Anreise mit Problemen
Es geht wieder los! Die Familie (immerhin mit sieben Personen) sticht zum dritten Mal in See. Dieses Mal geht es mit der AIDAaura ins Mittelmeer, nachdem schon das Nordkapp und die Ostsee abgeschippert worden waren. Der Urlaub begann eigentlich schon am Freitagabend, beim Feiern von Gabys Geburtstag am Schlossplatz mit dem Stuttgarter Sommerfest und am Samstagmorgen ging es endlich los. Treffpunkt Hauptbahnhof, ab in die S-Bahn und hoch zum Flughafen. Dort hieß es erst mal Schlange stehen. Wie das halt so ist am Check-in-Schalter. Maria war so freundlich und hatte noch ein paar Getränke dabei, auf die wir uns auch gleich stürzten.
Getränke leer und ab durch die Sicherheitskontrolle. Diese hatte schon einen topmodernen Nacktscanner. Opfer Nummer 1: Maria. Der Nacktscanner meinte wohl, sie würde was schmuggeln wollen. Opfer Nummer 2: Magda. Auch da hat der Scanner angeschlagen (Rainer hatte das Gefühl, der Nacktscanner hätte was gegen Rentner). Zum guten Glück wurde auch noch Magdas Rucksack 3-mal durchleuchtet, bis sie ihn schlussendlich doch aufmachen musste. Es wurde, außer einer vergessenen Getränkeflasche, aber nichts weiter gefunden.
Und so ging die Familie mit schnellem Schritt weiter Richtung Terminal und auf einen Kaffee. Auf den hatten sich schon alle gefreut und danach ab zum Gate. Im Flugzeug angekommen, hat sich Rainer gleich mit zwei Kindern angefreundet, die er auch den ganzen Flug über bespaßt hat. Die Eltern waren ihm sehr dankbar dafür.
In Mallorca im Flughafen liefen wir erst mal gefühlte fünf Kilometer zu der Gepäckausgabe, wo dann die Koffer auch sehr flott gekommen sind. Noch in der Ausgabehalle hat uns eine freundliche AIDA-Mitarbeiterin zu einem Stand gelotst. Dort gaben wir unsere Transit-Bus-Tickets ab.
Juhuu, ein leerer Bus mit super Klimaanlage. Freie Sitzplatzwahl. So waren wir hochmotiviert endlich aufs Schiff zu kommen. Pustekuchen! Nach 20 Minuten standen wir immer noch auf dem Parkplatz vor dem Flughafen und der Bus war nicht wirklich voller. Nur eine Familie aus Norddeutschland war noch gekommen. Die Kids der Gruppe stimmten nach weiteren 10 min einen Gesang an, von wegen „Wir haben Hunger, Hunger, Hunger …“. Aber der Bus fuhr immer noch nicht.
Nach einer Stunde Wartezeit ging Rainer nun schon zum dritten Mal an den Schalter der AIDA, um mit den Damen ein „nettes“ Gespräch zu führen und unsere Mägen hingen schon in der Kniekehle. Inzwischen war es schon nach19 Uhr. Erst nach weiteren Beschwerden wurde der Bus, inzwischen war er knapp halb voll, losgeschickt. Und so kamen wir ca. 20.15 Uhr an der AIDA an und checkten endlich am Hafenterminal ein und enterten das Schiff: die AIDAaura.
Da wir alle inzwischen mehr als nur Hunger hatten, gingen wir, noch bevor wir auf den Kabinen waren, ins Restaurant. Das Essen war wie immer köstlich. Danach machten wir uns auf die Suche nach unseren Kabinen, diese waren schnell gefunden. Wenigstens hat der Koffertransport geklappt. Alle Koffer standen vor den Kabinen.
Jetzt war Eile geboten. Das nötigste aus den Koffern raus und die Rettungswesten überstreifen, zur Seenotrettungsübung. Da wir ja so spät erst auf dem Schiff angekommen waren, haben wir nochmal einen extra Essengutschein (eins der Restaurants hatte dann bis 23 Uhr geöffnet) bekommen. Diese unnötigen Kalorien wollten wir uns nicht entgehen lassen und einen Bordgutschein gabs dann noch obendrauf.
Um 22 Uhr fand auf dem Pooldeck die übliche Abfahrtsparty mit Lasershow und Disco statt. Aber bei uns war nach den Anreisestrapazen relativ früh Schicht im Schacht.
