Ostsee Kreuzfahrt mit der AIDAbella (29.07. bis 08.08.2013)

Warnemünde – 1. Seetag – Tallinn – St. Petersburg – Helsinki – Stockholm –
2. Seetag – Danzig – Kopenhagen – Warnemünde


Mit freundlicher Genehmigung von AIDA

 

Tag 1 – Anreise

Nachdem die AIDA-Reise bereits im Januar 2012 beschlossen wurde, machten wir uns am Montag mit gepackten Koffern auf den Weg zum Flughafen. Dort erwartete uns schon  Magda und so waren es nur noch Gaby und Ben, auf die wir warten mussten – bei 15 °C und Dauerregen. Als wir in die Flughafenhalle gegangen sind, traf uns erst mal der Schlag. Überall Schlangen, so weit das Auge reichte. Durch kurzes Fragen einer sehr netten Flughafenangestellten fanden wir heraus, dass wir nicht in Halle 1 sondern in Halle 2 den Check-In hatten. Also gingen Sebastian und Rainer schon mal vor und sind auch gleich bis zum Schalter vorgekommen, da in dieser Halle keine Menschenseele war, abgesehen von uns und der Check-In Mitarbeiterin. Keine fünf Minuten später waren wir eingecheckt.

Ein sehr unruhiger Flug und mit einer halben Stunde Verspätung kamen wir dann in Hamburg an. Dort wurden wir von einer netten Dame im AIDA-Outfit zu einem wartenden Bus geleitet. Nach knapp zweieinhalb Stunden Busfahrt vom Hamburger Flughafen zum Warnemünder Pier, konnten alle dann das AIDA Kreuzfahrtsschiff entern.

Und so ging es mit hungrigem Magen zum Kaffee- und Kuchen-Buffet des Weite-Welt-Restaurants. Zu unserem Glück gab es da nicht nur Kaffee und Kuchen, wie der Name schon sagt, sondern es gab auch einiges Herzhaftes.

Gestärkt ging es dann in die Kabinen, wo wir auf die Koffer warteten. Die Koffer von allen, außer Rainers, wurden dann recht schnell in die Kabinen gebracht und die ersten konnten anfangen auszupacken. Nur der Koffer von Rainer kam und kam nicht – was zu einer zunehmenden Nervosität führte.

Um 17:15 Uhr wurde dann zur obligatorischen Seenotrettungsübung gerufen und trotz des ernsthaften Hintergrunds hatten wir wieder unseren Spaß. Nach dem Abendessen war Rainers Koffer immer noch nicht da und langsam machte sich richtige Unruhe breit. Nach dem Ablegen befürchtete er, dass der Koffer noch im Transferbus steckte. Seine Aussage: „In Estland und Russland gibt es keine Hawaii-Hemden in meiner Größe.“ Also ging Rainer an die Rezeption und fragte nach. Keine zehn Minuten später kam er dann voller Stolz zurück, DEN Koffer hinter sich herziehend. Problem erledigt, Koffer da – das Schildchen mit der Kabinennummer war abgegangen und der Koffer stand in guter Gesellschaft mit einigen anderen schildchenlosen vor der Rezeption.

Wir verbrachten noch ein paar Stunden bei dem inzwischen aufgeklarten Himmel auf dem Balkon der Kabine. Und gingen dann auf 21:20 Uhr zum Sektempfang aufs Pooldeck. Mit einer Blueseinlage des Showensembles startete dann der erste Abend.

Gaby und Ben machten das Pooldeck unsicher, in dem sie zur Musik des DJ tanzten, Rainer, Moni und Magda verschwanden auf unerklärliche Weise und Basti machte sich auf den Weg das Schiff und die „GÄSTE“ zu erkunden.

