Nachdem alles dieses Jahr irgendwie unter einem unglücklichen Stern zu stehen scheint, verlief immerhin der Anfang unserer Reise ruhig und ereignislos. Der erste Stopp bei Dieter und Martina endete abends beim gemütlichen Grillen an der Seemühle von Werner und Hermine.
Wie geplant ging es dann am Samstag nach einem üppigen Frühstück weiter ins Herz von Thüringen nach Bad Salzungen um Thomas in seiner Kur zu besuchen. Zum Glück gefielen ihm die ersten Tage dort richtig gut (bis auf das Essen). Aus diesem Grund gingen wir mit ihm dann auch gleich in ein Restaurant, damit er uns nicht vom Fleische fällt.
Glück hatten wir auch mit dem Campingplatz in der Nähe bei Breitungen direkt an der Werra und an einem Badesee. Dummerweise gab es dort am Samstagabend auf dem angrenzenden Sportplatz ein Heavy Metal Konzert. Die Nacht war kurz.
Am nächsten Tag fuhren wir mit Thomas noch in das Keltenbad (Solewasser), schließlich ist Bad Salzungen ja ein Kurort. Nachdem Thomas von uns nichts mehr benötigte, machten wir uns am nächsten Tag auf Richtung Leipzig. Unterwegs lag Eisenach mit der Wartburg. Gleich der erste Parkplatz war groß genug für unser Gespann und bot einen Busshuttle zur Burg an, den wir dankend annahmen und somit auch noch ein wenig Geschichte hautnah erleben durften. Die Wartburg ist groß, gut restauriert und thront oberhalb von Eisenach auf einem Berg – der Weg zu Fuß dorthin geht drei Kilometer streng bergauf. In früheren Zeiten sind alle benötigten Lebensmittel und auch Wasser mit Eseln den Berg hin aufgetragen worden. Heutzutage tragen die Esel die Touristen hoch. Keine Sorge um die armen Esel, wir sind dem Bus treu geblieben …
In Leipzig war das wichtigste Ziel natürlich der Zoo mit seinen Komodowaranen. Diese gesamte Anlage ist wirklich toll gelungen vor allem mit seinem Höhepunkt dem Gondwanaland – einer riesigen Biosphäre. Aber auch das Pongoland (Affen) und das neue Leopardental sind sehenswerte Highlights umrahmt von historischer Bausubstanz.
Nach dem Zoo erkundeten wir noch die Altstadt und kauften auf dem Markt gleich unser Abendessen ein. Frische Thüringer Tomaten und Büffelmozzarella, angerichtet auf dem Campingplatz mit dem Basilikum, das wir von Martina geschenkt bekommen hatten. Im Sonnenschein eine leckere Angelegenheit. Der Campingplatz Auensee war, wie auch schon das letzte Mal, sehr sauber, die Anbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr von dort ist sehr gut. Gerade die Wege zum Zoo und in die Altstadt waren problemlos und ohne Wartezeiten. In Leipzig ist der Unterschied zwischen der wirklich sehr hübschen Altstadt und den in den Außenbezirken noch ungerichteten Häusern wirklich erschreckend. Ebenfalls erschreckend fanden wir auch die unzähligen NPD Plakate. Diese nahmen, vor allem außerhalb der großen Städte, 95 Prozent der Wahlplakate ein. Nach zwei Übernachtungen in Leipzig zog es uns dann nach Potsdam.
Vorerst letzte Attraktion vor der Ostseeküste: Potsdam mit Schloss Sanssouci. Auf dem Campingplatz Havelcamping in Ketzin konnten wir immerhin noch einen Platz ergattern. Als Highlight gab es auch endlich freies WLAN – wir hätten auch dafür bezahlt, war es doch der erste Platz in den neuen Bundesländern überhaupt mit Internetzugang. Während Moni sich im angrenzenden Strandbad in die Havel stürzte, nutzte Rainer die Zeit erst einmal zur Entspannung.
