Nachdem im letzten Winter alles so wunderbar geklappt hat, hieß es auch diesen Winter „ab in die Schweiz“. Mit dem Campingplatz Camp Au Chur hatten wir wieder eine tolle Basisstation für sowohl Ausflüge in die Umgebung, als auch zum Rodeln und zum Einkaufen, gefunden. Der extrem warme Winter sorgte dann dafür, dass es zwar weiß war, aber das nässeste Weiß, das man sich vorstellen kann. So etwas von nassem Schnee ist eigentlich physikalisch und chemisch kaum möglich – aber er lag vor unserem Wohnwagen.

Der Schnee war bisher also kaum die Rede wert und dies war für uns die Gelegenheit Tagesausflüge zu unternehmen. Als erstes ging es nach Lenzerheide – hier lag wenigstens ein bisschen Schnee – aber zum Schlittenfahren reichte es hinten und vorne nicht. Um die Enttäuschung der Kinder in Grenzen zu halten sind wir auf dem Rückweg noch zu einer Sommerrodelbahn gefahren – diese hatte geöffnet und es ging flott den Berg hinab.

Um unsere Liste europäischer Länder zu vervollständigen, hatten wir Vaduz, die Hauptstadt von Liechtenstein herausgesucht. . Nach einer Orientierungsrunde im Ort gelangten wir noch durch Zufall ins Fremdenverkehrsamt. Die dortige Angestellte war super nett und erklärte unseren Jungs den Weg zur Burg. In einer Faltkarte – die es kostenlos gab – zeichnete sie den günstigsten Weg ein. Als wir schon aufbrechen wollten, fragte Sie uns, ob wir das nahe Skigebiet schon kennen würden. Als wir verneinten legte sie uns noch Malbun ans Herz – da müssten wir auf jeden Fall auch noch hin und eigentlich sei das viel besser als die Burg, da sich diese in Privatbesitz befindet, nicht besichtigt werden kann und eh gerade renoviert wird.

Die Burg wollten wir uns dann doch nicht entgehen lassen und wir sind nach einer kleinen Pause – wobei man wirklich nicht sagen kann, dass es sich außer einer tollen Aussicht gelohnt hat – weiter nach Malbun gefahren. Und diese Entscheidung beeinflusste dann ganzen restlichen Urlaub. Es war einfach super. Klein und ruhig gelegen mit relativ wenig Touristen, war es dort super gemütlich und obwohl wir gar nicht richtig ausgestattet waren, hatten wir den Kindern gleich zwei Schlitten gemietet und ab auf den Schlittenhang. Dieser war aber nicht sehr aufregend und die Kinder haben ruckzuck spitz gekriegt, dass es auch auf der Skipiste am Rande erlaubt war zu rodeln. Also ab ins Tal und wir mit dem Auto hinterher – Kinder rein und wieder rauf auf den Hang. Wir bemerkten dann ziemlich bald, dass uns immer ein Bus folgte. Schnell fanden wir heraus, dass es sich hierbei um einen kostenlosen Shuttlebus handelt, der die Kinder dann immer mit ihren Schlitten berauf gebracht hat. Wir durften dann in der Hütte unseren Kaffee genießen. Malbun besuchten wir dann insgesamt drei Mal und es war jedes Mal einfach nur schön. Die Kinder hatten ihren Spaß und wir unsere Ruhe.

Sylvester feierten wir dann, wie letztes Jahr in Familie und aller Ruhe mit einem tollen Essen, Sekt und Fernsehen im Wohnwagen. Unsere Böllersammlung war wieder mal beachtlich und so fanden sich dann schnell einige Nachbarn ein, die begeistert zusahen.

Das neue Jahr fing dann so an, wie das alte aufgehört hat – mit wenig Schnee.

Ein weiterer Ausflug führte uns dann nach Laax. Hier war wenigstens der See gefroren, aber leider waren alle Schlittschuhe bereits vermietet. So sind wir „per pedes“ über den See spaziert und dies war auch sehr schön. Nach ein paar runden im Ort fuhren wir aber bald wieder Richtung Chur um uns im Migros einen schönen Einkauf zu gönnen. Lebensmittel sind einfach Klasse in der Schweiz – vor allem der Joghurt mit gefühlten 10 Prozent Fett ist einfach super lecker.

Der Höhepunkt im neuen Jahr war ein Besuch in Luzern bei Swaran und Simone, einem ehemaligen Arbeitskollegen von Rainer, der jetzt an der Uni in Luzern arbeitet. In der Nacht hatte es geschneit und wir packten dann alle warmen Klamotten an uns, damit wir beim geplanten Spaziergang in der Luzerner Innenstadt und am Vierwaldstättersee nur ja nicht frieren werden. Als wir dort ankamen, lachte uns der Frühling entgegen und es war wunderbar warm. Also hieß es zuerst einmal ausziehen. Dann spazierten wir gemütlich durch einen großen Park am See entlang in die Innenstadt, die gemütlich und überschaubar ist. Natürlich durfte auch die große Holzbrücke über die Reuss, der Fluss, der den Vierwaldstättersee durchfließt und seinen Ausfluss in Luzern hat, nicht fehlen. Die älteste gedeckte Holzbrücke der Welt (Kapellbrücke) mit dem Wasserturm und die Spreuerbrücke verbindet Alt- und Neustadt.

Nach diesem gemütlichen Tag fuhren wir todmüde wieder in Richtung Chur. Aber auch dort näherte sich der Urlaub leider dem Ende zu. Zwei Tage später mussten wir wieder nach Hause, denn Schule und Arbeit ließen nicht länger auf sich warten.

Immerhin haben wir aber den Rückweg noch dazu genutzt dem Rheinfall einen Besuch abzustatten. Nachdem beeindruckend Naturereignis haben wir uns noch einen Schweizer Königskuchen (gibt es nur um den 6. Januar) geteilt und was wir nicht wussten, im Kuchen ist ein Plastikkönig eingebacken. Thomas der dieses Stück erwischt hatte war somit unser König des Tages und stolz bis wir wieder in Stuttgart angekommen waren.

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