Facetten des Orients – zu siebt 7 Tage auf der AIDA Prima durch den Orient
Stationen:
Dubai/Vereinigte Arabische Emirate
Muscat/Oman
Abu Dhabi/Vereinigte Arabische Emirate
Manama/Bahrein
Dubai/Vereinigte Arabische Emirate
Nach einem Flug ab Frankfurt durch die Nacht landeten wir gegen 7 Uhr Ortszeit (4 Uhr deutscher Zeit) in Dubai. An Schlaf während des Fluges war natürlich nicht zu denken, aber Emirates hatte die neuesten Kinofilme in Deutsch mit an Bord und somit war die Unterhaltung gesichert. 3 1/2 Stunden später waren wir dann endlich an Bord der AIDA. Der riesige Flughafen, Zollkontrolle und der Transfer hat halt ein wenig gedauert. Immerhin waren wir vorher mutig genug in Deutschland einen Ausflug am ersten Tag zu buchen und das war auch gut so. Wir bekamen einen guten Überblick von Dubai und erfuhren gleich viele „Eigenarten“ des Orients. Klimatisierte Bushaltestellen, das kostenlose Bildungssystem, keine Steuern, alle fahren Auto und Hochzeitshäuser – diese bekommen Einheimische nach der Hochzeit inkl. 20.000 Dollar Handgeld vom Scheich für 15 Jahre überlassen. Sollte man innerhalb dieser Zeit kein eigenes Haus gebaut haben, so bekommt man es geschenkt. Natürlich auch beeindruckend die vielen Hochhäuser, die vom 828 Meter hohen Burj Khalifa noch überragt werden. Ihn besuchten wir dann am letzten Tag unserer Reise. Aber auch The Palm Jumeirah, die künstliche Insel mit dem Atlantis Hotel an der Spitze und das ******* Sterne Hotel Burj Al Arab durften mit einem Fotostop nicht fehlen.
Am nächsten Tag stach die AIDA dann um 11 Uhr, nach der obligatorischen Seenotrettungsübung eine Stunde zuvor, in die See. Der erste Seetag erwartete uns (Orientierung an Bord, Essen und Schlafen) und er verabschiedete sich spektakulär. Wir sahen in der Nacht fluoreszierendes Plankton. Das Meer leuchtete in einem kräftigen Blau. Im Wechsel mit Weiß und Grün. Sehr beeindruckend!
Am Morgen erreichten wir dann Muscat und erholt ging es von Bord. Hier hatten wir uns für einen privaten Fahrer mit einem Auto für alle zusammen entschieden. Als ersten Punkt besuchten wir die große Sultan-Qabus-Moschee mit einem Fassungsvermögen von über 20.000 Gläubigen. Die Frauen mussten sich dafür von Handgelenk bis Knöchel bedecken und auch ein Kopftuch war obligatorisch. Vielleicht sei an diesem Punkt erwähnt, dass alle besuchten Orte auf dieser Reise sehr sauber waren. Die großzügige Anlage umfasst einen großen Garten, die Moschee und etliche Nebengebäude nebst einem Islamzentrum. Richtig rein durften wir in die Moschee leider nicht, für einen Vorraum reichte es aber. Viel interessanter war dann aber das Gespräch im Islamzentrum. Hier wurde bei Kaffee, Tee und Datteln über den Islam gesprochen. Natürlich durch geschulte Personen, aber es war trotzdem sehr erstaunlich wie offen gewisse Punkte angesprochen wurden. Die Bildung der Frauen ist in allen von uns besuchten Städten selbstverständlich. Einer der angesprochenen Punkte war dann die Möglichkeit mehrere Frauen zu heiraten. Hierzu meinte unsere Expertin, dass ihr Mann eine Frau hat, nämlich sie und man solle bitte bedenken, dass vier Frauen auch vier Schwiegermütter bedeuten. Allerdings meinte sie auch, dass wenn sie keine Kinder hätte bekommen können, hätte sie ihren Mann dazu gedrängt nochmals zu heiraten „damit wir dann Kinder haben“. Auch ein sehr interessanter Aspekt.
In allen besuchten Ländern haben Frauen Ministerposten in den Regierungen. Und die Studenten sind zu 60 % weiblich. Ganz im Gegensatz zu Saudi-Arabien. Hier dürfen die Frauen erst seit Mitte des Jahres Auto fahren.