Schloss Sanssouci in Potsdam war, wie im Sommer wohl üblich, ziemlich überlaufen. Wir genossen erst eine Stadtrundfahrt mit der Pferdekutsche (Altstadt, Russisches Viertel, Holländisches Viertel usw.) um anschließend in den Parkanlagen zu flanieren und natürlich zu fotografieren. Leider fand zwei Tage später ein Schlossfest statt und es wurde schon viel dafür aufgebaut. Aus diesem Grund waren etliche Parkplätze samt Zufahrtsstraßen gesperrt, mit Glück fanden wir aber direkt vor dem Schloss noch ein Plätzchen. Leider waren im Park auch viele Wege nicht zugänglich.
Dem Trubel entflohen wir mit einer Fahrt nach Werder an der Havel und erkundeten dort den historischen Stadtkern, der auf einer Havelinsel liegt. Dort tranken wir einen Kaffee und genossen einen Apfelkuchen im Literaturcafé „Kuddeldaddeldu“ mit direktem Ausblick auf die Havel und spazierten in der Sonne mit einem Matjesbrötchen am Fluss entlang. Ein rundherum schöner Tag.
Zur Ostsee hat es erst einmal nicht gereicht. Wir kontaktierten mehrere Campingplätze, aber alle waren voll. In Pepelow bekamen wir dann die Zusage, dass wir ab Sonntagnachmittag bis Mittwoch einen Stellplatz bekommen könnten. Den haben wir dann direkt für uns reserviert. Aber was sollten wir in den zwei Tagen bis dahin machen? Wir entschlossen uns für einen Besuch in der Nähe von Schwerin. Der Camping Seehof nahm uns für zwei Tage auf. Ein großer, sehr sauberer Campingplatz, der direkt am Schweriner See liegt. Moni war auch mit den Füßen direkt im erfrischenden Seewasser. Im Gespräch mit unseren Nachbarn stellte sich dann heraus, dass einige mit einem Urlaub an der Ostseeküste gerechnet haben, aber auch sie nicht auf die vollen Campingplätze gekommen sind.
Gegen späten Nachmittag wollten wir dann noch eine kurze Tour nach Schwerin machen. Das imposante Schloss hatten wir schon im Vorbeifahren bewundern können. Bei der Ausfahrt vom Campingplatz sahen wir eine dicke schwarze Wolke über Schwerin, in Richtung Wismar aber strahlenden Sonnenschein. Eine einfache Entscheidung: wir bogen rechts in Richtung Wismar ab und landeten mitten im Wismarer Schwedenfest. Wismar ist eine schnuckelige, kleine Hansestadt. Mit vielen engen und schmalen Gassen, an denen höchstens zweigeschossige Häuschen stehen. Der allergrößte Teil ist liebevoll restauriert worden. Der alte Hafen ist gemütlich, nur an diesem Tag wegen des Schwedenfestes voll. Wismar gehörte über 150 Jahre zum schwedischen Königreich und das wird jedes Jahr aufs Neue mit einer Kirmes (im alten Hafen) und vielen Verkaufsbuden in der Innenstadt gefeiert. Schwedische Tambour- und Musikgruppen sind aufgetreten, es wurden Szenen aus dem Schwedenkrieg nachgestellt – das wars aber auch mit Schweden. Alles andere ist einfach nur ein großer Jahrmarkt. Nichtsdestotrotz eine wirklich tolle Stadt. Die spezielle Führung zu Schauplätzen der Soko Wismar haben wir leider nicht mitmachen können. Diese findet zwar auch freitags, aber zu einer anderen Uhrzeit statt. Immerhin haben wir die Einfahrt zur Fernseh-Polizeidienststelle gefunden. Im wirklichen Leben ist es die Einfahrt zur den Nebengebäuden der evangelischen Heilig-Geist-Kirche. Da sieht man mal, was Fernsehen so machen kann.
