere Markise nähen können. Dies war gar nicht so einfach, da es im örtlichen Supermarkt, trotz Krämerabteilung, so etwas nicht gab – wir sollten zur Fa. Singer nach Larvik fahren aber nicht mehr am gleichen Tag, da diese bereits geschlossen hatte. Wieder am Campingplatz angekommen waren auch unsere Nachbarn aus Sachsen-Anhalt da und wie es der Zufall wollte hatten die Nadel und Garn dabei (echtes DDR Garn!). Für Rainer hieß es nun vier Lagen Plastikfolie zu vernähen – was auch nach mehreren Stunden gelang. Immerhin scheint die Markise nun wieder zu halten. Wir bedankten uns mit einer Flasche Kriegsberg Trollinger – ohne zu wissen, ob man so ein Tröpfchen in Sachsen-Anhalt zu schätzen weiß.

Norwegen hatte uns also wieder und wir waren wieder einmal fasziniert von der Ruhe, der Gelassenheit und der Sauberkeit. Alleine an der Umgebung konnte man sich schon sattsehen. Nach vier wunderschönen Tagen mit blauem Himmel, Wanderungen z. B. nach Molen (Gea Naturerbe – Steinfeld aus der Eiszeit mit Steingräbern von den Wikingern) und nach Helgeroa, Baden im Meer war es an der Zeit weiterzufahren.

Nach einem Tipp unserer Stellplatznachbarn besuchten wir auf dem Weg nach Oslo den Kjaerra Fossepark. Hier kann man echte Wildlachse beim Springen über einen Wasserfall beobachten. Es ist erstaunlich, wie die kleinen Kerle gegen das tosende Wasser ankämpfen und es wohl immer wieder schaffen die Naturgewalten zu besiegen. Ein alter norwegischer Angler zeigte uns dann mit Stolz seinen Fang.

In Oslo angekommen entschieden wir uns für den zweiten Citycampingplatz von Oslo und diese Wahl war eine gute Entscheidung. Der Bogstad Campingplatz ist doch wesentlich gepflegter und ruhiger als der Ekeberg Camping den wir vor Jahren einmal besucht hatten. Bei weitem ist es hier aber mit der Sauberkeit gegenüber den Campingplätzen außerhalb Oslos nicht zu vergleichen. Nachdem das Wetter noch schön war, sind wir am Abend noch in den Vigeland Park – berühmt wegen seiner vielen Plastiken (Lebenswerk) von Gustav Vigeland – spazieren gegangen und vor allem musste das zornige Baby werden. Es bringt wohl Glück, wenn man an seiner linken Hand reibt. Zum Abschluss gab es dann noch den neuen Holmenkollen by Night mit einem tollen Panoramablick über Oslo und den Oslofjord.

Nach einer ruhigen Nacht hatten wir Norwegisches Wetter (18 Grad und Regen) und somit Glück wenigstens am Vortag schon einiges gesehen zu haben. Den „Rest“ von Oslo hatten wir uns schon vor Jahren beim ersten Besuch dort angeschaut. Den zweiten Tag verbrachten wir dann spielend im Wohnwagen. Der Regen blieb uns auch noch den nächsten Tag treu und wir verließen Oslo in Richtung Lillehammer.

Lillehammer, die Olympiastadt der Winterspiele von 1994, empfing uns mit Regen. Also spielten wir eine Runde Karten und machten uns ein leckeres Abendessen. Währenddessen lockerte die Bewölkung auf und die Sonne kam sogar ein bisschen heraus. Also mal wieder nach dem Abendessen auf Entdeckungsreise. Erster Stopp natürlich die zwei Olympia-Schanzen. Als einziger schaffte Thomas die steilen 950 Stufen bis ganz oben und wurde mit einem fantastischen Blick auf die Anlage und Lillehammer belohnt. Übrigens wie überall in Norwegen ist die Anlage Tag und Nacht offen und zugänglich. Somit war es also kein Problem erst um 21 Uhr hinzufahren und man kann wirklich auch überall rumturnen. Übrigens: den tollen Ausblick konnten wir dann alle auch noch genießen, da Thomas entdeckte, dass eine Straße bis oben hin führt. Wir schauten dann noch bei den Maihaugen vorbei. Ein bewohntes Freilichtmuseum mit einer Stabkirche und einem alten Dampfzug aus den 1920er Jahren.