Und sie wackelt doch! – oder der erste Seetag
Wir hatten ja schon viel von den „Horrorfahrten“ der AIDA-Schiffe auf dem Mittelmeer gehört und konnten es nicht so recht glauben. Nun hatte es uns gleich am ersten Tag erwischt: Drei von sieben brauchten das vielgelobte Wundermittel der Rezeption: Antiseekrankheitspillen! Selbst der Kapitän meinte am Abend bei der Offiziersvorstellung: „Heute fährt der Friseur: Es gab Dauerwelle!“ bzw. „Sie haben Glück, die letzten drei Monate war es ruhig auf See.“
Aber alles in allem war es ein sehr ruhiger und entspannender Tag. Außer viel Essen gab es als Highlight noch die Offiziersvorstellung und die Wellcome-Show im Theater.
Sardinien (Olbia)
Fast unbemerkt legten wir um 7:00 Uhr morgens am Hafen von Olbia an. Nach einem ausgiebigen Frühstück, benutzten wir den kostenlosen Shuttlebus, der uns direkt ins Zentrum der Stadt gebracht hat. Dort schlenderten wir, bei schönstem Wetter und 30 Grad vom Hafen zur Piazza Margherita über den Markt, die Strecke ist gleichzeitig die Flaniermeile von Olbia. Auch ein Besuch einer schnuckeligen kleinen Kirche durfte nicht fehlen und beim Bummeln hatte sich Monika noch ein Paar Ohrringe geleistet …
Nach einem kurzen Stopp auf dem Aussichtsturm im Hafen war es schon wieder Zeit fürs Mittagessen an Bord der AIDA und mit dem schnellen Transfer auch kein Problem. Nur Gaby hatte es erwischt. Ihre Bordkarte wurde wieder nicht erkannt und sie durfte sich eine neue holen – inzwischen die Siebte!!!
Blieb nun für den restlichen Tag noch ein wenig Zeit fürs Relaxen.
Italien (Rom)
Zum ersten Mal überhaupt, abgesehen von diversen TeenClub-Ausflügen, ging es getrennt in die heilige Stadt. Rainer, Moni, Maria und Magda nahmen an der Tour „Rom klassisch“ teil, da alle, abgesehen von Magda, noch nie in Rom waren und mit dieser Tour so ziemlich alles Sehenswürdige besucht wurden. Selbstverständlich inklusive Petersplatz und Petersdom.
Gaby, Ben und Basti haben „nur“ den Bustransfer nach Rom gebucht, um dann dort „Rom auf eigene Faust“ zu erkunden. Angefangen von der Engelsburg, die wirklich zu empfehlen ist. Kleiner Tipp am Rande: Expressticket vorab im Internet buchen und dadurch am Großteil der Schlange einfach vorbei laufen.
Danach ging es weiter zum Deutschen Friedhof im Vatikanstaat. Schade, dass dieser nur von 9.00 bis 12:00 Uhr geöffnet hat und wir erst um 13:00 Uhr dort eintrafen. Es machte sich dann bei Gaby, Ben und Basti ein wenig Hunger breit, also gingen sie in eine Pizzeria.
Nach der Pizza für 8 EUR inkl. Getränk liefen sie Richtung Vier-Ströme-Brunnen und von dort aus weiter zur Spanischen Treppe. Da Gaby im Stadtplan gesehen hatte, dass sich der Trevi-Brunnen nicht allzu weit vom Weg entfernt befindet, wurde auch dort ein kurzer Stopp eingelegt. Leider ist dieser gerade durch Renovierungsarbeiten geschlossen. An der Spanischen Treppe angekommen wurden die Füße gelüftet und just in diesem Moment fing es an zu regnen. Also schnell weiter Richtung Piazza del Popolo, jetzt hatte es aufgehört zu regnen und man konnte wieder draußen sitzen. Eine Stunde zu früh am Treffpunkt angekommen, war noch Zeit für eine Runde Segway, gesponsert von Gaby. Es hat allen sehr Spaß gemacht und anschließend ging es wieder zurück an Bord.