Am nächsten Tag hing dann die schwarze Wolke über Wismar und wir haben Schwerin im Sonnenschein angeschaut. Ein imposantes Schloss auf einer Insel im Schweriner See, eine wirklich schöne Altstadt, nur das Schnuckelige von Wismar fehlt. Kaffee und Kuchen im Café Prag waren dafür gut. Und wir haben Schwerin ohne Wasser von oben anschauen können – auch was wert.
Am Sonntag fuhren wir dann in Richtung Ostsee. Der Campingplatz in Pepelow ist ein El Dorado für Kite-Surfer. Direkt am Salzhaff gelegen, leider auch sehr teuer und dreckig. Es war aber auch unsere Ankunft im Winter. Sehr windig bei eisigen Temperaturen, genau so stellt man (Rainer in Norden) sich den Sommerurlaub vor.
Zur Kaffeezeit besuchten uns dann Susanne und Michael, die hatten wir immerhin auch schon wieder drei Jahre lang nicht gesehen. Nach einem ausgiebigen Kaffee fuhren wir zusammen nach Rerik und stärkten uns nach einem kurzen Spaziergang im „Captain Flint“. Von außen ein wenig Pommesbude aber innen total schnuckelig mit vielen Schiffsmodellen und weiterem Seemannszeug dekoriert. Rerik liegt übrigens am Ende des Salzhaffes (einer riesigen Bucht in der auch der Campingplatz liegt) und an der Ostsee. Somit ist der Ort schmal und von Wasser umgeben. Schnell vergingen die Stunden bis beide wieder fahren mussten.
Am nächsten Tag tourten wir nach Bad Doberan, Heiligendamm (berühmt durch den G8 Gipfel 2007 – Merkels Strandkorbbild) und Kühlungsborn. Highlight war hier in Bad Doberan die Abfahrt von Molli, einer dampfbetriebenen Bäderbahn, die die Badeorte verbindet und mitten durch die Fußgängerzone fährt.
Nun erwarteten wir unseren nächsten Besuch. Wieder eine Susanne, diesmal mit Steff und Stella – einer einjährigen Labradordame, die noch nie das Meer gesehen hatte. Für sie war unser Strandspaziergang am Salzhaff entlang es ein wahrer Aromenorgasmus. Danach entführten wir die Drei nach Rerik um noch einmal im „Captain Flint“ Fisch zu essen. Auch dieser Tag verging viel zu schnell und am nächsten Tag war auch für uns schon wieder Abfahrt nach Sternberg im Sternberger Seenland angesagt. Hier wollen wir uns noch einmal Susanne und Steff treffen.
Aus einem noch einmal mit Susanne und Steff in Sternberg im Sternberger Seenland Treffen wurde der längste Aufenthalt seit vielen Jahren. Eine Woche waren wir nun hier auf unserem traumhaften Terrassenplatz mit Seeblick auf einem der gepflegtesten Campingplätze (Camping Sternberg), die wir bisher in Deutschland besuchten, gratis WLAN inklusive. Das Wetter kühl, aber nicht mehr so windig wie an der Küste und doch mit viel Sonne.
Mit den Beiden, pardon den Dreien ( mit Stella, einer einjährigen Labradorhündin), besichtigten wir ein zweites Mal Schwerin und Wismar. Am Abend durfte sich Rainer dann immer am Herd bzw. Grill austoben und somit war für den kulinarischen Abschluss der Tage nach ausgiebigem gemeinschaftlichem Essenshoppen immer gesorgt. Highlight in Sternberg fanden wir das Einkaufen von Wurst und Fleisch im Blumenladen. Die wohl seltsamste Kombination zweier Geschäfte. Im Blumenladen ist nämlich die Metzgerei. Die Fleischqualität war aber prima.
In den Tagen haben wir also viel gelacht, gespielt, gequatscht, sind Gassi gegangen, gekocht, gelaufen … mehr mit „ge“ am Anfang fällt uns jetzt nicht mehr ein. Schön war es und Morgen geht es weiter nach Hamburg.