Wichtiger Hinweis für alle die mit dem Auto nach Norwegen fahren wollen: Unbedingt vorher bei Autopass.no registrieren lassen. Die Norweger haben überall Mautstellen – aber da sitzt keiner, d. h. man bekommt entweder alle Rechnungen nach Hause und darf diese dann überweisen (das Kennzeichen wird nämlich gefilmt) oder man lässt halt nach dem Registrieren direkt abbuchen. Und manchmal fällt Maut an, wo man nicht damit rechnet …

Einfach tierisch

Im ca. 40 Km von Lillehammer entfernten kleinen Nationalpark Ormtjernkampen sollte es Elche geben, also beschlossen wir, nach einem kleinen und ein bisschen verregneten Stadtbummel mit obligatorischen Elchaufklebereinkauf, diesen zu bewandern und auf Elchjagd zu gehen. Wir fuhren also am späten Nachmittag los um dann auf dem Parkplatz des Utmarksmuseum in Kittilbu noch ein schwäbisches Vesper einzunehmen – natürlich im Auto, es regnete ja mal wieder – um danach auf die Pirsch zu gehen. Um die 4 Kilometer über steinige Wege und durch tiefe Wälder auf kaum erkennbaren Wegen hatten wir bis zum Anbruch der Dunkelheit geschafft um dann elchlos wieder ans Auto zu kommen. Nix war es mit unserem ersten echten wilden Elch. Niedergeschlagen machten wir uns auf den Heimweg, als plötzlich nach einem Kilometer ein Elch mit zwei prächtigen Schaufeln auf einmal direkt am Wegesrand stand – nur Rainer sah ihn nicht richtig. Wer sich wohl mehr erschreckt hat? Bis wir das Auto gestoppt und den Fotoapparat in der Hand hatten, sahen wir bloß noch den fliehenden Hintern im Wald. Rainer hat leider nur das Hinterteil gesehen, vorher hat er auf die Straße schauen müssen …

Regen satt in Norwegen – es reichte uns nun mit dem Nass von oben und wir erfuhren, dass nicht nur in Lillehammer sondern vor allem auch in Trondheim alles unter Wasser steht. Ganz spontan entschieden wir nach Schweden zu fahren (lt. Internet viel besseres Wetter) und wollten es in Mora am Siljansee versuchen. Über Straßen, die noch nie Asphalt gesehen hatten und nur aus roter Erde bestanden, fuhren wir dorthin. Eine glückliche Entscheidung. Blauer Himmel und ein First Class Campingplatz (Mora Parken) waren die Belohnung. Tennishalle, großes Hallenbad, Bowling, Mittags- und Abendbuffet, direkt am Centrum gelegen und der See in Sichtweite waren nicht die einzigen Vorteile. Übrigens kostet so ein Platz 180 Kronen am Tag, was ca. 20 EUR entspricht.

Der erste Tag war also mit einem Dorfbummel, Autowaschen (von den tollen Straßen – billigste Waschanlage lag übrigens bei 150 Kr. – etwa 18 EUR!! – das Schwabenherz, es leidet), Wäschewaschen und einem Besuch im Hallenbad gut ausgefüllt und wurde mit einem Grillen beendet.

Für den nächsten Tag hatten wir ein besonderes Highlight. Wir besuchten Wilbär!!!  Er lebt hier im Bärenpark  zusammen mit seiner Ewa in einem riesigen Gehege – kein Vergleich mit der Stuttgarter Wilhelma (Zoo), wo er ja geboren wurde. Wie wir sehen konnten fühlt er sich auch sauwohl. Nach dem 9 Uhr Frühstück kam er extra zum Posen vor die wartenden Besucher. Auch die anderen Bären, Luchse, Tiger und Wölfe hatten extrem große Gehege und was dem Tier zum Vorteil dem Besucher zum Nachteil war – man fand sie oft kaum darin und musste ordentlich im sehr steilen Gelände des Parks laufen.