Italien (Rom klassisch)
Nach 2 Stunden Anfahrt, die AIDA legt nicht direkt in Rom, sondern in Civitavecchia, an, erreichten wir die Innenstadt von Rom und wurden mit einer Rundfahrt an den wichtigsten Punkten vorbei gefahren. Mit nur 30 Grad war es für Rom auch noch angenehm. Nun ging es zu Fuß weiter. Trevi-Brunnen, Pantheon und der Vier-Ströme-Brunnen wurden per Pedes besucht.
Sehr enttäuschend war die Baustelle am Trevi-Brunnen, dafür sehr beeindruckend das Pantheon mit noch immer der größten freitragenden Kuppel, die jemals gebaut wurde – und dies von den alten Römern. Am Vier-Ströme-Brunnen machten wir dann auch gleich unsere Mittagspause. Davon gestärkt war der Petersdom an der Reihe. Total toll die Tiefgarage für Omnibusse, das fehlt noch in Stuttgart.
Zu unserer Ernüchterung empfing uns eine Schlange die ¾ um den Petersplatz ging um dann in den Dom eingelassen zu werden. Das erste Viertel davon lag zum Glück noch im Schatten. Bis wir an der sonnigen Seite ankamen schob sich dann aber eine Wolke vor die Sonne und das lange Anstehen von fast einer Stunde war somit doch einigermaßen erträglich.
Belohnt wurden wir dann mit dem Betreten des Petersdoms, der für bis zu 50.000 Menschen Platz bietet. Die unglaubliche Größe wird einem dann noch deutlicher, wenn man die Markierung auf dem Boden sieht wie weit das Ulmer Münster, der Dom von Köln oder Speyer in diesem Dom gehen würde. Unbeschreiblich viele Kunstwerke und Grabstätten sowie Nebenräume mit eigenen Kapellen, man kann dies an dieser Stelle gar nicht alles aufzählen. Und schon gar nicht alles fotografieren. Über die Krypta erreichten wir den Ausgang und den Treffpunkt in Italien gleich neben dem Vatikanstaat.
Am Abend waren dann alle wieder an Bord, und wohin ging es mal wieder? Natürlich zum Essen!
Korsika (Ajaccio)
Um 10 Uhr legte die AIDA im Hafen von Ajaccio an. Keine fünf Gehminuten zum Zentrum und auch gerade noch rechtzeitig zum Start des heutigen Ausfluges „Die Landschaft Korsikas“. Mit dem Bus ging es von der Küste gleich ins bergige Hinterland auf 700 Höhenmeter und durch alle möglichen Vegetationsformen, die Korsika so einzigartige machen. Über 150 verschiedene Pflanzen wachsen nur hier. Unsere Reiseführerin aus Reutlingen brachte uns dies in einem gewohnten Dialekt näher. Nach einem Pass- und Stauseefotostopp wurden wir mit heimischen Köstlichkeiten in einem Bergdorf verwöhnt, leider in homöopathischer Dosierung.
Zurück am Schiff ging es noch in die Altstadt und mit einem Sightseeingzügle quer durch den Geburtsort von Napoleon Bonaparte – Ajaccio. Als Belohnung gab es dann noch das berühmte einheimische Bier aus Kastanien gebraut. So erfrischt besuchten wir noch Napoleons Geburtshaus, die Festung und den Strand von Ajaccio. Hier verloren wir auch Sebastian und Moni die sich im Meer zu erfrischen versuchten, während der Rest auf einen Kaffee wieder an Bord der AIDA ging.
Während des Abendessens hieß es dann wieder „Leinen los“ und ab nach Cannes unser nächster Halt.
Südfrankreich (Cannes)
Der Hafen zu klein – die AIDA zu groß? Wir mussten draußen bleiben und der Weg direkt in Stadt ging diesmal, zur Freude aller Gäste, nur über die Tenderboote (Rettungsboote der AIDA mit theoretischen 150 Sitzplätzen). In Cannes erwartete uns ein traumhafter und sehr heißer Tag und um möglichst viel zu sehen, bedienten wir uns auch hier dem Touristenzügle. Vorbei am berühmten Theater und den ebenso bekannten Hotels ging es weiter durch die historische Altstadt und hinauf zur Festung.
Danach wollte sich Moni noch unbedingt an den Strand – wie sagt Sebastian so schön: „Du badest auch in jeder Pfütze.“ Während Magda, Maria, Sebastian und Rainer zum Mittagessen und vorallem zum Trinken zurück an Bord gingen.