Hamburg: Nach einer kurzen, ereignislosen Fahrt erreichten wir den Campingplatz Stover Strand in Drage, etwas südöstlich von Hamburg gelegen. Eine kurze Suche führte uns zu unseren Traumstellplatz direkt am kleinen Elbe-Hafen des Campingplatzes. Nach dem Aufbauen – auch die Liege wurde rausgeholt – genossen wir erst einmal bei einem Kaffee die Sonne. Bei einer späten Campingplatzrunde mit Fußbad am Elbstrand wurden wir noch mit einem herrlichen Sonnenuntergang belohnt.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Auto bis zur nächsten S-Bahn Haltestelle (Bergedorf) und von da aus mit der S-Bahn nach Hamburg City. Dort war unser erstes Ziel der Tierpark Hagenbeck. Ein wunderschöner, aber flächenmäßig, kleiner Zoo. Wir begannen mit dem neuen Tropicarium, einem einzigartigen Erlebnis-Aquarium, in dem Krokodile, Fische, Echsen, Schlangen, Vögel, Insekten, Fledermäuse und Kattas untergebracht sind. Beeindruckend waren die Riesen-Aquarien, die locker zwei Etagen hoch und durch einem Tunnel unter einem Hai- und Rochen-Aquarium durchlaufen werden konnten. Danach gingen wir in den eigentlichen Zoo. Eine Besonderheit dort ist, dass man am Eingang eine Futtertüte, mit biologisch angebautem Obst und Gemüse, kaufen kann und dieses an verschiedene Tiere im Zoo verfüttern kann. Als erstes kamen wir zu den Elefanten, die sich vor lauter gutem Futter aus den Tüten fast in den Wassergraben ihres Geheges g estü ;rzt haben. Die Rüssel, gerade lang genug, damit sie den Zuschauern die Möhren und Äpfel aus den Händen nehmen konnten. Es gab auch einige freilaufende Tierarten, die nur auf die Tüten warten. Gerade Kinder haben gerne die Pampashasen auf der Wiese gefüttert. Die waren wenigstens schön klein und wurden nicht aufdringlich … Weitere Tiere, die gefüttert werden duften, waren Lamas, Giraffen, Alpakas und alles, was Gemüse frisst. Das war natürlich genau das Richtige für Moni. Der Gründer des Tierparks, Carl Hagenbeck, ließ sich übrigens 1896 das Ausstellen der Tiere in einem natürlichen Panorama, und nur durch Wassergräben getrennt, patentieren. Eine weitere Attraktion ist die neue Polarlandschaft, in der sich Eisbären, Walrosse, Seebären und Pinguine tummeln. Durch die vielen Glaswände, auch unter Wasser, hat man echt das Gefühl, man ist mittendrin.
Aber so ein Besuch im Zoo macht hungrig. Deshalb machten wir uns auf zum Fest „Alstervergnügen“ am Jungfernstieg. Dort schlenderten wir erst einmal durch die aufgebauten Essbuden und entschieden uns dann für ein Matjes- und ein Lachsbrötchen. Als Dessert gabs dann noch eine Crêpe. Gesättigt und nach einem kurzem Überlegen entschieden wir uns für eine Bootsfahrt auf der Elbe. Also enterten wir mit den hunderten anderer Touristen das Boot nach Finkenwerder. Wieder an den Landungsbrücken angekommen, wollten wir noch eine kurze Tour zur Reeperbahn machen – die fiel aber einem Polizeieinsatz zum Opfer. Wir waren aber nicht böse drum und froh nach Hause zu kommen.
Der zweite Tag unseres Hamburg-Besuchs begann regnerisch und die Vorhersage ließ nichts Gutes ahnen. Daher entschieden wir uns für „indoor“ Aktivitäten in der Speicherstadt – Hamburg Dungeon und das Miniatur Wunderland. Hamburg Dungeon ist eine „Grusel“ Show mit Schauspielern und zwei Fahrattraktionen, die 600 Jahre Geschichte von Hamburg darstellt. Klaus Störtebecker und der Klabautermann sind selbstverständlich auch dabei.