Nun wartet die nächste Attraktion auf uns. Mitten durch den Campingplatz geht die original Rennstrecke des berühmten Vasalaufs (Ski-Langlaufrennen). Das Ziel liegt nämlich in Mora und Morgen ist ein Staffelrennen (nur Läufer) mit 10 Teilnehmern für die Strecke über 90 km angesagt. Nach dem Start um 8 Uhr in Sälen sollen die ersten Teilnehmer zwischen 13 und 15 Uhr direkt am Wohnwagen vorbeikommen. Nachdem die ersten Läufer bei strömenden Regen an unserem Wohnwagen vorbei Richtung Ziel gelaufen waren, machten wir uns auf den Weg an die Küste. Da wir ans Meer wollten war in der Nähe von Gävle auch gleich ein Campinplatz gefunden – Furuvik (http://www.furuvik.se). Wir mussten feststellen, dass der Campingplatz zu einem Tier- und Vergnügungspark gehört und dieser hatte am nächsten Tag seinen letzten offenen Tag in der Saison – also nichts wie hinein (meinte Thomas). Der Park war überraschend nett, vor allem der Tierpark. Hier leben die Tiere mit den Besuchern. Die Käfige sind zum Teil offen und begehbar. Dies war für uns bei den Lemuren und natürlich bei den Boas ein besonderes Ereignis. Die Boas durften sogar gestreichelt werden . Der abschließende Vergnügungspark bot mit Achterbahn, Wikingerschiffschaukel, Free Fall Tower und Kettenkarussell eine besondere Art von Abenteuer. Vor allem da sich bei der letzten Runde Kettenkarussell bei Thomas sein Sitz mit dem hinteren (leeren) Sitz verhakte und seinen Sitz umdrehte. Thomas fuhr dann in 5 Meter Höhe Kopfüber seine Runden bis ein Notaus die Anlage stoppte und Thomas sicher landete – ihm taten zum Glück nur seine „Eier“ weh (eigene Aussage). Das Kind vor ihm bekam durch das Schreien von Thomas einen Weinkrampf und nachdem alles vor rüber war bekam die Aufsicht (junge blonde schwedische Studentin) noch einen Nervenzusammenbruch und musste heulend abtransportiert werden. Thomas war wohlauf, wollte aber verständlicherweise keine Runde mehr fahren.

Nach einer ruhigen Nacht zogen wir weiter in die Schären vor Stockholm nach Vaxholm. In Waxholm Strand & Camping hatten wir endlich auch mal wieder blauen Himmel und Sonnenschein. Vaxholm besteht nur aus einer Insel – verbunden in Richtung Norden mit einer Brücke und nach Süden geht es nur mit einer Fähre (kostenlos – Dauer ca. 5 Minuten von Ablegen bis Anlegen auf der Nachbarinsel). Ein kleiner, fast typisch schwedischer Ort, in dem früher die Sommerfrischler Rast machten. Bevölkert wurde die Insel um 1600, als das Fort zur Kontrolle des Schiffsverkehrs in den Schären gebaut wurde. Nach einem kleinen Stadtrundgang kam nun beim Abendessen die Frage auf, wie es nun weiter nach Göteborg gehen sollte bzw. welche der beiden Routen, die wir vorab mal geplant hatten, wir nehmen k önnten. Aber erst einmal genossen wir einen wunderschönen, sonnigen Tag am Meer. Mit Baden am Strand usw. Und wie es bei uns dann halt so ist, kamen wir am nächsten Tag auf die Idee, eine dritte Route zu nehmen.

Wir buchten dann einfach eine Fähre per Internet nach Gotland (Abfahrt 21 Uhr – Ankunft 0:30 Uhr) und setzten mit insgesamt 3 Fähren über (zwei Kleine bis Stockholm und eine große von Nysnäshamn bis Visby – Gotland). Gotland begrüßte uns nachts mir Regen – lange nicht mehr gehabt. Dafür ist folgte ein wunderschöner Tag – viel Sonne, Wärme und ein leichter Wind. Der erste Campingplatz auf Gotland war nun auch gleich eine Art Center Parc mit einem größeren Wasser – und einem kleineren Vergnügungspark Camping Kneippbyn http://www.kneippbyn.se). Erst wollten wir aber Visby besichtigen bevor es in die Parks geht. Nur ist ein wegkommen vom Campingplatz nicht ganz so einfach, wenn Thomas und Moni jeden Hund streicheln müssen. Nahe dem Platz findet nämlich am Samstag eine große Hundeshow statt und die Protagonisten befinden sich momentan alle auf dem Campingplatz und wollen, jeder für sich, gestreiche lt werden.