Magda und Maria tenderten dann nach dem Mittagessen nochmal nach Cannes, Sebastian und Rainer bereiteten sich auf das Offiziers-Shaken ab 16.30 Uhr am Pooldeck vor.
Gaby und Ben machten sich übrigens noch vor Sonnenaufgang auf den Weg nach Nizza und Monaco.
Allerdings war es nichts mit um 17:00 Uhr „Leinen los“ nach Barcelona. Ein Tenderboot wollte nicht an Bord kommen, da die Winde defekt war. Erst eine Dichtung, dann nochmal die Dichtung und dann noch eine Feder. Mit fünf Stunden Verspätung und vielen, sehr lustigen Durchsagen vom Kapitän, der auch in dieser Situation nichts von seinem Humor verloren hatte, ging es dann mit Vollgas nach Barcelona, wo wir dann am nächsten Tag pünktlich anlegen konnten.
Spanien (Barcelona)
Auch hier teilten wir uns in verschiedene Gruppen auf. Ben und Sebastian zogen ab ins Spaßbad von dem sie dann kurz vor „Alle man an Bord“ fertig und von der Sonne verwöhnt heimkamen. Gaby und Moni besuchten die Sagrada Familia an der nun schon fast 100 Jahre gebaut wird und Magda, Maria und Rainer wählten die sehr klassische Art mit dem Hop-on-hop-off-Bus.
Barcelona per Bus
Nachdem wir nur sehr kurz in Barcelona lagen, war es für uns die einzige Möglichkeit in kurzer Zeit viel zu sehen. Fast drei Stunden führten die rote und blaue Tour durch Barcelona – ein elektronischer Guide in Deutsch war ebenso selbstverständlich wie WiFi im Bus. Allerdings erhielt man den Eindruck, dass irgendwie alles von Gaudi erbaut war. Die Sagrada Familia, das berühmte Fußballstadion von Barca, Park Güell, die Altstadt, Gracia usw. Am Platz de Catalunya war für uns dann Schluss, jetzt war erst einmal ein Kaffee angesagt. Auf dem Rest der Tour verzichteten wir dann zugunsten der Rambla (Barcelonas Einkaufstraße) und als abschließendes Highlight die Auffahrt auf die Columbusstatue. Diese hat in ihrer zentralen Säule einen nicht einmal einen Quadratmeter großen Aufzug (Platz für max. 4 Personen inkl. Aufzugführer). Oben angekommen hat man bei wenig Platz in der doch stark schwankenden Statue eine traumhafte Aussicht über Barcelona. Zu guter Letzt hieß es dann zurück zum Schiff.
Besuch der Sagrada Famila
Hier wurde schon die Anfahrt zur Herausforderung! Das Metro-System ist, ähnlich wie in Paris und London, auf verschiedenen Ebenen gebaut und die ausgewählte Linie natürlich die ist, die am weitesten vom Eingang entfernt liegt. Wenn man dann noch nach 10 Minuten Fußweg feststellt, dass diese Station gerade wegen Bauarbeiten gesperrt ist, kann man schon fast die Lust verlieren. Trotzdem hatten es Gaby und Moni geschafft über viele Umwege rechtzeitig dort anzukommen – man hatte ja ein vorreserviertes Expressticket zu einer bestimmten Uhrzeit gekauft.
Die Sagrada Familia ist eine Kirche, die geplant nicht fertig wird. Gaudi war der zweite Architekt, der sich dieser Kirche widmete und mit seinem Baustil auch geprägt hat (Gaudi hatte ihr auch fast sein ganzes Leben gewidmet und wurde dort auch beigesetzt). Die Kirche setzt sich aus verschiedenen Baustilen zusammen. Beeindruckend sind die großen Fenster, die in den verschiedensten Farben leuchten. Auch die Art der tragenden Säulen, sie sind wie Bäume mit Verästelungen angelegt, ist einzigartig. Eine Fahrt auf die Türme hat Moni dann abgebrochen – die Angst vor der Höhe war einfach zu groß …
Danach fuhren Gaby und Moni zum Platz Catalunya. Auch dorthin war die Metro auf dem direkten Weg gesperrt. Die nächste Herausforderung! Dann hatten sie den Tag in Barcelona mit einem Schlendern über die Rambla bis zur Columbusstatue ausklingen lassen.