Nun mussten wir noch die kurze Wartezeit zum Besuch im Miniatur Wunderland überbrücken. Weil so ein Besucheransturm war, haben Sie die Besucher stundenweise „kanalisiert“. Wir waren um 15.30 Uhr dran. Glücklicherweise gibt es im Nachbarhaus eine Kaffeerösterei. Schon alleine der Duft von Kaffee, der auf die Straße kommt, ist ein Traum. Drinnen kann man verschiedene Kaffeesorten trinken und bei deren Röstung zuschauen. Und der Geschmack: einfach genial. Wir konnten uns kaum trennen …
Der Besuch im Miniatur Wunderland entschädigte uns aber für die ganzen nicht probierten Kaffeesorten, ca. 25 – wir haben doch nur zwei probiert.
So viele Eisenbahnen, so viele liebevoll dargestellte Details – eigentlich kann man es nicht beschreiben, was die Bastler dort geleistet haben. Zu den Eisenbahnen gibt es funktionierende Stellwerke, fliegende Flugzeuge, schwimmende Schiffe, fahrende Seilbahnen usw. Es gibt Minenexplosionen, Kreuzfahrtschiffe, DJ Bobo gibt ein Konzert und sogar echte Ebbe und Flut.
Das ist alles aufgeteilt in verschiedene Themenbereiche: Knuffingen, Knuffingen Airport, Hamburg (naturgetreu), Österreich, Schweiz, Bayern, Mitteldeutschland, Skandinavien und Amerika. Italien ist für nächstes Jahr geplant. Sogar kleine humorvolle Szenen gibt es zu entdecken: z.B.
- Pippi Langstrumpf mit ihrem Pferd, dem kleinen Onkel,
- einem Nikolaus, der vor einem von einem Schneemann besetzten Klohäuschen steht,
- eine Wasserleiche, die geborgen wird
- einer Pinguinfamilie, die auf einem schneebedeckten Gleis auf den Zug wartet
- usw.
Man muss mit sehr offenen Augen durch die Ausstellung gehen – und sie lohnt sich.
Das war der zweite Tag in Hamburg, die Füße platt, die Augen vom vielen Gucken müde …
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Hannover. Eine schlechte Idee, dies an einem Samstag zu tun. Die Fahrt war sehr zäh und immer wieder von kleinen Staus unterbrochen.
Südlich von Hannover installierten wir uns auf dem Campingplatz Birkensee (www.camping-birkensee.de) in Laatzen und saßen gemütlich spielend bei Regen im Wohnwagen. Unseren Füßen tat es so gut.
Am Sonntag war dann wieder ein Zoo angesagt: Der Erlebniszoo Hannover.
Ein Zoo der etwas anderen Art mit sieben Themenwelten. Wir begannen erst einmal mit Pelikanstreicheln. Zu denen darf man ins Gehege und da es kurz vor ihrer Fütterungszeit war, ließen sie sich auch anfassen. Trotz ihrer großen Federn sind sie erstaunlich weich. Dann fuhren wir mit der Sambesi-Bootsfahrt an vielen Tieren vorbei. Erwähnenswert ist, dass auf dem Wasser wahnsinnig viele Enten und andere heimische Wasservögel leben, die überhaupt keine Angst vor den Besuchern haben. Auch in diesem Zoo gibt es einige Gehege, die man betreten und die Tiere streicheln darf, wenn sie sich in Reichweite befinden. Die kleinen Kängurus haben es vorgezogen im trockenen Unterstand zu sitzen, während die Besucher im Regen auf dem Weg vor ihnen rumliefen …
Ein ganz toller Teil des Zoos ist die Anlage „Yukon Bay“. Dort wohnen Robben, Pinguine und Eisbären zum Teil untergebracht in einem echten großen Frachtschiff. Damit man sie auch noch im Wasser anschauen kann, ist die Henrys Underwaterworld darunter für Besucher angelegt worden. Die Dekoration ist ganz authentisch, wie man sich eben die Yukon Bay so vorstellt.