Tag 2 – Seetag

Nach einer etwas kurzen Nacht auf See ist die Familie Bluthard dann zum Frühstück gegangen. Monika verabschiedete sich danach zum Rückentraining im bordeigenen Fitnesscenter. Mit viel Relaxen, Essen und Erkunden des eigentlich uns noch von 2010 bekannten Schiffes (damals fuhren wir auf dem Schwesternschiff AIDAluna). Auch Rainers ehemalige Kollegen Simone und Swaran trafen wir am 1. Seetag, die zufällig die gleiche Reise gebucht hatten.

Tag 3 – Tallinn (ehemals Reval)

Die Uhr wurde um eine Stunde vorgestellt! Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es mit der ganzen Familie, außer Thomas, dann nach Tallinn. Da die Altstadt durch einen kurzen Fußmarsch vom Hafen zu erreichen ist, hatten wir vor sie zu Fuß zu erkunden.

Dank guter Vorbereitung von Monika und einem Lektor namens Vladimir Kanajin (aus Wuppertal, wie der Name schon sagt) bekamen wir auch alle Informationen zu den historischen Gebäuden der unteren Altstadt und der oberen Altstadt, auch Domstadt genannt.

Wir verließen das Schiff und machten uns auf den Weg. Erster Punkt: die Dicke Margarethe, der der dickste aller erhaltenen Wachtürme ist. Zur Information es sind insgesamt 24 Wachtürme erhalten. Da uns der Lektor Vladimir vom Vorabend davon abgeraten hat über die Straße an der Dicken Margarethe in die Stadt zu gehen, folgten wir der Hauptstraße an der alten Befestigungsmauer entlang und betraten über die Viru-Straße die Altstadt.

Eine kurze Info zu Tallinn: Die Stadt hat eine komplett erhaltene mittelalterliche Altstadt. Sie wurde nie durch Bomben zerstört und ist natürlich UNESCO Weltkulturerbe. Einfach traumhaft schön. Leider lagen an dem Tag drei Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Mit ca. 8000 Besuchern war die Altstadt proppevoll.
Eine weitere Besonderheit ist die Sprache, die sehr ans Finnische angelehnt ist. Und obwohl fast 50 % der Einwohner russischsprachig sind, wird nur estnisch gesprochen und geschrieben. Der Gegensatz dazu ist Finnland. Dort leben ca. 6 % Schweden und dort ist alles zweisprachig ausgeschildert (finnisch und schwedisch).

Wir durchquerten die untere Altstadt und kamen auf den Domberg, der auch obere Altstadt genannt wird. Auf dem Domberg liefen wir erst mal zur Alexander-Newski-Kathedrale, einer prachtvoll ausgestatteten russisch-orthodoxen Kathedrale.
Anschließend stoppten wir kurz in einem griechischen Restaurant, in dem wir etwas tranken und unsere Postkarten geschrieben haben. Diese wurden auch sogleich in einen Briefkasten eingeworfen. Nach dieser Erfrischung liefen wir zu einem Aussichtspunkt, der ehrlich gesagt nicht wirklich eine Aussicht bietet, da hierfür der Domberg geografisch mit nur 48 Metern über der Altstadt einfach zu tief liegt. Nach diesem Aussichtspunkt machten sich Magdalena, Monika und Gaby auf dem Weg zum langen Heinrich, der höchste der Wachtürme, um eine bessere Aussicht zu haben.

Der Rest, Rainer Basti und Ben blieben auf einer Bank an der Alexander-Newski-Kathedrale um die bis dato schon müden Füße auszuruhen. Nachdem die Damen wieder zu den Herren gekommen sind, ging es wieder zur unteren Altstadt und mit einem kleinen Hunger in Richtung „Olde Hansa“, ein Restaurant in dem es Essen und Getränke aus dem Mittelalter bei einem entsprechenden Ambiente gibt. Da uns aber die Preise zu hoch waren, ließen wir es sein. Auf der Suche nach einem neuen WiFi-Point, den es in Tallin quasi an jeder Straßenlaterne gibt, liefen wir an der dicken Margarethe vorbei zum Hafen um ausgepowert und mit müden Beinen aufs Schiff zu kommen.