Nach Barcelona hieß es „Leinen los“ nach Palma und zur großen Abschiedsparty. Die eigentliche Reise ging ja nur sieben Tage. Wir hatten gleich eine Anschlussreise gebucht und blieben somit an Bord. Mit allen Vor- und Nachteilen (2 x Willkommensparty, 2 x Abschiedsparty, 2 x Abschiedsessen aber auch 2 x Rettungsübung und der Abreisekrach von Samstagmorgen ab 5 Uhr). Und somit blieb Zeit für eine Besichtigung von Palma de Mallorca.
Spanien (Palma de Mallorca)
Regen – und das in Palma. Immerhin ein seltenes Erlebnis. Nichtsdestotrotz fuhren wir mit dem Shuttle Bus in die Stadt. Die riesige Kathedrale ist schon beeindruckend. Leider konnten wir sie nicht von innen besichtigen, da wir an einem der höchsten katholischen Feiertage dort waren: Maria Himmelfahrt.
Während des Bummels durch die Altstadt kam dann der große Regen. Es schüttete wie aus Kübeln. Also suchten wir schnell Schutz in einem Café. Allerdings schüttete es nicht nur draußen, sondern auch drinnen nachdem der Kellner die Hälfte von Monis Latte Macchiato auf ihre Hose goss. Auch Maria bekam als Nebensitzer noch ein paar Spritzer ab. Frecherweise wollte der Chef diese Latte auch noch bezahlt haben. Erst nach erheblichem Protest unsererseits war er einsichtig und verabschiedete uns mit den Worten: „Are you ready? You can go!“ Resumée: Kaffee war gut. Service unter aller Kanone. Nicht empfehlenswert.
In der Zwischenzeit hatte es etwas aufgehört zu regnen. Also schlenderten wir weiter. Beim Rathaus besuchten wir den mit über 1000 Jahren ältesten Olivenbaum der Welt – oder doch nur Mallorcas? Dann fing es wieder an zu schütten. Rainer, Madga, Gaby und Maria zog es zum Schiff zurück. Moni, die eigentlich schwimmen gehen wollte, spazierte dann im warmen Regen noch etwas durch das Städtchen. Eigentlich ist es ja egal, ob man von oben oder unten nass wird.
Spanien und GBZ (Cadiz und Gibraltar)
Schon früh am Morgen hieß es in Cadiz „alle Mann von Bord“, na ja wenigstens für die, die den Ausflug nach Gibraltar gebucht hatten. Mit einem modernen Reisebus inkl. WLAN an Bord vergingen die zwei Stunden Anfahrt wie im Flug und an der Grenze, mit elektronischer Grenzkontrolle, durften wir dann in Minibusse umsteigen. Der Fahrer konnte zwar nur Englisch war aber echt einzigartig. „Wenn Sie einen so großen (er zeigte ungefähr einen Meter), aggressiven Affen sehen – das ist meine Ex-Frau“ – nur einer seiner vielen Witze. Nach der Altstadt ging es über extrem schmale Straßen in einem „affenzahn“ auf den Affenfelsen. Zunächst hielten wir an einem Aussichtpunkt mit Leuchtturm. Von hier aus konnte man das Mittelmeer, den Atlantik und Afrika (unsere nächste Station) sehen. Weiter bergauf begegneten wir, bei der Besichtigung einer Tropfsteinhöhle, den ersten Berberaffen. Die Höhle war ziemlich groß und im Vergleich zu den bereits besichtigten auch gar nicht so schlecht, da sie vor allem aus sehr großen Hallen bestand und weniger enge kleine Wege hatte.
Weiter ging es nun zu den Affen. Nicht anfassen und nicht füttern ist hier das oberste Gebot. Auch so manche Brille und so mancher Foto wurden von ihnen wohl schon geraubt. Zwar wild lebend sind sie doch schon sehr an Menschen gewohnt und lassen einen sehr nah an sich ran. Einer Dame ist ein Berberaffe sogar auf die Schulter gesprungen. Eine Geschichte besagt, dass die Herrschaft der Engländer auf Gibraltar endet, sobald die Affen – übrigens weiß keiner genau, wo sie eigentlich herkommen – die Insel verlassen. Aus diesem Grund werden kranke Tiere sogar im Militärhospital behandelt.