Visby ist eine wunderschöne kleinere Stadt mit einem historischen Zentrum. Dieses ist umgeben von einer mittelalterlichen Festungsmauer mit insgesamt 18 Türmen, die alle unterschiedlich sind. Innerhalb dieser Mauer könnte man jederzeit ein Mittelalterdrama verfilmen. Die meisten Häuser sind wohl noch aus dieser Zeit, klein und schmal – oft nur so breit wie ein Zimmer und irgendwie passt dann doch noch ein Lokal mit 10 Sitzplätzen rein.

Thomas hat dann sein „Bad“ bekommen und vergnügte sich fast den ganzen Tag im Sommarland (Vergnügungspark eher für kleinere Kinder und im Vattenland (Rutschen). Beide Parks gibt es nur als Kombiticket – da ist die Wahl doch einfach.
Weiter geht es Morgen nach Farö – wieder mit einer kleineren Fähre an den nördlichsten Zipfel von Gotland.

In Farö angekommen ging es erst einmal ins Meer – zumindest Thomas war ganz drin, Moni bis zum Bauch und Rainer zog es vor, wegen einer aufkommenden Erkältung, es erst gar nicht zu versuchen. Am nächsten Tag kam extrem starker Wind auf und wir beschlossen wieder weiter in Richtung Süden zu ziehen – nicht aber ohne die berühmten Rauken an der Küste von Farö zu bestaunen. Diese Felsformationen sind wirklich schön und erinnern ein wenig an Helgolands „Lange Anna“.

Ljungarn sollte unser nächstes Ziel weiter im Süden von Gotland sein. Typisch für die Jahreszeit hing einfach nur ein Schild in der Rezeption, dass man das Übernachtungsgeld einfach in einen Briefumschlag stecken und in den Briefkasten einwerfen soll. Ab Mitte August ist halt nichts mehr los. Zwei Tage mit Lesen und Entspannen gönnten wir uns hier mitten in der Natur und Rainer konnte seine Erkältung auskurieren. Dann ging auch schon unsere Fähre von Visby nach Oskarshamn. Hier trafen wir eine Familie aus Köln, die wir schon vor ein paar Tagen kennen gelernt hatten, wieder und die Zeit verging wie im Fluge.

Bei Regen erreichten wir Oskarshamn um 20 Uhr und beschlossen direkt unser nächstes Ziel anzufahren – Gekas in Ullared (ein riesiges Einkaufcenter mit extrem günstigen Preisen). Dieses stürmten wir auch gleich am nächsten Tag um ein paar richtig tolle Schnäppchen zu machen (z. B: Nappa-Leder-Winterhandschuhe mit speziellen Thermoinnenfutter für 10 EUR das Paar, Skisocken für 3 EUR, Outdoorjacke wasserfest bis 3000 mm Wassersäule und atmungsaktiv für 25 EUR, Markenjeans für 30 EUR usw.) Unser Caravan ist nun randvoll mit neuen Klamotten.

Nun aber ab ans Meer. 5 Sterne Camping in Varberg direkt am Meer mit Pool, Restaurant, Minigolf, gratis Surfschule (leider nur in der Hauptsaison), Internet, Sauna u.v.m. Das Ganze für 13 EUR pro Nacht – auch nicht schlecht. In Varberg ging es dann über ein historisches Badehaus am Hafen zur Festung, die direkt über dem Hafen thront. Wie immer waren wir spät dran, da aber in Schweden sowie in Norwegen eigentlich nichts abgeschlossen wird, konnten wir die Anlage in Ruhe genießen. Danach ging es wieder einmal zum Einkaufen. Wir werden jetzt schon die schwedischen Supermärkte vermissen, die meist „öppet all dager 8 – 22 Uhr“ geöffnet sind. Somit ist es kein Problem immer alles frisch zu holen – auch am Sonntag. Die Preise sind bei fast allen Produkten ebenfalls günstiger als in Deutschland, selbst Alkohol hält sich in Grenzen. 1 Liter Bier in Dose liegt so zwischen 4 bis 5 EUR je nach Sorte – allerdings nur bis 3,5 % Alkohol.