Thomas hatte sich schon kurz nach dem Frühstück verabschiedet und ist mit dem Teensclub alleine auf Entdeckungsreise gegangen.
Am Abend ging es mit qualmenden Socken früh ins Bett.

Tag 4 – St. Petersburg – erster Tag

Die Uhr wurde schon wieder eine Stunde vorgestellt! Nach einer sehr kurzen Nacht mussten wir um 6:45 Uhr aufstehen (4:45 Uhr nach Deutscher-Zeit – nennt sich dann Urlaub). Der Wecker klingelte noch lauter als sonst.

Das ausgiebige Frühstück war vorüber und nun ging es zum ersten Highlight des Tages: dem russischen Einreisekontrollsystem. Man muss einzeln vor den Schalterbeamten treten, der dann skeptisch den Reisepass kontrolliert und die entsprechenden Stempel in den Reisepass macht. Als diese Hürde genommen war, ging es zum Bus und in Richtung St. Petersburger Innenstadt, in der es nur von Autos wimmelt, so wie in jeder großen Stadt. Nach einem kurzen Fotostopp an der Stelle der ehemaligen Hafeneinfahrt, fuhr der Bus weiter Richtung Ausflugsboot. In diesem verbrachten wir dann ca. 1:30 Stunden auf der Newa, den meisten Sehenswürdigkeiten nahe (die Eremitage und den berüchtigten Panzerkreuzer Aurora eingeschlossen). Unsere Reiseleiterin kam aus dem Erzählen nicht mehr heraus, was uns sehr zahlreiche Informationen bescherte. Gut war auch, dass wir bei dieser Tour ein Radioempfänger und jeder einen Kopfhörer hatten, sodass jeder die Erklärungen mitbekam.

Dann stiegen wir wieder in den Reisebus um und fuhren wir nach einer kurzen Fahrt an den Newski-Prospekt. Dort hatten wir ein wenig Freizeit und liefen ein wenig auf und ab und machten Fotos von der Erlöserkirche auf dem Blute (auch Blutskirche genannt) und nahmen in einen Schnellimbiss einen kleinen Snack ein. Einen echten Peters“Burger“. Das Beste an dem Laden war wohl das kostenlose WiFi, was Rainer, Monika und Sebastian gleich nutzen um sich mit der Außenwelt in Verbindung zu setzten.

Mit gestärktem Magen liefen wir wieder zum Bus zurück und fuhren zum Katharinen Palast. Das ist der Palast mit dem legendären Bernsteinzimmer. Das etwas lange Anstehen störte uns nicht weiter und wir schlenderten mit unserer Gruppe durch die ehrwürdigen Hallen des Palastes. Laut unserer Reiseleiterin war jeder Raum geschichtsträchtig. Eine gefühlte Ewigkeit später waren wir nun endlich da: Das Bernsteinzimmer. Ca. 100 qm reinster Bernstein. Echt beeindruckend – Fotografieren leider verboten. Es gibt aber auch keine Postkarten o.ä. davon zu kaufen. Einige Räume später hatten wir dann alle Zimmer in diesem Schloss besichtigt und es ging zurück zum Bus und zur AIDA.
Häuptlinge qualmende Socken.

Tag 5 – St. Petersburg – zweiter Tag

Gestern ging es schon früh los, heute noch früher. Der Wecker klingelte um 6:20 Uhr und nach einem schnellen Frühstück machten wir uns auf den erneuten Weg durch den russischen Zoll. Das ging diesmal einiges schneller als am Vortag, was wohl daran lag, das die Visa schon vorlagen.