Im Reptilienhaus flogen die Loris frei herum und ließen sich von den Besuchern auf die Hand nehmen. Einmal am Tag dürfen die Besucher die kleinen Papageien auch mit speziellem Futter versorgen. Leider waren wir zu falschen Uhrzeit dort, die Loris kamen aber trotzdem auf unsere Hand …
Und noch viel mehr Tiere haben wir bewundern können, aber das ist zu viel für diesen Reisebericht.
Es gibt im Zoo pro Tag 22 Fütterungen mit Erklärungen der Tierpfleger und zusätzlich noch sechs verschiedene Themenshows mit Tieren in der Show-Arena – ein Riesenprogramm für jeden Besucher.
Nach dem Besuch im Zoo war das Wetter nicht besser geworden und es tröpfelte immer noch leicht. Kurzentschlossen besuchten wir noch das Sealife. Dort startet man den Rundgang mit den Bewohnern der Leine von der Quelle in Thüringen bis zur Mündung in die Aller. Auch dort sind die Tiere in verschiedene geographische Regionen aufgeteilt. Vom Korallenriff über den Hai-Tunnel, den Mangrovenwald, bis hin zum Regenwald und dem Amazonasgebiet. Und es gibt nicht nur Fische zu sehen, sondern auch Krokodile, Frösche und kleine freilaufende Echsen.
Dann haben wir noch einen Blick in die Herrenhäuser Gärten geworfen – im Vorbeilaufen zum Parkplatz und bei inzwischen schönem Wetter. Eine beeindruckend große Gartenanlage, obwohl wir nur einen Blick durch den Zaun hineingeworfen haben …
Zum Abschluss haben wir noch einen Kurztrip in die Stadt gemacht. Ein wunderschönes neues Rathaus am See, schöne alte Häuser in der Altstadt, ein noch älteres altes Rathaus. Gerne wären wir noch den „Roten Faden“ (www.roterfaden-hannover.de) abgelaufen, der Geschichte und Kuriositäten der Stadt Hannover an verschiedenen Stationen darstellt, aber unsere Füße wollten einfach nicht mehr. Die 4,2 km sind nicht viel, aber heute einfach zu viel.
Deshalb fahren wir morgen auf einen *****Campingplatz in Meschede und legen ein paar Tage nur die Füße hoch. Einzige zusätzliche Aktivität außer Lesen wird Schwimmen sein, der Platz verfügt über ein Hallenbad …
Der *****Campingplatz in Meschede war eine volle Enttäuschung. Dreckig, laute Straße und kein Handyempfang. Unser Stellplatz erwies sich abends auch noch als Nacktschneckenzuchtanlage. Aus Frust besuchten wir am nächsten Tag erst einmal die Brauerei Warsteiner. Diese bietet für 9 EUR pro Person richtig viel. Mit dem Elektrozug ging es mit viel Informationen übers Werksgelände und anschließend gab es für jeden Teilnehmer zwei Stunden lang Freibier – da war die gewählte Zeit um 12 Uhr ein wenig blöd, da irgendwie der richtige Durst fehlte. Sogar einen eigenen Campingplatz hätte es direkt an der Brauerei gegeben und mit 15 EUR immerhin sehr günstig. Dreckiger als der Knaus Campingpark in Meschede hätte er nicht sein können … Immerhin hat Moni nachmittags noch das kleine Hallenbad benutzen können. Die Öffnungszeiten dort sind rar gesät.
Da wir Camper sind hieß es für uns dann einfach anhängen und weiterziehen. Das nächste und ziemlich spontane Ziel war der Campingplatz Hof Biggen, sehr sauber und ruhig, in Attendorn mit der Attahöhle – die größte Tropfsteinhöhle Deutschlands, übrigens ist diese Höhle noch in Privatbesitz. Zwar relativ klein gegenüber den Tropfsteinhöhlen, die wir schon in Frankreich und Slowenien besichtigt hatten, aber trotzdem schön. Danach ging es noch an den Biggesee und dessen Staudamm, übrigens im herrlichsten Sonnenschein.
