Nachdem uns „so“ viele von dem „so“ tollen Kroatien vorgeschwärmt hatten, war das Ziel unserer Reise schnell klar. Kroatien. Nach einigem hin und her haben wir uns für Baska auf Krk entschieden. Auf dem Weg dorthin hatten wir aber noch zwei Pflichtstopps. Aus der Münchner Zeit von Rainer besuchten wir als erstes Karolin und Ernst in der Nähe von Fürstenfeldbruck. Dort standen wir bei Freunden von Karolin auf einem ehemaligen Bauernhof. Nach zwei schönen Tagen mit Badeaufenthalt an einem sehr netten See ging es weiter nach Arbing zu Brigitte, Max und deren vier Kindern. Max hat einen eigenen Bauernhof und somit war Unterkunft und Verpflegung überhaupt kein Problem. Bei einem netten Abendessen hat uns dann Brigittes Vater von Bled in Slowenien vorgeschwärmt und schon war der nächste Stopp beschlossen. Bled in Slowenien. Bekannt durch die kleine Insel in der Seemitte des Bleder Sees und umschlossen von Bergen. Hier verbrachten wir wiederum zwei nette Tage, in denen wir Monis Geburtstag feierten. Es gab sogar ein kleines Geschenk vom Campingplatz. Hier lernten wir nun zum ersten Mal die Gastfreundschaft der Slowenen kennen. Von Bled ging es nun direkt nach Kroatien. Nach Krk kann man über eine gigantische Bücke fahren und spart sich somit die Wartezeit an der Fähre – aber der Preis dürfte der gleiche sein. Nun also noch einmal quer über die Insel und schon waren wir in Baska. Traumhaft gelegen – direkt am Meer und nur wenige Meter von der Strandpromenade entfernt. Leider entpuppte sich der Platz als Alptraum. Für 3500 Camper waren 20 Duschen und ebenso viele WCs vorhanden. Dies sorgte für eine gewisse Grundsauberkeit, da man immer seinen „Vorsitzer“ auf dem Klo kennen gelernt hat. Leider dauerte das Anstehen an den – mit Sonnenenergie beheiztem Wasser, bei dem großen Durchlauf auch nur mit Kaltwasser funktionierenden – Duschen 2,5 Stunden, wenn man Pech hatte noch ein wenig länger – nämlich dann, wenn ein junges Pärchen einer ungarischen Jugend-Reisegruppe (die ansonsten sehr ruhig war und gar nicht aufgefallen ist) vor einem in die Dusche verschwand. So ein Duschen dauerte dann meist eine halbe Stunde und selbst durch die Wartenden vor der Tür ließen sie sich nicht stören.
Eine Inselrunde mit der Besichtigung von ein paar anderen Stellplätzen ergab keine bessere Alternativen. Witzig dabei war aber, dass wir Petra und Veit getroffen haben, die waren ohne unser Wissen ebenfalls auf Krk gelandet und wir hatten einen schönen Abend irgendwo im nirgendwo der Insel. Somit hat sich wenigstens der Ausflug gelohnt.
Der Frust kam also schnell – auch bei unseren Stellplatz-Nachbarn. Abfahren war leider nicht möglich, da nun die Bora eingetroffen war. Dieser Sturm verhinderte für alle Urlauber die Abfahrt von der Insel. Die Brücke war zu gefährlich und mit den Fähren ging’s dann auch nicht mehr. Aber unser Nachbar hatte noch einen Campingplatz Tipp in Slowenien. Ein Mineralbad mit Campingplatz, Miethäusern und Hotelanlage. Da er so davon geschwärmt hatte sind wir also zu mit drei Familien von Krk nach Brecize übergesiedelt. Nach ca. 4 Stunden Fahrt – wobei wir eine Zwangspause hatten, da der Kühlschrank auf und die Marmelade rausging – kamen wir in Brecize an. Und es übertraf alle unsere Erwartungen. Eine gigantische Freibadanlage inkl. einer auch sehr großen Hallenbadlandschaft und das mit gesundem Wasser für die Haut (also super für Thomas) lockten zum Dauer-Schwimmen. Das Ganze auch noch zu einem sehr bezahlbaren Preis.
Das Nachbardorf war über einen Fluss per Fähre schnell erreichbar und hatte ein kleines aber feines Restaurant. Große Portionen – gut bürgerlich gekocht – war genau das Richtige für Dauerschwimmer. So blieben wir eine Woche mit rein ins Wasser – raus aus dem Wasser – und wieder rein ins Wasser – hier in Brecize. Eigentlich waren wir so begeistert, dass wir sogar noch zu anderen Thermen in der Nähe fahren wollten, aber nach einer Woche konnten selbst die Kinder kein Wasser mehr sehen. Ein weiteres Highlight war der Troll der Hotelanlage. Ein großer, elektronisch gesteuerter Troll, der jeden Abend um 19 und um 20 Uhr die Geschichte der Therme erzählte. Einmal auf slowenisch und einmal international auf englisch.
Also ging es nun nach Österreich. In den Bergen hat es ja selten Wasser bzw. es ist sehr kalt und reizt nicht zum Baden. Im Maltatal fanden wir dann einen netten Campingplatz und wieder sehr nette Stellplatz-Nachbarn. Auf dem Platz gab es ein Freibad, eine Traktorenrundfahrt für Kinder und Ponyreiten. Allerdings war das Wetter sehr schlecht. Nass und Kalt – das war eigentlich nicht das was wir uns vorgestellt hatten. Allerdings bei dem Ausflug an die Maltatalsperre und ins Heidiland hatten wir Sonnenschein und konnten den Tag richtig genießen.
Zum Heimfahren war es irgendwie noch zu früh und in Österreich war es uns zu kalt, also fuhren wir einfach noch nach Italien – genauer nach Bozen. Dort fanden wir in der Nähe, in Leifers, einen kleineren Campingplatz, der nicht gar so teuer war. In Italien ist das Campen nämlich nicht gerade günstig. Der Platz war klein – unser Stellplatz auch – aber da es schon fast September war, hatten wir genug Platz um uns auszubreiten. Den Kindern machte das Baden im Minihallenbad Spaß, obwohl das Wasser recht kühl war. Bozen war sehr schön und selbst auf Ötzi konnten wir ein Blick werfen. Ihm wurde ein ganzes Museum gewidmet, dies war zwar ziemlich gut besucht, aber durch eine Begrenzung am Eingang war es noch angenehm, wenn man dann mal endlich drin war. Thomas mussten wir dann schnell noch feste Schuhe kaufen, da es während des Anstehens ins Museum angefangen hatte zu Regnen.
Auch einen Ausflug auf den Mendelpass mit der Standseilbahn haben wir uns gegönnt. Nach ein paar Runden im oben gelegnen Dorf ging´s dann wieder bergab. Auf der Rückfahrt zum Stellplatz kamen wir dann noch auf ein Dorffest und zur Freude unserer Kinder gab es richtig viel für diese. Vom Klettern übers Fahrradfahren war so einiges geboten.
Dann war aber unser Urlaub auch leider schon bald zu Ende und wir fuhren direkt wieder nach Stuttgart.