Im Bus empfing uns eine nette wesentlich jüngere und wesentlich besser aussehende junge Dame, die, nachdem wir eingestiegen sind, uns auch so gleich begrüßte. Erster Halt, die St. Petersburger Metro-Haltestelle. Schon im Bus wurden wir im Umgang mit dieser Art von U-Bahn geschult, da es einiges zu beachten gab. Unter anderem den richtigen Umgang mit den Rolltreppen, die gewaltige Höhenunterschiede bewältigen müssen. Im Schnitt um die 70 m. Aber nicht nur das: St. Petersburg hat auch die tiefste Metrostation der Welt mit 105 m bis auf Straßenhöhe, wie wir erfuhren.

Also ging es nun die „nur“ knapp 60 m in die Tiefe, was aber auch schon erstaunlich war. Am Einstieg der Rolltreppe sah man das Ende nicht. Der Zug fuhr ein und wir stiegen hinein. Nach nur vier Stationen in der doch sehr lauten U-Bahn kamen wir heil am Alexander-Newski-Kloster an und durften sogleich die Kathedrale besichtigen. Viel Gold, viele Ikonen und viele Heiligen-Figuren.
Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit, was in der Kathedrale nicht schlimm war aber auf der Besichtigungstour des dazugehörigen Friedhofs, auf dem viele russische Persönlichkeiten und Prominente begraben sind, sehr unangenehm war. Aufgrund des Regens blieb die Führung leider etwas kurz, sodass wir nicht den ganzen Friedhof gesehen haben. Aber doch ziemlich viele Gräber. Highlight hier eine Katze, die eine erlegte Taube auf einem Grab verspeiste – also ein richtiges Grabmahl. Da unsere Reiseleitung morgens noch meinte 10 % Verlust wären akzeptabel, fuhren wir auch gleich los. Doch da kam von hinten gleich die eine laute Stimme: „Hey, meine Frau fehlt. Ach verdammt, warum habe ich das gesagt. Sonst hätte ich die Alte los.“ Daraufhin machte der Bus eine Kehrtwende und fuhr zurück und die Dame wartete schon auf uns.

Mit dem Reisebus fuhren wir durch die Stadt und konnten so im Trockenen verschiedenen Sehenswürdigkeiten bestaunen, die wir auch sogleich fotografierten, und zwar nicht aus dem Bus heraus sondern Richtig mit Stopp und aussteigen. Nach einigen Sehenswürdigkeiten, wie die Isaak-Kathedrale und ein ehemaliges Schwesternwohnheim, was immer wieder anders genutzt worden ist, kamen wir, wie üblich, an einen Souvenirladen.

Es ging weiter zum Mittagessen. Und zwar ins Literaturhaus. Hier wurde Puschkin (ein berühmter russischer Schriftsteller) sein letzter Kaffee serviert, bevor er bei einem Duell mit einem französischen Offizier getötet worden ist. Es wurde ein typisch russischer Eiersalat gereicht, gefolgt von einer pürierten Pilz-Rahm-Suppe, die beide im Übrigen sehr lecker waren. Zum Hauptgang gab es zwei herzhafte Pfannkuchen, einer mit Krautfüllung und der andere mit einer Fleisch-Zwiebelfüllung. Wobei keiner der bluthardschen Feinschmecker erkennen konnte, um was für eine Art Fleisch es sich handelte. Zum Nachtisch gab es noch kleine Blätterteigtaschen gefüllt mit Kirschen. Es war ein gutes Mittagessen in sehr urigem Ambiente. Andere Reisegruppen hatten da nicht so viel Glück, wie sich in den darauffolgenden Tagen rausstellte…