Lieseberg: … und plötzlich waren wir Ehrengäste

Go:360 – Göteborgs Antwort auf das „London Eye“ – war für den Ankunftsnachmittag vorgesehen und zwar mit 60 Meter nicht besonders hoch aber für Moni und Thomas hoch genug. Anschließend wollten wir den Tag in der Fischkirche (die Fischhalle Nr. 1 in Göteborg) mit einem Fischgericht krönen. Leider hatte sie aber zu und öffnet erst am Dienstag wieder.

Für den Sonntag nahmen wir uns den Liseberg vor: Einen Vergnügungspark mitten in der Stadt. Angefangen hatte es damit, dass Rainer zweimal die Einfahrt vom Nordparkplatz verpasst hatte (die Beschilderung ist hier aber auch wirklich schlecht) und wir dann über die Autobahn auf dem Südparkplatz gelandet sind. Die erste positive Überraschung war dann, dass der Parkplatz wesentlich günstiger war als im Internet beschrieben. Direkt neben unserem Auto lag dann was „Schwarzes“, das Rainer sofort aufhob und sich als schwedischer Geldbeutel mit allem drumm und dran entpuppte. Was tun? Am Eingang suchten wir – der Park hatte noch zu – nach einem dem Passbild ähnlich sehenden Menschen und wurden fündig. Er war es aber nicht und versuchte für uns die Handynummer des Besitzers zu erreichen, die wir anhand seiner Visitenkarte hatten. Der Besitzer ging tatsächlich ran und es war der Sicherheitschef vom Liseberg. Das Ende vom Lied: wir durften als Ehrengäste 20 Minuten vor allen anderen in den Park, ausgestattet mit freiem Eintritt und Essensgutscheinen im Wert von 100 Kronen. Thomas war somit auch gleich der erste auf der riesigen Holzachterbahn des Parks und, bis die restlichen Besucher dort eintrafen, auch schon zweimal gefahren.

Der Liseberg ist ein netter, aber sehr kleiner Vergnügungspark und typisch „nordisch“. Mit 10 EUR Eintritt kommt man rein und muss für jede Attraktion extra bezahlen. Ein „all you can drive“-Ticket kostet dann nochmal 40 EUR extra. Dies rechnet sich aber schnell, da ja alleine die Holzachterbahn schon bei ca. 8 EUR liegt. U. E. ist der Park nicht zu vergleichen mit den Parks in Deutschland – die sind wesentlich größer und günstiger.

Die neueste Attraktion war der neue Free-Fall-Tower „Atmospehre“ mit 146 Metern Höhe der größte Europas – den sind wir aber nicht gefahren. Ansonsten war es ein wirklich netter Tag und vor allem ein Tag mit traumhaften Wetter. Daher nutzen wir die komplette Öffnungszeit von 12 bis 20 Uhr. Übrigens wurde von Thomas auch das Kettenkarussell ausgelassen – davon hat er wohl noch eine ganze Weile die „Schnauze“ voll.

Weiter ging es am Montag mit Relaxen im Erlebnisbad in Aby in Mölndal – keine 10 Minuten mit dem Auto vom Campingplatz entfernt. Heute schließen wir dann unseren letzten Tag in Göteborg mit Einkaufen, Bummeln in den alten Vierteln und endlich auch dem Besuch in der Fischkirche ab.

Morgen (Mittwoch) geht unsere Fähre nach Kiel (Boarding 17 Uhr). Die Ausfahrt um 19 Uhr wird dann von einem Abendessen-Buffet begleitet und es bleibt uns nur noch die Rückfahrt nach Stuttgart.

Insgesamt waren es dann etwas über 5000 Kilometer bis Stuttgart. An mehr als der Hälfte der Tage hatten wir schönes Wetter mit einer Temperatur um die 18 Grad (bei Regentagen deutlich kühler), besuchten 17 Campingplätze und erholten uns prima. WLAN (Wifi) war wie immer im Norden kein Problem und somit waren wir immer mit zu Hause verbunden

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