Die Stadt selber ist ein Duty free Paradies. Gibraltar hat kaum Steuern bzw. auf viele Dinge gar keine. Und somit schlenderten wir durch die Haupteinkaufsstraße vorbei an lauter Parfüm-, Klamotten- und Schmuckläden. Vor dem Treffpunkt gönnten wir uns noch einen Cappuccino und dann ging es zu Fuß ab zur Grenze. Erwähnenswert: Der komplette Grenzverkehr wird über die einzige Start- und Landebahn des Flughafens abgewickelt, nur begrenzt durch zwei Schranken. Wenn diese runtergehen landet oder startet ein Flugzeug.
Afrika (Tanger und Tétouan)
Ein Meer aus Düften, Farben und Menschen in für uns ungewohnter Kleidung. Marokko war wie ein ferner Planet auf dem wir gelandet waren. Wichtigste Funktion für Autos und Busse: Die Hupe. Ampeln interessieren hier weniger. Nach einer Stadtrundfahrt mit dem Busdurch Tanger ging es zu Fuß durch die Altstadt. Hier bekamen wir die ersten Eindrücke vom Baustil und der Lebensart der hier lebenden Araber. Wir waren nach der Ortszeit recht früh im Bazar unterwegs. Nur wenige kleine Läden waren geöffnet. Eigentlich schade. Im Hotel „International“ gab es anschließend eine kleine Erfrischung in Form von Pfefferminztee und süßen Kleinigkeiten.
Was nun folgte war eine ca. einstündige Fahrt nach Tétouan. Leider versagte die Klimaanlage und die Temperatur im Bus stieg auf über 40 Grad an – bei einer Reisegruppe schweißt dies ganz schön zusammen.
Trotz allem folgten wir nun bei einem zweieinhalbstündigen Fußmarsch durch Tétouan unserem Reiseleiter Mohammed, der uns übrigens in afrikanischer Kleidung führte. 75 Jahre alt und zu Hause verantwortlich für eine Frau, fünf Töchter, eine Schwester und noch die Schwiegereltern. Eine „kleine“ Familie für marokkanische Verhältnisse. Zur Sicherheit bekamen wir hier sogar einen zweiten Guide zur Verfügung gestellt, damit wir in den verwinkelten kleinen Gassen auch ja niemanden verlieren. Ein riesengroßes Labyrinth. Dieses war voll mit Katzen, dafür kaum Hunde (die mögen Araber wohl nicht). Lebende Hühner, Eier, Gemüse, Teppiche, Kleidung, Schuhe, Haushaltswaren, Schmuck, Handys (von neu bis extrem gebraucht) … hier gab es einfach alles. Und es war so voll, dass es kaum ein Durchkommen gab. Was hatten wir doch schön viel Platz in Tanger … Unterbrochen wurde unser Weg durch die Gassen nur durch ein echt marokkanisches Essen. Den Anfang machte eine leider sehr dünne Linsensuppe, die hatten wir schon wesentlich besser gegessen (Gruß an Martina), gefolgt von Couscous mit Gemüse und Hähnchen und zum Nachtisch Honigmelone nebst Tee und Keksen.
Zu unserer Beunruhigung waren sehr viele Polizisten unterwegs. Erst später haben wir erfahren, dass in der Nähe des Königspalastes immer viele Wachen unterwegs sind. In dem Gewirr von Gassen hatte aber keine die Orientierung, wo wir jetzt genau sind. Auch die kurze Einweisung am Anfang half da nichts. Nach Königspalast und nochmals Markt durften wir, zwar unter Protest, wieder in den Bus ohne Klimaanlage einsteigen. Ein Ersatzbus war auf die Schnelle nicht zu bekommen. Nach acht Stunden kam wir fix und fertig, aber trotzdem sehr beindruckt in Tanger zur AIDA zurück.
Spanien (Malaga)
Ein kurzer Ausflug führte uns erst mit Bus quer durch die Stadt und anschließend zur Festung auf den Berg. Von hier aus hatte man eine wunderbare Sicht über Malaga – einer sehr bezaubernden Stadt. Hier wurde übrigens Picasso geboren. Danach ging es in die Altstadt u. a. zu Picassos Geburtshaus, zum Museum, zur Kathedrale usw. Zu unserem Glück war heute Feiertag und die ganze Region in Feierlaune. Jedes Jahr am 19. August wird die Vertreibung der Muslime aus der Stadt gefeiert. Die Madonna hat ihren Teil dazu beigetragen, deshalb heißt das Fest „Maria Victoria“. Unzählige kleine Stände, Straßenkünstler, Bierzelte, traditionelle Trachten und viele Bands füllten die Innenstadt von Malaga. Mehr und mehr Gäste bevölkerten – zum Leidwesen unserer Führerin – die Straßen. Uns gefiel es so sehr, dass wir uns von der Reisegruppe trennten und auf eigene Faust mitfeierten.