Weiter ging es mit dem Besuch eines landestypischen Fisch- und Gemüsemarkts in Barkha. Hier kauft man den Fisch um ihn anschließend zu einem Fischzerleger zu bringen. Alle Arten konnte man hier erstehen, Hai, Thunfisch, Oktopus, Sardellen und viele uns unbekannte Arten. Ebenso auf dem Gemüsemarkt. Hier begegneten uns eine Reihe von unbekannten Gewächsen. Nicht genug vom Markt ging es in den Souk (Markt) von Muttrah. Gold, Koffer, Antikes, Kleidung, Nippes, Gewürze, Weihrauch begleitet von einem unglaublichen Duftaromamix gab es hier „fast“ alles zu kaufen. Schnell noch Geld gewechselt fuhren wir über die Corniche, das Bait-Al-Zubair-Museum und den Al-Alam-Palast (Wohnpalast des Scheichs) in ein landestypisches Restaurant. Man isst hier in einzelnen Zimmern, auf dem Boden sitzend mit den Händen. Zum Glück gab es aber auch einen Raum mit Stühlen und Besteck. Thomas, Moni, Gabi und Mutti bestellten mutig Kamelgulasch. Dieses schmeckte gut und ist gesund. Kamelfleisch enthält nämlich kein Cholesterin. Müde ging es dann zurück zum Schiff und keine Stunde später legten wir auch schon in Richtung Abu Dhabi ab.
Am Nachmittag, kurz vor Erreichen von Abu Dhabi, gab es an Bord eine große Silvestertombola. Immerhin bekamen wir (eigentlich Ben) einen der 14 Hauptpreise, aber die eigentlichen Gewinner sind afrikanische Kinder. Der Erlös der Tombola geht in den Bau von Schulen. Immerhin bekam Ben ein Buch (wie man aus Handtüchern Tiere faltet) und einen Wäschegutschein. Somit konnten wir einen Teil unserer Urlaubswäsche schon an Bord waschen lassen – traumhaft. Zeit zum Freuen blieb kaum, da wir schon wieder im Bus saßen zum Ausflug „Abu Dhabi by Night“. Highlight auf dieser Tour war die Scheich-Zayid-Moschee, die achtgrößte Moschee auf der Welt mit einem Fassungsvermögen von 60.000. Über einem Dattelmarkt ging es rechtzeitig zurück zum Schiff, immerhin war es jetzt nicht mehr lang bis Mitternacht und den Jahreswechsel. Entspannt bekamen wir noch an einer Außenbar Sitzplätze an der Reling und mit direkten Blick auf die Stadt. Bei über 20 Grad abends war es auch noch sehr angenehm.
Für den nächsten Tag hatten wir spontan gleich verschiedene Ziele ins Auge gefasst. Moni ging zum Baden auf die Insel Al Maya im Luxusressorthotel mit Pool und Meer. Dieser Ausflug war den anderen definitiv zu früh – Start war um 8.30 Uhr. Magda, Thomas, Sebastian und Rainer entschlossen sich mit dem Jeep durch die Wüste zu heizen. Was für ein Spaß. Gaby und Ben relaxten an Bord der AIDA. Nach einem Abendessen und ein, zwei Cocktails ging es dann auch schon wieder ins Bett.
m nächsten Tag erwachten wir in Bahrein (Kalifa Bin Salam ist der Hafen von Manama), dem offensten Staat unserer Reise. Alkohol ist hier nicht verboten und Frauen sind nicht verschleiert. An der Gangway wurden wir von einer einheimischen Dudelsackkapelle begrüßt. Mit dem Bus ging es dann zuerst an die Grenze nach Saudi-Arabien. Hier sind die Frauen komplett verschleiert. Es muss auch sonst ein sehr konservatives Land sein. Lange Zeit gab es nicht mal ein Kino und die Saudis fuhren aus der Hauptstadt Riad nach Bahrein (600 Kilometer) nur um ins Kino zu gehen. Inzwischen hat Riad ein Kino, dort dürfen aber nur Zeichentrickfilme gezeigt werden. Vergnügen wie Tanzen und einfach Ausgehen sind in Saudi-Arabien ebenfalls verboten, daher gibt es einen regen Grenzverkehr. Auch ein Problem ist wohl, dass sich die Saudis nicht so ganz an Regeln halten. Dies ist im Verkehr natürlich dann zum Teil sehr chaotisch. Bahrein hat nämlich die gleichen Radarfallen wie bei uns und alleine von der Grenze bis zur City hat man viele Möglichkeiten Tickets zu ziehen. Zur Freude aller fuhren wir dann zu einer Kamelfarm, streicheln inklusive. In der gepflegten Anlage werden die Tiere nur aus Spaß für den Scheich gehalten, also weder für ein Rennen noch zum Essen.