Nach dem Essen hatten wir zwei Stunden Freizeit, die wir auch gleich für einen Verdauungsspaziergang nutzten. Wir waren einige Zeit gegangen als wir uns aufteilten: Magda, Gaby, Ben und Sebastian machten sich auf den zur Erlöserkirche aus dem Blute (im Volksmund auch Blutskirche genannt, da hier der russische Zar Alexander der Erste erstochen worden ist und danach erst die Kirche erbaut worden ist). Rainer, Moni und Thomas gingen Richtung Gasthof, ein Mega Einkaufszentrum in dem es nur Spezialitäten gibt. Die Nahrungsmittel reichen von Straßburger Entenleberpastete bis hin zu Riesenaustern, die einen Durchmesser von 7 bis 8 Zentimetern haben. Rainer kaufte in dem wohl teuersten Kaufhaus in St. Petersburg Edelbitterschokolade für seine Mutter, da diese darauf „voll abfährt“. Während dessen musste Sebastian einen harten Schlag hinnehmen, da seine Spiegelreflexkamera kaputt gegangen ist und auf die Schnelle in Petersburg auch nicht repariert werden konnte (in Stuttgart stellte sich ein finanzieller Totalschaden heraus).

Die Gruppe 1 ging dann von der Blutskirche Richtung Isaak-Kathedrale, da es direkt davor ein Denkmal von Zar Peter des Ersten gibt und Gaby unbedingt ein Foto brauchte, dass sie und das Reiterdenkmal zeigen sollte, damit sie das besagte Bild auf der Reunion (Nachtreffen einer Klasse, die vor 30 Jahren eine Klassenfahrt nach St. Petersburg gemacht hat) zeigen konnte.

Die Zeit war zu Ende und so ging es auf den Schlossplatz, unserem Treffpunkt um mit dem Bus wieder Richtung Schiff zu fahren. Beim Abendessen liefen wir mit einer gigantischen Sicht auf Petersburg wieder aus dem Hafen aus.

St. Petersburg

Noch einige Infos zu St. Petersburg, ehemals Leningrad und davor Petrograd:
Die Stadt wurde 1703 von Zar Peter dem Großen gegründet, der das Gebiet den Schweden abgerungen hat und somit einen Zugang zur Ostsee hatte. Er war ein großer Schiffsfan und sehr europäisch ausgerichtet. So lebte er z. B. eine Zeitlang in Holland. Und so wurde auch St. Petersburg aufgebaut – mit vielen künstlichen Kanälen als Wasserwege. Allerdings stammte der Baumeister aus der italienischen Schweiz. Dass die Stadt die neue Hauptstadt Russlands wurde, versteht sich von selbst. Allerdings war auch dort die Lebensdauer der Zaren nicht sehr lang. Es wurden fast alle ermordet – ein gefährliches Pflaster damals.
Die Stadt hat über 300 alte Paläste, die zum großen Teil sehr gut restauriert sind, und viele prächtige Kirchen, die in der Sowjetzeit als Lagerräume und Museen verwendet worden sind und es heute teilweise auch noch sind. Der Glaube war offiziell nicht erwünscht. Trotzdem sind heute mehr als 60 % aller Russen Anhänger der russisch-orthodoxen Kirche.

St. Petersburg ist heute die Kulturstadt in Russland und nach Moskau die zweitgrößte. Wladimir Wladimirowitsch Putin kommt von dort und steckt viel Geld in die Stadt.

Tag 6 – Helsinki

Endlich mal ausschlafen! Nachdem wir zwei Tage hinter einander sehr früh raus mussten, konnten wir nun endlich die Uhr wieder eine Stunde in die richtige Richtung umstellen und bis um 8:30 Uhr schlafen.

Gestärkt mit einem Frühstück ging es mit einem AIDA-Ausflug nach Helsinki. Zuerst fuhren wir zum Felsendom, eine Kirche die einfach in den Fels gesprengt und mit einer Kuppel versehen worden ist. Danach liefen wir vom Dom zum finnischen Parlament. Bei dem wir später erfuhren, dass es in dem Gebäude eine Sauna gibt, in der die Parlamentsmitarbeiter und Abgeordnete nach der Arbeit saunieren. Übrigens besitzt jedes Haus bzw. Wohnblock eine eigene Sauna. Meist im Keller für alle Bewohner oder in neueren Wohnungen sogar jede Wohnung.