Nach Attendorn erreichten wir Bonn zu Stefans 50. Geburtstag mit einer ziemlich großen Katastrophe. Eigentlich wollten wir unterwegs nur kurz noch einen Kaffee trinken und hielten auf einem Supermarktparkplatz auf dem Weg. Beim Öffnen der Wohnwagentür empfing uns das Chaos. Der Kühlschrank hatte sich geöffnet und über 10 Flaschen Bier – zwar Alkoholfreies, stinkt aber genauso und die Klebeeigenschaften sind noch besser – lagen zerbrochen auf dem Boden. Durch die Zwangsbelüftungen und dem Radkasten floss das Bier aus dem Wohnwagen und zur Krönung hatte sich noch eine Schublade, diese war aber vorher schon defekt, auch nochmal gelöst und die Gewürze und unser Kaffee fusionierten sich mit dem Bier und den Scherben der Flaschen. Von den zerbrochenen Trinkgläsern gar nicht zu reden. Also hieß es erst einmal grob den Müll raus und nach der Ankunft bei Claudia und Stefan den kompletten Wohnwagen leerräumen – und es passt viel in unsere Stauklappen – alles nass herauswischen und sämtliche Campingutensilien abwaschen. Der Frust war groß, aber immerhin eine Waschmaschine für die ganzen Putztücher, unsere Handtücher usw., direkt greifbar – großen Dank an Claudia.
Immerhin gab es vor dem Putzen einen Kaffee von Claudia danach einen gemütlichen Abend mit Pizza. Der Geburtstag am nächsten Tag und das Treffen vieler Kölner Freunde ließen uns dann schnell die Katastrophe vergessen. Highlight des Geburtstages war dann noch, dass sich der Hund, ein Retriever, über einem Eimer mit fast 10 Liter Bier (Überlauf der Zapfanlage) hermachte und danach sehr glücklich war. An alle Tierfreunde: Im ging es am nächsten Tag aber wieder gut.
Leider mussten wir auch erfahren, dass in unserem Haus in Köln Ende August eine Mieterin verstorben war und wir uns nach dem Umzug von Bonn auf den Campingplatz Berger in Rodenkirchen (Köln) nun um diesen Fall kümmern mussten. Die Dame stand unter Betreuung und Erben keine in Sicht. Somit waren mehrere Gespräche mit unserer Verwaltung und die Sicherung der Wohnung eine abwechslungsreiche Aufgabe zum Urlaub. Es mussten Fenster geschlossen, eine undichte Leitung abgedichtet und Kühlschrank, Tiefkühltruhe und der Vorratsschrank nebst den anderen Lebensmitteln, die vor allem in Form von Süßigkeiten vorhanden waren, entsorgt werden. Insgesamt waren es rund fünf 120 l-Mülltonnen nur an Lebensmitteln die wir runtertragen „durften“. Glücklicherweise war an dem Tag Müllabholung. Unsere Mülltonnen hätten die Massen gar nicht aufgenommen. So „beglückten“ wir noch die Nachbarn, indem wir ihre Mülltonnen bis zum Platzen füllten.
Immerhin konnten wir uns noch einen Abend mit Claudia treffen und haben die verbrannten Kalorien beim Thai wieder ordentlich aufgefüllt.
Das letzte Ziel war ziemlich unspannend. Wir fuhren noch zum Regenbogen Campingplatz nach Bad Liebenzell um den Wohnwagen zu putzen und alles gleich ins Auto zu räumen. Nachdem dieser sauber war, genossen wir noch ein paar Stunden in der Paracelus Therme um am nächsten Tag nach Hause zu ziehen.
Die fünf Wochen vergingen für uns wieder wie im Flug. Relativ gutes Wetter, natürlich ein wenig zu kalt, tolle Erlebnisse und unser erster Urlaub, in dem wir Deutschland nicht verlassen haben, liegen hinter uns. Der Spritverbrauch von unter 10 l bei insgesamt 3000 staufreien Kilometer zeigt – wir hatten es immer gemütlich angehen lassen.