Qal’at al-Bahrain – ein Ruinenhügel erzählt eine 5000 Jahre alte Geschichte. Hier wurde nämlich schon in frühen Zeiten gesiedelt und seit 2005 als Weltkulturerbe anerkannt. Der neueste Teil, eine Festungsanlage wurde im 16. Jahrhundert von den Portugiesen erobert. Nach einem Snack im Bus ging es zur ersten Ölquelle des Landes – eigentlich wollten sie nur nach Wasser suchen – und dem Ölmuseum. Diese stehen inmitten eines großen Ölfeldes mit etlichen Pumpen, Pipelines und verarbeitender Industrie. Witzig, die Bahreiner campen mitten drin, was aber eigentlich durch die aufgestellten Schilder verboten ist. Das komplette Gelände ist nicht eingezäunt und einfach zugänglich. In Europa undenkbar. Der letzte Punkt auf unserer Tour war die Formel 1 Rennstrecke von Bahrain. Hier durften wir in den Turm, der bei dem Rennen nur der Scheichfamilie vorbehalten ist, ins Pressezentrum, in den Raum der Rennüberwachung und auf die Haupttribüne. Als Prinz studierte der Scheich in den USA und verliebte sich in die Formel 1. Aus diesem Grund klatschte er 2004 den Kurs einfach in die Wüste. Ich sage nur: „wenn Geld keine Rolle spielt“. Die fertige Strecke wurde übrigens von Michael Schumacher getestet und als er die Strecke noch verbesserungswürdig fand, ließ sich der Scheich die Änderungen aufzeichnen und baute die Strecke vor der Eröffnung noch um. Das erste Rennen 2004 gewann dann auch gleich Michael Schumacher. Zu seinem 50. Geburtstag wurde nun auch eine Kurve nach ihm benannt, eine schöne Geste.
Wie im Fluge vergingen die Tage und wir kamen an unserem ersten und letzten Hafen in Dubai an. Hier hatten wir schon vorab die Tickets für den 828 Meter hohen Burj Khalifa zum Sonnenuntergang gebucht. Um vom Schiff dorthin zu kommen benutzten wir den kostenlosen Shuttle in die Dubai Mall. Ein riesiges Einkaufszentrum mit direktem Zugang zum Burj Khalifa. Dieses Einkaufszentrum ist einfach gigantisch. Integriert das größte Aquarium, das je in einem Einkaufszentrum gebaut wurde, einem 100 m langen Wasserfall und einer echten Eislaufbahn mit gelegentlichem Schneefall. Als unsere Zeit für den Eintritt erreicht war wollten wir auf den Burj Khalifa. Allerdings erst einmal mit viel Schlange stehen und Sicherheitskontrollen. Auch das berühmte Freizeitparkschild „ab hier noch 45 Minuten“ durfte nicht fehlen. Immerhin erreichten wir den Fahrstuhl, der uns in 60 Sekunden auf die Aussichtsplattform im 124. Stock brachte, noch rechtzeitig um den Ausblick im Hellen und im Dunkeln genießen zu können. Ganz so wie es geplant war. Kein günstiger Spaß, um die 60 EUR pro Person muss man schon rechnen. Runter war die Schlange noch länger. Glück im Unglück – nach einer schon längeren Zeit des Anstehens wurden ausgerechnet wir aus der Schlange gezogen um dann im Gebäudeinneren vom 124. Stock zum 123. Stock mit einem Aufzug fahren durften. Dann ein Stück zu Fuß in den nächsten Teil und vom 123. Stock runter in die TG Ebene, nochmals ein Wechsel um vom TG ins Erdgeschoss zu kommen. Wir waren aber trotz dreier Aufzüge viel schnell als die Schlange vor uns. Krönender Abschluss waren die Wasserspiele vor dem Burj Khalifa. Zuerst wurde dieser in eine 828 m hohe Lightshow verwandelt. Die Fontainen sprudelten dann im Takt der Begleitmusik und einer Höhe von bis zu 150 m.
Am Abend blieb dann noch ein Abschiedsessen, Kofferpacken und ein Cocktail.
Mit ca. 25 Grad hatten wir sehr schöne und erträgliche Tage. Im Sommer sind Temperaturen um die Mitte der 50 Grad keine Seltenheit. Allerdings war die Luftfeuchtigkeit überraschend hoch. Die besuchten Städte standen morgens immer im Dunst. So zeigt sich der Winter im Orient.
Anmerkungen:
AIDA:
Es war schon anders als sonst. Es hat sich viel geändert und dies nicht
unbedingt zum Vorteil. Besonders ist uns aufgefallen:
Es gibt mehr Restaurants, die aber kleiner sind. In drei von ihnen muss man die Getränke extra bezahlen. Immerhin wird einem aber das Essen in Form eines Menüs serviert und war auch geschmacklich richtig gut.
Enttäuscht waren wir von dem vielen sehr schlecht gespülten Geschirr. Am Anfang der Reise waren von zehn gut sechs Teller mit Essensresten versehen. Dies hat sich im Laufe der Reise gebessert.
Dadurch, dass die Passagiere mehrere Möglichkeiten haben an Bord zu kommen, gibt es keinen richtigen Anfang und kein richtiges Ende. Den Willkommenstrink und den Abschiedsabend spart sich die AIDA dadurch auch.
Ausflüge beginnen nun an den Bussen und man ist selber verantwortlich diese rechtzeitig zu erreichen.
Die bisherige Form der Getränke-Gutscheine gab es auch nicht mehr.
Positiv erwähnenswert: Die Bahn von Stuttgart nach Frankfurt war hin und zurück pünktlich, auch die Platzreservierung klappte einwandfrei ff