Dieser nette Spaziergang brachte uns wieder zum Bus, mit dem wir auch sogleich ins Olympiastadion gefahren sind. Dieses wurde für die Sommerspiele 1940 erbaut und da diese wegen des zweiten Weltkrieges nicht stattfanden, konnte es erst 1952 als Olympiastadion genutzt werden. Leider erlebten wir dann auch noch ein braunes Wunder, der Herr aus der Sitzreihe hinter Rainer ging aufs Klo und kam mit einer von oben bis zu den Schuhen total verschissenen Hose wieder heraus. Nachdem Magen-Darm an Bord rumging, hatten wir also in direkter Sitznähe ein Opfer. Er versuchte es mit einem Tuch seiner Frau zu überdecken, was nicht wirklich viel gebracht hat.

Als wir zum nächsten Stopp, Sibelius-Park mit Sibelius-Denkmal, gefahren sind ekelten wir uns alle und Rainer sprach den Busbegleiter an und bat, dass die Herrschaften doch bitte ein Taxi zurück zum Schiff nehmen sollten. Da diese sich aber weigerten, sprach Rainer noch einen AIDA-Scout eines anderen Busses an und diese redete nochmal mit der Dame und dem Herrn. Diese weigerten sich jedoch immer noch den Bus zu verlassen. Aber wir bekamen das Angebot vom Scout in ihren Bus umzusteigen. Wir überlegten keine Sekunde und wechselten in den anderen Bus. Dieser fuhr direkt ins Zentrum und wir stiegen am Markt aus. Gesundheit ist wichtiger als eine Stadtrundfahrt!

Ein Riesenmarkt mit Touristenartikeln, aber auch Blumen, Obst, Gemüse und Ess-Ständen. Basti kaufte etwas für daheim und Monika ging ihrer Elchsucht nach und kaufte sogleich einen Finnland-Elch. Wir schlenderten weiter und Rainer fand an einem Ess-Stand eine Rentierpfanne. Er kaufte sogleich eine und teilte diese dann mit der ganzen Familie. Nach dem wir uns gestärkt hatten, liefen wir zur Helsinkier U-Bahn und fuhren Richtung Liegestelle der AIDA. Leider verlor Monika in dieser U-Bahn ihren Norwegen-Elch und somit war bei ihr Trauer angesagt. Am Abend gab es noch ein Event für Rainer: Eine ABBA Show im AIDA Theater.

Tag 7 – Stockholm

Ausschlafen!!! Es ging noch später als gestern zum Frühstück – die zweite Stunde war wieder da –, was allen gut getan hat. Als wir zum Frühstück gegangen sind, sahen wir gerade noch die Einfahrt in den Stockholmer Hafen durch die schwedischen Schären. Am Treffpunkt des Ausflugs, in der Time-out-Bar, trafen wir den Scout, die uns gleich erklärte, dass wir heute Tendern werden. Für alle nicht  Kreuzfahrer: Tendern bedeutet, dass man mit kleineren Booten von dem Schiff, was vor Anker liegt, zum Hafen fahren und anlanden. Die AIDAbella lag direkt im Hafen vor Anker. Die Tenderboote brauchten nicht mehr als drei Minuten bis zum Kai. Aussteigen und schon in der Altstadt.

Wir stiegen durch das Crew-Treppenhaus an den Ausstieg und setzten in das Tenderboot über. An der Ausstiegsstelle wartete unserer Bus mit einem Reiseleiter und wir fuhren dann zum Vasa-Museum mit dem ältesten noch erhaltenen Segelschiff Schwedens. Die Vasa wurde im 30-jährigen Krieg gebaut und sollte die Seemacht Schwedens unterstützen. Aber durch immer mehr Wünsche des Königs (ein zweites Deck mit Kanonen, andere Bauweise usw.) lief sie in Stockholm vom Stapel um 1200 m später im leichten Wind Schlagseite zu bekommen und zu versinken. In den 1960er Jahren wurde sie im Stockholmer Hafen geborgen, trocken gelegt und konserviert. Der Einfachheit halber hat man dann das Museumsgebäude um sie herum gebaut.