Bemerkenswert war noch der sichtbare Geldmangel der Stadt. Eine nicht fertige U-Bahn und viele Immobilienverkäufe in Topplagen waren hierfür ein Indiz. Hier schlägt die spanische Wirtschaftskrise richtig zu.
AIDA (Daten und Fakten)
Insgesamt gehen 1500 Gäste und 400 Mann Besatzung auf die AIDAaura, dem zweitkleinsten Schiff der Flotte. Innerhalb der 14 Tage wurden verbraucht:
30 Tonnen Gemüse
9 Tonnen Kartoffeln
18 Tonnen Fleisch und Geflügel
1 Tonne Wild
8 Tonnen Fisch
3600 Liter Eis
7000 Liter Bier
6000 Liter Weißwein
4600 Liter Rotwein
und über 12000 Rollen Klopapier.
Spanien (Cartagena)
Cartagena (sprich: Cartachena) – eine Stadt mit Historie, denn hier wurden schon in der Römerzeit die Elefanten von Hannibal abgeladen. Unser Ausflug startete, zur Erheiterung aller, mit gerade einmal 300 m Busfahrt. Wir durften dann alle wieder aussteigen und es ging per pedes zur Besichtigung eines römischen Theaters. In drückender Hitze wurden uns erst einmal in einem Museum die ausgegrabenen Funden von heute über das Mittelalter bis zur alten Römerzeit dargelegt, anschließend folgte das halbrunde Theater mit großer Bühne und angrenzendem Garten zur Erholung der Zuschauer während der Pausen. Erwähnenswert ist das spanische Recycling: Die Säulen des Theaters wurden abgerissen und auf den Boden gelegt. Diese waren dann der „Boden“ für den mittelalterlichen Markt. Nach einer kurzen und ereignislosen Stadtrundfahrt der „Neustadt“, besichtigten wir noch eine Festung auf einer der fünf Hügel im Zentrum. Von der dortigen Ruine hatte man eine wunderbare Aussicht über Cartagena.
Nun blieben noch 50 Minuten zur freien Verfügung für einen kleinen Bummel durch die wunderschöne Altstadt und danach stach die AIDA bereits wieder in See zum letzten Hafen auf unserer Route.
Spanien (Valencia)
Zum Ausklang der Reise legten wir direkt an der Formel 1 Rennstrecke am Hafen von Valencia an. Zurzeit allerdings eine Ex-Rennstrecke, da auch Valencia das Geld für den Rennsport ausgegangen ist. Maria, Magda, Moni und Rainer besuchten das Oceaneum, angeblich das größte Aquarium Europas. Recht nett, aber bestimmt nicht das größte und auch nicht das tollste Aquarium. Also ging es auch bald wieder zurück zum Schiff mit einem Taxifahrer, der den ersten Tag auf Tour war. Abenteurlich, aber wir kamen an. Moni verschlug es noch in die Innenstadt und Gaby, Ben und Sebastian unternahmen eine Stadtbesichtigung nebst Tropfsteinhöhle mit der AIDA. Am Abend trafen wir uns dann alle auf dem Pooldeck und „verabschiedeten“ uns von einer wunderschönen Reise.
Spanien (Palma de Mallorca)
5:15 Uhr aufstehen, 6:30 Uhr ab zum Flughafen und pünktliches Boarding. Allerdings mit dem Abflug haperte es. Zwei Gäste fehlten. Boarding hatten sie noch gemacht, ihre Koffer waren auch an Bord nur die Passagiere waren verschwunden. Für uns hieß dies 30 Minuten Verzögerung, da das Gepäck im vollen Gepäckraum gesucht und ausgeladen werden musste.
Somit endete der Urlaub wie er anfing mit einer kleinen Panne. Urlaubsreif sind wir dann heil wieder in Stuttgart gelandet.