Rainer, Moni, Basti und Thomas waren ja schon einmal in dem Museum und so war es nur für den Rest der Familie neu. Magda, Gaby und Ben waren sofort begeistert und bekamen den Mund vor lauter Staunen nicht mehr zu. Wir erkundeten das Museum in einer, für alle eigentlich zu kurzen Zeit und mussten dann wieder zum Bus, damit wir zur nächsten Station fahren konnten, dem Stadhuset, dem Rathaus Stockholms mit dem Blauen Saal, der nicht blau ist sondern rot ist und den Goldenen Saal, der mit riesigen goldenen Mosaiken ausgekleidet ist. Im blauen Saal findet das jährliche Bankett zur Nobelpreisverleihung statt.

Abschluss der Rundfahrt war noch ein Aussichtspunkt (Fjällgatan) über den Hafen mit der AIDA und der Gamla Stan – Stockholms Altstadt, die wir dann auch direkt nach dem Ausflug erkundeten. Rainer und Gaby fanden sogleich ein Kaffee in der Gamla Stan, in dem dann alle ein süßes Stückle aßen und etwas tranken.
Rainer sind bei der Rechnung schier die Augen aus dem Kopf gefallen, da wir für sechs Käffchen, einer Cola und sieben süßen Stückle knapp 40 € ausgeben mussten. Wir schlenderten nach dem Kaffee weiter in die Altstadt und fanden so gleich auch viele Ramsch und Souvenirläden, die Moni sich sogleich alle anschauen musste. Aber nicht nur Moni, Gaby und Magda waren auch gut dabei. Nachdem wir nun fast alle Souvenirläden abgeklappert hatten und auch noch das Schloss des Schwedischen Königs von außen umrundeten, ging es mit dem Tenderboot wieder zurück aufs Schiff.

Beim Abendessen im Marktrestaurant hatten wir einen genialen Ausblick auf den Stockholmer Hafen, hierbei sollte erwähnt werden, dass die AIDA direkt an der Altstadt ankerte und das sogar die ganze Nacht. Aus diesem Grund machten sich Rainer, Moni und Magda noch mal auf den Weg in die Altstadt und Basti folge ein wenig später mit anderen Zielen. Er wollte das Nachtleben Stockholms mal erkunden. Auch Thomas machte mit einigen aus dem Teensclub die Altstadt unsicher.

Tag 8 – Seetag

Eine traumhafte Ausfahrt durch die zehntausenden von Schäreninseln bei strahlendblauem Himmel und Sonnenschein und einem weiteren Seetag mit Ausschlafen und Relaxen ließen den Tag so richtig gemütlich starten. Jeder von uns genoss den Tag auf seine Art und im Handumdrehen war er auch schon wieder vorbei.

Tag 9 – Danzig

Vom Hafen in Gdynia fuhren wir 30 Minuten mit dem Bus bis nach Danzig. Die einstige Hansestadt präsentierte sich von ihrer schönsten Seite. Die reich verzierten Bürgerhäuser und das Rathaus im holländischen Stil luden direkt nach einem 1,5 stündigen Stadtrundgang zum weiteren Flanieren ein. Eine nette Geschichte gibt es um den Neptunbrunnen. Ursprünglich wurde Neptun nackt dargestellt. Das Sowjetregime fand das nicht angemessen und so wurde ein Fischschwanz erweitert und vor die edelsten Teile gesetzt. Nach der Wende wurde der Neptun wieder vom Fischschwanz befreit. Daraufhin folgte ein Aufschrei der katholischen Kirche – und schwupps war der Fischschwanz wieder da… Wir hatten von Danzig eigentlich gar keine Erwartungen. Daher waren wir umso mehr positiv überrascht. Eine schöne, alte Hansestadt. Auch unser polnischer Führer „Ich kann erstklassig Deutsch, ich war in der ersten Klasse auf einer deutschen Schule“ war trotz seines Alters, so Mitte 70, oder gerade deswegen, immer gut drauf und brachte außer einem Kalauer nach dem anderen auch viel von eigen erlebter Geschichte mit ein. Wieder auf dem Schiff wurde uns dann noch bewusst, dass Morgen nun der letzte Stopp kommen sollte und somit unsere Reise fast vorbei ist.
An Bord hatten wir schon einige Tage vorher Bianca und Steffen aus Oberndorf kennen gelernt und uns auf Anhieb super verstanden. Witzigerweise hatte Bianca heute Geburtstag und mit Gaby morgen und Monika übermorgen folgten also nun drei Geburtstagsfeiern hintereinander.

Tag 10 – Kopenhagen

Meerjungfrau wir kommen! Für Rainer, Monika, Thomas und Sebastian ist Kopenhagen ein kleines Trauma. Bei zwei Anläufen gelang es bisher nicht die kleine Meerjungfrau zu besuchen. Nun machte die AIDA keine 300 m vor ihr fest. Zuerst entschieden wir uns aber einen Hopp on Hopp off Bus zu nehmen statt einer geführten AIDA Tour. In der Innenstadt stiegen wir am Neuen Hafen (17. Jahrhundert), auch Kopenhagens längste Theke genannt, aus und schlenderten an den Segelschiffen und Kneipen vorbei. Am Ende angelangt, folgten wir der Straße zum Schloss Amalienborg. Die Beflaggung zeigte zwar königliche Bewohner an – sehen konnten wir die königliche Familie aber nicht.

Weiter an der Pier entlang schlenderten wir gemütlich zum alten Kastell und dem Highlight der Reise: der kleinen Meerjungfrau. Sie präsentierte sich bei Sonnenschein und blauem Himmel umringt von vielen Touristen. Anschließend machten wir uns nun weiter mit dem Bus auf eine Stadtrundfahrt und danach zurück zum Schiff. Einzige Pflicht war nun noch die Koffer bis 2 Uhr nachts vor die Tür zu stellen und Gabys Geburtstag ausgiebig zu feiern.

Tag 11 – Warnemünde

Das Ende der Reise war dort, wo sie auch startete nämlich in Warnemünde. Noch müde vom Reinfeiern in Monis Geburtstag, räumten wir unsere Kabine und frühstückten ein letztes Mal an Bord. Um 12 Uhr war dann Abfahrt mit dem Bus wieder Richtung Hamburg und am Flughafen erlebten wir wieder einmal eine Überraschung. Wir waren alle, sogar zusammen mit Bianca und Steffen, auf Sitzreihe E (Mittelsitze) eingecheckt worden. Hier muss AIDA auf jeden Fall noch nachbessern. Ankunft in Stuttgart 19:40 Uhr und somit definitiv das Ende einer wunderbaren Reise.

Fazit

Es war wieder einmal eine schöne Reise mit der AIDA und außer in St. Petersburg hatten wir nur schönes Wetter. Leider hat die AIDA-Qualität ein wenig nachgelassen. Gegenüber 2010 vor allem beim Essen und im Theater. Ansonsten war aber das Personal wieder durchweg sehr freundlich, der Kabinenservice hervorragend und die Ausflüge perfekt organisiert. Gegenüber den anderen uns begleitenden Kreuzfahrtschiffen hatten wir in Stockholm und Kopenhagen den wesentlich besseren Liegeplatz.
Dieser Reisebericht wurde zum ersten Mal hauptsächlich von Sebastian geschrieben.

 

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